Curtea de Argeș

Curtea de Argeș
Curtea de Argeș
Wappen von Curtea de Argeș
Curtea de Argeș (Rumänien)
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Basisdaten
Staat: Rumänien
Historische Region: Große Walachei
Kreis: Argeș
Koordinaten: 45° 8′ N, 24° 41′ O45.13888888888924.675277777778450Koordinaten: 45° 8′ 20″ N, 24° 40′ 31″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 450 m
Fläche: 75 km²
Einwohner: 33.243 (1. Juli 2007)
Bevölkerungsdichte: 443 Einwohner je km²
Postleitzahl: 115300
Telefonvorwahl: (+40) 02 48
Kfz-Kennzeichen: AG
Struktur und Verwaltung (Stand: 2008)
Gemeindeart: Munizipium
Gliederung: 1 Gemarkung/Katastralgemeinde: Noapteș
Bürgermeister: Nicolae Diaconu (PD-L)
Postanschrift: B-dul Basarabilor, Nr. 99
loc. Curtea de Argeș, jud. Argeș, RO-115300
Webpräsenz:

Curtea de Argeș (deutsch: Argisch) ist eine rumänische Stadt im Kreis Argeș und liegt am rechten Ufer des Flusses Argeș, der hier durch ein Tal Südkarpaten fließt.

Inhaltsverzeichnis

Bevölkerung

Curtea de Argeș hatte im Jahr 2007 ungefähr 33.000 Einwohner, im Jahr 1900 waren es lediglich 4.210.

Verkehr

Curtea de Argeș liegt an der Eisenbahnstrecke, die von Pitești aus über den Rotenturmpass verläuft.

Geschichte

Die Stadt ist eine der ältesten in Rumänien. Gemäß einer Überlieferung wurde sie im 14. Jahrhundert vom Fürsten Radu Negru gegründet, der sie im folgenden zur erste Hauptstadt des Fürstentums Walachei ernannte. Daher erhielt sie auch den Namen Curtea (dt. Hof). In der Stadt gibt es mehrere historische Kirchenbauten. Ende des 18. Jahrhundert entstand ein Bischofssitz.

Die Kathedrale

Kathedrale von Curtea de Argeș um 1880
Die Kathedrale heute

Die Kathedrale von Curtea de Argeș ist eines der berühmtesten Gebäude in Rumänien. Sie steht auf den Grundmauern eines Klosters und liegt ungefähr anderthalb Kilometer nördlich der Stadt. Sie ähnelt einem sehr großen und kunstvollen Mausoleum und wurde im byzantinischen Stil mit maurischen Arabesken erbaut. Ihr Grundriss ist rechteckig, auf der Rückseite findet man aber sehr viele Anbauten. Im Zentrum des Gebäudes erhebt sich ein Dom, auf der vorderen Seite zwei kleinere Kuppeltürme, während sich ein zweiter Dom, der breiter und höher ist als der zentrale, aus dem Anbau erhebt. Auf jeder Spitze thront ein umgedrehter, birnenförmig geformter Stein. Es symbolisiert ein dreifaches Kreuz, das für die Dreifaltigkeit steht.

Die Kathedrale ist auch die Grabstätte der rumänischen Königsfamilie. Folgende Mitglieder der Familie wurden hier beerdigt:

  1. Prinzessin Maria (* 8. September 1870; † 9. April 1874) – (Tochter von König Karl I.)
  2. Karl I., König von Rumänien (* 27. April 1839; † 10. Oktober 1914)
  3. Elisabeth zu Wied, Königin von Rumänien (* 29. Dezember 1843; † 3. April 1916) – (Gemahlin von König Karl I.)
  4. Prinz Mircea (* 3. Januar 1913; † 2. November 1916) – (Sohn von König Ferdinand I.)
  5. Ferdinand I., König von Rumänien (* 24. August 1865; † 20. Juli 1927)
  6. Marie von Edinburgh, Königin von Rumänien (* 29. Oktober 1875; † 10. Juli 1938) – (Gemahlin von König Ferdinand I.)
  7. Karl II., König von Rumänien (* 15. Oktober 1893; † 4. April 1953), die sterblichen Überreste wurden am 14. Februar 2003 von Lissabon überführt
  8. Magda Lupescu (* 1896; † 29. Juni 1977) – (dritte Gemahlin von König Karl II.)

In der Nähe der Kathedrale befindet sich ein großer Königspalast im maurischen Stil. Die Bestände der Kathedrale wurden von Ungarn und Türken geplündert, aber einige Inschriften der Griechen, Slawen und Rumänen sind erhalten geblieben.

Eine Steintafel besagt, das der Fürst Neagoe Basarab von 1512 bis 1521 die Kathedrale erbaut hat. Eine andere berichtet, das der Fürst Ioan Radu die Arbeit im Jahr 1526 fertiggestellt hat. Eine dritte Beschreibung aus dem Jahr 1681 berichtet von Reparaturarbeiten durch den Fürsten Șerban I. Cantacuzino. Die vierte Tafel dokumentiert eine Restaurierung durch den ersten Bischof Joseph im Jahr 1804. Zwischen 1875 und 1885 wurde die Kathedrale rekonstruiert und im Jahr 1886 war sie wiederhergestellt.

Legenden

Die Legenden haben viele rumänische Dichter inspiriert, unter ihnen auch der preisgekrönte Künstler Vasile Alecsandri. Eine Geschichte beschreibt, wie Neagoe Basarab, während er in Konstantinopel in Gefangenschaft war, eine großartige Moschee für den Sultan entworfen hat um dann nach seiner Rückkehr aus dem übrig geblieben Material die Kathedrale zu bauen.

Eine andere Version beschreibt, dass Radu Negru einen Architekten Meșterul Manole (Meister Manole) oder Manoli beschäftigte. Manole schaffte es nicht, die Mauern fertigzustellen, so drohte der Fürst ihm und seinen Assistenten mit dem Tod. Schließlich schlug Manole vor, einem alten römischen Brauch zufolge, eine lebende Frau in die Fundamente "einzuarbeiten" und die, die am folgenden Morgen als erste erscheinen würde, sollte eingemauert werden. Die anderen Steinmetze warnten daraufhin ihre Familien und Manole wurde gezwungen, seine eigene Frau zu opfern. Auf diese Art konnte die Kathedrale gebaut werden.

Als Manole und seine Steinmetze dem Fürsten berichteten, sie könnten sogar eine größeres Gebäude errichten, setzte Radu Negru sie daraufhin auf dem Dach fest, so dass sie nichts mehr bewerkstelligen konnten. Sie konstruierten sich daraufhin hölzerne Flügel, um von dem Dach herunterzufliegen. Aber einer nach dem anderen stürzte ab. Ein Quelle klaren Wassers wurde nach Manole benannt, weil er der Legende nach genau an dieser Stelle abgestürzt sein soll.


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