Cottbuser Ostsee

Cottbuser Ostsee
Cottbuser Ostsee
Neu gestalteter Uferbereich im Südosten des zukünftigen Ostsees (September 2010)
Neu gestalteter Uferbereich im Südosten des zukünftigen Ostsees (September 2010)
Geographische Lage Landkreis Spree-Neiße,
Stadt Cottbus
Zuflüsse Glötschergraben, Hammergraben, Haasower Landgraben, Lakoma, Tranitzfließ und Wildwasserbach
Abfluss Freigraben, Hammergraben, Randgraben und Schwarzer Graben
Orte am Ufer Lakoma, Neuendorf, Merzdorf, Schlichow und Willmersdorf
Orte in der Nähe Cottbus, Bärenbrück und Haasow
Daten
Koordinaten 51° 46′ 40″ N, 14° 32′ 0″ O51.77777777777814.53333333333361.8Koordinaten: 51° 46′ 40″ N, 14° 32′ 0″ O
Cottbuser Ostsee (Brandenburg)
Cottbuser Ostsee
Höhe über Meeresspiegel 61,8 m
Fläche max. 1900 hadep1f5
Maximale Tiefe 3,7 mf10
Mittlere Tiefe 2 mf11
Besonderheiten

künstlich angelegter See, Tagebaurestsee

Tagebau Cottbus Nord (zukünftiger Cottbuser Ostsee) aus 600 Meter Höhe. Die Südwestsicht über den Cottbuser Stadtteil Merzdorf stammt aus dem Jahre 2007.

Der Cottbuser Ostsee (niedersorbisch Pódzajtšny Chóśebuzański jazor umgangssprachlich auch „Chóśebuske pódzajtšne mórjo“) ist ein Projekt, bei dem der Braunkohletagebau Cottbus-Nord ab 2018 geflutet wird. Daraus soll der mit 1900 Hektar flächenmäßig größte See des Lausitzer Tagebauseengebietes entstehen. Bei der Erschließung des Tagebaus im Norden von Cottbus Ende des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts wurden mehrere Ortschaften, u.a. Lakoma, und die Lakomaer Teichlandschaft beseitigt[1].

Inhaltsverzeichnis

Gegenwart

24.08.2009: Startschuss für die Bauarbeiten zur Uferbefestigung an der Südostecke des zukünftigen Sees
Aussichturm mit Sommerrodelbahn, Irrgarten und slawischen Götterhain am nördlichen Ufer des Cottbuser Ostsees nahe dem Neuendorf

Der Tagebau Cottbus-Nord ist mit etwa 83 Millionen Tonnen abbaubare Braunkohle (Stand 2000) der kleinste der fünf Vattenfall-Tagebaue und dient ausschließlich der zusätzlichen Versorgung des Kraftwerks Jänschwalde. Die Flözhöhe beträgt etwa acht bis elf Meter bei einer Abraummächtigkeit von 32 bis 40 Metern. Die jährliche Kohlefördermenge des Tagebaus beträgt etwa vier Millionen Tonnen (Stand 2008).[2]

Im Jahr 2001 wurde in einem europäisch ausgeschriebenen Wettbewerb eine Ideensammlung zusammengefasst, aus der ein Masterplan für die Gestaltung des 1900 Hektar großen Sees und den umliegenden Uferabschnitten entwickelt wurde[3]. Erstes sichtbares Zeichen der neuen Landschaft ist ein 34 Meter hoher Aussichtsturm am Westrand des Tagebaus. 2009 wurde mit dem Bau des zweiten Aussichtsturmes auf der Ostseite des zukünftigen Sees (Bärenbrücker Höhe) begonnen, welcher im Juli 2010 fertig gestellt wurde.

