Hans Daufeldt

Hans Daufeldt

Hans Daufeldt (* 20. Januar 1908 in Kappeln) war ein deutscher SS-Führer.

Leben und Wirken

Daufeldt war der Sohn eines Werkmeisters. Nach dem Besuch der Volks- und Mittelschule begann Daufeldt eine kaufmännische Lehre. In den frühen 1930er Jahren war er arbeitslos. 1932 trat Daufeldt in die NSDAP (Mitgliedsnummer 753.151) und in die SS (36.167) ein.

Im Frühjahr 1933 wurde Daufeldt in Kiel als Hilfspolizist eingesetzt. Im Juni 1933 wurde er in den Sicherheitsdienst (SD) der SS aufgenommen. Nachdem er die Führerschule in Bad Tölz durchlaufen hatte, wurde er für anderthalb Jahre Adjutant Reinhard Heydrichs bei der Führung des SD-Hauptamtes. 1936 wurde er auf Parteikosten für ein Jahr nach Großbritannien geschickt, wo er an der Commercial School der Handelskammer London studierte. 1938 erwarb er an der Auslandswissenschaftlichen Fakultät der Universität Berlin ein Diplom für die englische Sprache.

Seiner Ausbildung entsprechend leitete Daufeldt währen des Zweiten Weltkriegs im Reichssicherheitshauptamt die Gruppe VI D (Englisch-amerikanisches Einflussgebiet). Wildt charakterisiert Daufeldt – der mindestens den Rang eines SS-Obersturmbannführers erreichte – als einen Fall eines „kaum für möglich gehaltener Aufstieg mit Hilfe des SD“.

1942 wurde Daufeldt von Walter Schellenberg als Sonderbeauftragter für die SD-Spionage in der Schweiz nach Lausanne entsandt. Zur Tarnung hatte er pro forma den Rang eines Vizekonsuls inne. Nachdem er die Schweiz am 14. März 1945 verlassen hatte geriet Daufeldt in amerikanische Kriegsgefangenschaft. 1946 nahm er als Zeuge an den Nürnberger Prozessen teil.

Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte Daufeldt als Hoteldirektor in Bad Tölz.

Literatur

  • Florian Altenhöner: Der Mann, der den 2. Weltkrieg begann. Alfred Naujocks: Fälscher, Mörder, Terrorist, Prospero Verlag, Münster / Berlin 2010. ISBN 978-3-941688-10-0. Enthält u.a. Biographien Kieler SS-Mitglieder, die im SD Berlin Karriere machten.
  • Michael Wildt: Generation des Unbedingten. Das Führungskorps des Reichssicherheitshauptamtes. Hamburger Edition, 2002, ISBN 3-930908-75-1S. 164f.
  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. 2. Auflage. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8. 

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Geschäftsverteilungspläne des Geheimen Staatspolizeiamtes — Dieser Artikel|gibt einen Überblick über die Geschäftsverteilungspläne des Geheimen Staatspolizeiamtes in Berlin als der Zentrale (Gestapa) der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) als Gesamtorganisation. Inhaltsverzeichnis 1 Übersicht über die… …   Deutsch Wikipedia

  • Gustav Adolf Sonnenhol — (* 25. Januar 1912 in Lüdenscheid; † 21. Januar 1988 in Bonn) war ein deutscher Botschafter. Sonnenhol (rechts) 1965 in diplomatischer Mission …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”