Fritz Max Weiß

Fritz Max Weiß

Max Friedrich Weiß seit 1951: Wyss (* 1877; † 1955) war ein deutscher Botschafter.

Leben

Fritz Weiß studierte Rechtswissenschaften und Chinesisch am Seminar für Orientalische Sprachen in Berlin. 1899 ging er nach China und arbeitete bei der Zollstelle in Qingdao. 1900 trat er in den auswärtigen Dienst und wurde als Dolmetscher bei verschiedenen Konsulaten eingesetzt. 1905 wurde er nach Chongqing und Chengdu versetzt, wo er konsularischen Dienst versah und 1911 zum Konsul berufen wurde.

Während seines Aufenthaltes in der südwestchinesischen Provinz Sichuan unternahm er ausgedehnte Reisen zu Fuß und zu Pferd. 1908 schoss er zwei Pandas und stiftete ihre Felle dem Museum für Naturkunde in Berlin.[1] Von einem Urlaub im Deutschen Reich kehrte er über den Landweg über Indien nach China zurück. Er betrieb Geografie mit Fotoapparat, Skizzenblock, zeichnete Karten und veröffentliche Abhandlungen in geografischen Zeitschriften.

1909 und 1910 traf er Menschen, die der Minderheit der Yi angehörten, die ihn faszinierten. Einen Abstecher in den Daliangshan - dem Gebiet der Yi - damals "Lolo" genannt - 1910 zu machen gelang nicht. In Zhao Zhue musste er umkehren da die chinesischen Regierungsvertreter eine Weiterreise verhinderten. Aber er gab den Plan nicht auf.

Im Sommer 1911 lernte er bei einem Urlaub im Deutschen Reich die spätere Autorin Hedwig Sonnenburg (1889-1955) kennen, die wie er teilweise jüdische Vorfahren hatte. Ihr Vater war der Mediziner Eduard Sonnenburg, einer ihrer Großväter der Psychiater [[Carl Friedrich Otto Westphal|Carl Westphal, einer ihrer Urgroßväter der Bankier Alexander Mendelssohn. Das Paar kam im Frühjahr 1912 nach Chengdu und heiratete im Juli desselben Jahres. Sie hatten drei Kinder: Jutta (1914-1969), Alice (1916-2002) und Dieter (1923-1994).

Im November 1913 reisten sie zwischen O-Pien Ting und Ma-Pien Ting in den nördlichen Dalinahgshan. Auf dieser Reise fotografierten sie und nahmen Gesänge der Yi auf Wachswalzen auf. Das ethnologische Museum in Berlin ließ damit weltweit Aufnahmen machen. Dieses und das Völkerkundemuseum in München besitzen heute eine Sammlung von Artefakten aus der Alltagskultur der Yi, die Weiß gekauft und anschließend gestiftet hatte.[2] 1914 eröffnete Weiß ein Konsulat in Kunming. 1917 mussten die Weiß China verlassen, denn China war in den Ersten Weltkrieg auf der Seite der Triple Entente eingetreten.[3] Die Rückreise in das Deutsche Reich dauerte ein halbes Jahr.

Von 1921 bis 1928 war Fritz Weiß Botschafter des Deutschen Reichs in Addis Abeba, wo er eine persönliche Freundschaft mit Haile Selassie schloss. In Äthiopien filmte Weiß.[4][5] Anschließend war er in einer Reihe lateinamerikanischer Staaten akkreditiert. In Folge der Machtübergabe an die NSDAP 1933 verließ er 1934 seinen Botschafterposten.

Einzelnachweise

  1. Time, Letters, Jan. 4, 1937
  2. http://www.chengdu.diplo.de/Vertretung/chengdu/de/Seite__Buchpr_C3_A4sentation__Wyss.html
  3. The 4th International Conference on Yi Studies Photographs and Sound Recordings: A Short Journey to the Nuosu in 1912
  4. http://ftvdb.bfi.org.uk/sift/title/448487 Abyssinia Weiss No. 1 (1924)
  5. http://ftvdb.bfi.org.uk/sift/title/448489?view=synopsis Abyssinia Weiss No. 2


Vorgänger Amt Nachfolger
Lorenz Jensen Botschafter des Deutschen Reichs in Äthiopien
1921–1928
Curt Max Prüfer

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