Nach dem 2005 beschlossenen Masterplanung soll 2015 der Tagebau Cottbus-Nord geschlossen werden und im Jahr 2018 mit der Flutung des Restloches begonnen werden. Infrastruktur, Wasserwirtschaft, Naturschutz und Tourismus spielen im Masterplan eine wichtige Rolle. Die Planungen des Sees sehen mehrere Jachthäfen, eine Fährverbindung Cottbus–Neuendorf und mehrere Badestrände vor. In der zukünftig am östlichen Seeufer gelegene Gemeinde Teichland wurde bei Neuendorf ein Freizeitpark mit Sommerrodelbahn, ein Götterhain (Skulpturenpark mit altslawischen Göttern) und weiteren Attraktionen errichtet. Am 24. August 2009 erfolgte der erste Spatenstich für die zukünftigen umfangreichen Uferbefestigungen an der Südostecke des Tagebaues. Da das aufsteigende Grundwasser für die Füllung des Sees nicht ausreichen wird, ist beabsichtigt über einen Zeitraum von zehn Jahren jährlich bis zu 30 Millionen Kubikmeter Spreewasser einzuleiten. Wenn der See komplett gefüllt ist wird er eine Kapazität von 150 Mio. Kubikmeter Wasser haben. Die Füllung soll im Jahr 2030 abgeschlossen sein.

Chronik

Datum Ereignis Standort
Sommer 2001 Fertigstellung des 1. Aussichtspunktes, 34 m Aussichtsturm mit 173 Stufen Cottbus-Merzdorf,
Klein Lieskower Weg
10.09.2006 Einweihung des Ehrenhaines für Feuerwehrleute, die während ihres Dienstes ums Leben gekommen sind Nordufer des Ostsees
Sommer 2008 Fertigstellung des Freizeitparkes "Erlebnispark Teichland" u.a. mit Sommerrodelbahn, Minigolf, Kletterfelsen Bärenbrücker Höhe
Sommer 2009 Der Tagebau Cottbus Nord vollführt (nachdem er Cottbus-Merzdorf passiert hat) einen Knick nach Norden zur letzten Etappe des Tagebaus.
Dabei wird das Areal der ehemaligen Ortschaft Lakoma und dessen Teichgebiet "überfahren"
Nordufer des Ostsees
24. 08. 2009 erster Spatenstich zur Ufergestaltung des Sees Südostufer
12. 06. 2010 Einweihung der Gedenkstätte für das abgebaggerte Dorf Tranitz Nordosten am Windpark
17. 07. 2010 Einweihung des 2. Aussichtspunktes, 57 m Aussichtsturm mit 272 Stufen, ein Museum im Rahmen des 5. Cottbuser-Ostsee-Festes Neuendorf (Teichland)


Planung

Typ Ort Fertigstellung
Häfen Cottbuser Binnenhafen, Cottbuser Hafenzentrum, Cottbus-Merzdorf, Lakoma, Neuendorf, Neuendorfer Yachtclub (NYC),
Schlichow (Wassersportvereine)
Fähranleger Cottbus-Hafen, Merzdorfer Hafen, Lakoma, Neuendorf-Hafen, Schlichower Berge
Strände Cottbuser, Merzdorfer Surfstrand), Willmersdorfer, Jugendorf (Neuendorf), Neuendorfer, Bärenbrücker, "Dayatoner Beach"
Campingplätze Willmersorf, Jugendorf (Neuendorf)
Freizeitanlagen Seebühne Cottbus, Wildwasserbahn, Golfplatz

Einzelnachweise

  1. Wandlung und Perspektiven - Teil 15: Welzow-Süd/Jänschwalde/Cottbus-Nord - Herausgeber: Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) Unternehmenskommunikation
    (PDF-datei) siehe auf Seiten 2; ab Seite 10 (bzw. 8)
  2. http://www.vattenfall.de/www/vf/vf_de/Gemeinsame_Inhalte/DOCUMENT/154192vatt/Bergbau_und_Kraftwerke/Tagebau_Cottbus-Nord_03.pdf
  3. Masterplan

Weblinks


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