Curt Max Prüfer

Curt Max Prüfer

Curt Max Prüfer (* 26. Juli 1881 in Friedenau; † 30. Januar 1959 in Baden-Baden) war ein deutscher Botschafter.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Prüfer studierte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Arabistik und schloss dieses Studium 1906 mit einem Philosophie-Diplom ab. 1907 trat er als Dolmetscher in den Auswärtigen Dienst ein. Bis 1919 war er in Kairo und Konstantinopel akkreditiert.

Im Ersten Weltkrieg machte er Feindaufklärung in Palästina und Syrien, schrieb 1915 Berichte für den ottomanischen Gouverneur von Palästina und Syrien Cemal Pascha und war an der Vorbereitung von deutsch-osmanischen Angriffen gegen britische Posten am Suez-Kanal beteiligt. Von 1926 bis 1927 war er in Tiflis akkreditiert.[1]

Von 1930 bis 1936 war er in der Wilhelmstraße stellvertretender Leiter der Abteilung Anglo-Amerika und Orient. Prüfer war von 1936 bis 1939 Leiter der Personalabteilung des Auswärtigen Amtes in der Wilhelmstraße. Er trat der NSDAP im Dezember 1937 bei, betrieb in seiner Schlüsselposition Kaderpolitik für die NSDAP und drängte Beamte, deren Ehefrauen Jüdinnen waren, aus ihren Ämtern. Das von Joachim von Ribbentrop geleitete Ministerium entsandte Prüfer zu Getúlio Dornelles Vargas. Mit dem Kriegseintritt von Brasilien kehrte Prüfer im Herbst 1942 in das Deutsche Reich zurück. Bis Mitte 1943 leitete er die Orient-Abteilung des Außenministeriums und betreute Mohammed Amin al-Husseini. Er wurde im September 1943 in den Ruhestand versetzt und zog mit seiner Familie in die Schweiz.[2]

Literatur

  • Maria Keipert (Red.): Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945. Herausgegeben vom Auswärtigen Amt, Historischer Dienst. Band 3: Gerhard Keiper, Martin Kröger: L–R. Schöningh, Paderborn u. a. 2008, ISBN 978-3-506-71842-6.
  • Donald M. Mc Kale, Rewriting History: The Original & Revised World War II Diaries of Curt Prüfer, Nazi Diplomat. Kent State University Press, Ohio 1989. ISBN 978-0-87338-364-6
  • Donald M. Mc Kale, Curt Prüfer: German Diplomat from the Kaiser to Hitler. Kent State University Press, Ohio 1987, ISBN 978-0-87338-345-5

Einzelnachweise

  1. http://www.bundesarchiv.de/cocoon/barch/0000/z/z1961z/kap1_4/para2_68.html ]
  2. Donald M. McKale, Traditional Antisemitism and the Holocaust: The Case of the German Diplomat Curt Prufer

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Fritz Max Weiß Botschafter des Deutschen Reichs in Äthiopien
1928–1930
Erich Hossenfelder
Karl Ritter Botschafter des Deutschen Reichs in Brasilien
1939–1942
Fritz Oellers

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Prüfer — ist der Familienname folgender Personen: Arthur Prüfer (1860 1944), deutscher Musikwissenschaftler Curt Max Prüfer (1881–1959), deutscher Botschafter Friedrich Wilhelm Prüfer (1818–1888), deutscher Politiker, sächsischer Landtagsabgeordneter… …   Deutsch Wikipedia

  • Fritz Max Weiß — Max Friedrich Weiß seit 1951: Wyss (* 1877; † 1955) war ein deutscher Botschafter. Leben Fritz Weiß studierte Rechtswissenschaften und Chinesisch am Seminar für Orientalische Sprachen in Berlin. 1899 ging er nach China und arbeitete bei der… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der deutschen Botschafter — Inhaltsverzeichnis 1 Ranghöchste Vertreter bei Völkerrechtssubjekten 1.1 Ständige Vertretung bei der Europaische Union Europäischen Union (früher EG), Brüssel …   Deutsch Wikipedia

  • Erich Hossenfelder — (* 18. November 1875 in Graudenz; † 15. Februar 1935 in Berlin) war ein deutscher Jurist und Gesandter in Äthiopien. Leben Nach dem Abitur …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Pr — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste berühmter Begräbnisstätten — Inhaltsverzeichnis 1 Ägypten 2 Argentinien 3 Australien 4 Belgien 5 Brasilien 6 Chile 7 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste berühmter Friedhöfe — Inhaltsverzeichnis 1 Ägypten 2 Argentinien 3 Australien 4 Belgien 5 Brasilien 6 Chile 7 …   Deutsch Wikipedia

  • Homöopathie — Samuel Hahnemann Die Homöopathie [ˌhomøopaˈtiː] (von altgriechisch ὅμοιος hómoios ‚gleich, gleichartig, ähnlich‘ sowie πάθος páthos ‚Leid, Schmerz, Affekt, Gefühl‘; wörtlich also „ähnliches Leiden“) …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Preußischen Herrenhauses — Die Liste der Mitglieder des Preußischen Herrenhauses führt die Mitglieder des Preußischen Herrenhauses auf, das ab 1855 die Erste Kammer des Preußischen Landtags nach der Verfassungsurkunde für den preußischen Staat vom 31. Januar 1850, geändert …   Deutsch Wikipedia

  • Erwin Piscator — Erwin Piscator, Gips Büste von Hermann zur Strassen, 1958 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”