- Das Spiel ist aus
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Das Spiel ist aus (frz. Les jeux sont faits) ist ein 1943 geschriebenes und 1947 erschienenes Drehbuch des französischen Schriftstellers und Philosophen Jean-Paul Sartre. Es wurde 1947 von Jean Delannoy verfilmt (siehe Les jeux sont faits (1947)).
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Die Handlung spielt in Frankreich im Zweiten Weltkrieg.
Zur etwa gleichen Zeit werden Ève Charlier von ihrem Mann, dem Milizsekretär André Charlier, vergiftet und Pierre Dumaine, ein Mitglied der französischen Widerstandsbewegung, von einem Spitzel erschossen. Nach ihrem Tod folgen sie einer inneren Stimme, die sie zu einem Zimmer in der Rue Laguénésie führt. Dort erfahren beide, von einer hinter einem Tisch sitzenden und sehr formal auftretenden Person, dass sie tot sind. Sie erfahren, dass sie sich weiterhin in der realen Welt bewegen können, jedoch von den Lebenden nicht wahrgenommen werden und auch keinen Einfluss mehr auf die reale Welt nehmen können. Hier treffen sich Ève und Pierre zum ersten Mal und verlieben sich nach kurzer Zeit ineinander. Bei einem erneuten Besuch der Rue Laguénésie stellt sich heraus, dass beide laut Unterlagen seit Geburt an füreinander bestimmt gewesen wären, aber aufgrund eines bürokratischen Fehlers einander nicht getroffen haben. Sie erhalten die Möglichkeit ins Leben zurückzukehren, um ihre Liebe unter Beweis zu stellen. Schaffen sie es innerhalb von 24 Stunden einander uneingeschränkt zu vertrauen und ihre Zuneigung gegenüber den auftretenden Schwierigkeiten zu behaupten, dürfen beide in der Welt der Lebenden bleiben.
Zweifel aufgrund der ungleichen sozialen Herkunft und nicht gelöste Konflikte in der Vergangenheit führen am Ende zum erneuten gewaltsamen Tod der beiden.
Einordnung
Obwohl häufig angenommen, liegt dem Buch der von Sartre entwickelte Existentialismus nicht zugrunde. Sartre selbst hat sich hierzu dahingehend geäußert, dass der Existenzialismus kein Ende des Spiels zuließe, da sich noch nach dem Tod die Handlungen der Menschen fortsetzten. Sartre orientiert sich in diesem Werk am Determinismus.[1]
Form
Eine formale Besonderheit ergibt durch die Funktion als Drehbuch. Sartre schreibt in auktorialer Perspektive und deutet die Schauplätze und nähere Umgebung des Geschehens nur mit knappen Worten an.
Literatur
- Das Spiel ist aus, 1947. Reinbek: rororo 1952, ISBN 3-499-10059-2
Einzelnachweise
- ↑ Interview mit Paul Carrière in Le Figaro vom 29. April 1947.
Kategorien:- Literarisches Werk
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