Johannes Ens

Johannes Ens
Johannes Ens

Johannes Ens (auch: Hoseas Stigtenius, Daniel van der Heijde; * 9. Mai 1682 in Kwadijk; † 6. Januar 1732 in Utrecht) war ein niederländischer reformierter Theologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Sohn des Pfarrers Cornelius Ens († 20. Juni 1717) war der Bruder des Professors an der Universität Harderwijk Petrus Ens. Nach anfänglicher Ausbildung bei seinem Vater studierte er zuerst an der Universität Utrecht, wo er unter Henricus Pontanus die Disputation de libro vitae verteidigte. 1703 wechselte er an die Universität Leiden, wo er unter Jacobus Perizonius, Johannes a Mark (1656–1731), Salomon van Til (1643–1713) und Franciscus Fabricius (1663–1738) seine theologische Ausbildung fortsetzte und 1706 in Utrecht wieder weitere Studien betrieb. Danach wurde er Kandidat des geistlichen Konsistoriums, wurde im März 1707 im nordholländischen Beets (Beersen) Pfarrer und promovierte am 25. November 1707 in Leiden mit der Disputatio historico-theologica inauguralis de librorum Novi Testamenti canone zum Doktor der Theologie.

Er ging 1719 als Professor der Theologie und Philosophie an das akademische Gymnasium in Lingen und trat die Stelle am 11. Mai desselben Jahres mit der Rede de sanctorum liborum studio, atque ejusdem fatis an. Zudem erhielt er in Lingen ein außerordentliches Pastorat übertragen. Am 10. März 1720 wurde er Pfarrer in Utrecht, am 22. April 1720 beriefen ihn die Kuratoren der Utrechter Hochschule zum außerordentlichen Professor der Theologie an der Akademie, welches Amt er am 3. Juni 1720 mit der Rede De persequutione Julianea antrat.

Am 4. Januar 1723 wurde er ordentlicher Professor der Theologie und hatte als solcher 1727/28 Rektorat der Alma Mater inne. Theologisch hatte er sich als Vertreter der Förderaltheologie des Johannes Coccejus etabliert und soll ein großes Sprachgeschick in der griechischen Sprache sowie ein umfangreiches Wissen der Kirchengeschichte besessen haben. Die Überlieferungen seiner Zeit schildern ihn als sehr unordentlichen Menschen, der auch den kulinarischen Genüssen nicht abgeneigt war. Dies führte zu einer Zunahme des Leibesumfangs und soll die Ursache für seinen Tod gewesen sein.

Werke

  • Bibliotheca sacra, sive diatribe de librorum novi Testamenti canone. Amsterdam 1710
  • Aanmerkingen over Jesaias kapittelen XI en XII, tot verstand der woorden in den regten zin, het oogmerk, de vervulling of verwachting en gebruik. Amsterdam 1713
  • Oratio inauguralis de persecutione Juliani. Utrecht 1720
  • Oratio de Academiarum omnium praestantissima. Utrecht 1727
  • Tafereel der Wereldse Vermakelijkheden.
  • Ouderlings protest en raet, Zions worstelingen, en raet, Zions worstelingen, en Spiegel der voorbeelden ontdekt en opgeheldert, tot bewaringe van eenigheid en bevorderinge van de vreede der kerke. Amsterdam 1715
  • Satans verantwoording wegens de lastering en verdranijing van de Schriften van Coccejus. Lingen, 1715
  • Kort historisch Berigt van de Publieke schriften rakende de leer en dienst der Nederduitsche kerken der vereenigde Nederlanden; zijnde de formulieren van Eenigheid en de Liturgie, doorgaans gevoegd achter de Psalmboeken, die in dezelve kerken gebruikt worden; opgesteld door Johannes Ens enz. Utrecht 1733, Nachdruck Kampen 1857

Literatur

  • Peter Florenz Weddigen: Neues westphälisches Magazin zur Geographie, Historie und Statistik. 1792, Bd. 3, S. 228, (Online)
  • Christian Gottlieb Jöcher: Allgemeines Gelehrten-Lexicon, Darinne die Gelehrten aller Stände sowohl männ- als weiblichen Geschlechts, welche vom Anfange der Welt bis auf die ietzige Zeit gelebt, und sich der gelehrten Welt bekannt gemacht, Nach ihrer Geburt, Leben, merckwürdigen Geschichten, Absterben und Schrifften aus den glaubwürdigsten Scribenten in alphabetischer Ordnung beschrieben werden. Verlag Johann Friedrich Gleditsch, Leipzig, 1750, Bd. 2, Sp. 356
  • Barend Glasius: Biographisch Woordenboek van Nederlandsche Godgeleerden. Gebrüder Muller, ’s-Hertogenbosch, 1851, Bd. 1, S. 422, (Online, niederländisch)
  • Abraham Jacob van der Aa: Biographisch Woordenboek der Nederlande. Verlag J. J. van Brederode, Haarlem, 1859, Bd. 5, S. 162 (Online) und 1874, Bd. 17, Teil 2, S. 1008 (Online, niederländisch)
  • Knipscheer: ENS (Johannes). In: Philipp Christiaan Molhuysen, Petrus Johannes Blok: Nieuw Nederlandsch Biografisch Woordenboek. (NNBW), Verlag A.W. Sijthoff’s Uitgevers-Maatschappij, Leiden, 1930, Bd. 8, Sp. 486, (Online, niederländisch)
  • W. J. van Asselt: Ens, Johannes. In: J.W. Buisman, G. Brinkman: Biografisch lexicon voor de geschiedenis van het Nederlands protestantisme. Uitgeverij Kok, Kampen, 2001, Bd. 5, S. 172, (Online, niederländisch)

Weblinks


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