- DICE (Datenbank)
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Der Name DICE ist ein Akronym aus den Anfangsbuchstaben der englischen Bezeichnung der Datenbank: Database for Institutional Comparisons in Europe.
Inhaltsverzeichnis
Datenbank für europäischen Institutionenvergleich
Die Datenbank für den europäischen Institutionenvergleich DICE des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung an der Universität München bietet dem Nutzer systematische Informationen zu Institutionen und Regeln in der Wirtschaft. Zudem werden deren ökonomischen Auswirkungen aufgezeigt.
Leistungen
Die Informationen sind in Form von Tabellen, Grafiken und Kurzberichten aufbereitet. Neben aktuellen vergleichenden Daten stehen auch archivierte Informationen aus den vergangenen Jahren sowie Zeitreihen zur Verfügung. Die betrachteten Länder sind die 27 EU-Mitglieder und weitere Industrienationen (z.B. USA, Japan). Alle Informationen stehen ausschließlich in englischer Sprache zur Verfügung. Die Nutzer können sämtliche Daten in Form von PDF (Texttabellen) bzw. MS Excel (Zahlentabellen, insb. Zeitreihen) kostenlos herunterladen.
Geschichte
Das Ifo Institut hat im Jahre 2001 mit dem Aufbau der Datenbank begonnen. Dies geschah vor dem Hintergrund, dass mehr als alles andere der institutionelle Rahmen einer Wirtschaftsordnung und die darin implizierten Anreizstrukturen den Erfolg und somit den Wohlstand eines Landes erklären. „Das wirkliche Geschehen in der Ökonomie wird maßgeblich durch die Gesetze und Verordnungen erklärt, die den Rahmen für privatwirtschaftliche Tätigkeit und die Anreizstrukturen festlegen, die diese Tätigkeit lenken. So kann man zum Beispiel die Finanzkrise nicht verstehen, wenn man nicht weiß, was regressfreie Kredite sind, wie strukturierte Wertpapiere gebildet werden, was im Community Reinvestment Act festgelegt wurde, wie die Rechnungslegungsvorschriften des IFRS ausgestaltet sind, wie das Basel-II-System funktioniert und welche Haftungsschranken für Banken bestehen. … Vielfach gelingt ökonomische Erkenntnis erst nach dem Studium rechtlicher Wirkungsmechanismen, die sich zwar durch Worte verständlich beschreiben lassen, sich aber einer rein numerischen Analyse entziehen.“[1]
Die zunehmende internationale Arbeitsteilung (Globalisierung), in der neben den Menschen auch Güter, Dienstleistungen und vor allem Kapital über ein Höchstmaß an Mobilität verfügen, zwingt die einzelnen Länder dazu ihre Regeln (Institutionen) zu vergleichen, um neue Erkenntnisse zu gewinnen und letztlich in diesem Wettbewerb mithalten zu können. Die Suche nach Informationen, die diese Vergleiche ermöglicht und den Ländern internationale Benchmarks aufzeigt, nach denen sie streben können, stellt Regierungen und Forscher vor große Herausforderungen. Das ifo Institut will mit DICE diese Informationslücke schließen und bietet derzeit (Ende 2009) über 2800 international vergleichende Einträge zu den Themenbereichen Arbeitsmarkt, Bildung, Energie, Finanzmärkte, Gesundheitspolitik, Innovation, Migration, Öffentlicher Sektor (Beschäftigung der öffentlichen Hand, Haushalt, Steuereinnahmen, Verschuldung), Sozialpolitik, Umweltschutz, Unternehmensstrukturen (Bedingungen für Unternehmensgründungen, Regelungen für Gesellschaftsformen, Rechte und Wahl von Unternehmensgremien, wie Aufsichtsräten und Vorständen), Wettbewerbspolitik sowie die Wertvorstellungen der Bevölkerung in den Industrieländern.
Einzelnachweise
- ↑ Hans-Werner Sinn: „Der richtige Dreiklang der VWL“, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 141, 22. Juni 2009, S. 12.
Weblinks
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