- David van Dantzig
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David van Dantzig (* 23. September 1900 in Rotterdam; † 22. Juli 1959 in Amsterdam) war ein niederländischer Mathematiker.
Van Dantzig veröffentlichte seine erste mathematische Arbeit 1913 als Schüler. Aus finanziellen Gründen musste er seine Schulausbildung unterbrechen und konnte nach dem Besuch von Abendschulen erst ab etwa 1923 an der Universität Amsterdam studieren. 1927 war er Assistent von Jan Arnoldus Schouten an der Universität Delft, war dann in der Lehrerausbildung und ab 1932 Dozent in Delft, nachdem er 1931 an der Universität Groningen bei Bartel Leendert van der Waerden promovierte (Studien in topologischer Algebra). 1938 wurde er außerordentlicher Professor an der Universität Delft, 1940 wurde er dort Professor, aber im selben Jahr nach der deutschen Besetzung der Niederlande entlassen. Er zog nach Amsterdam, wo er nach dem Krieg 1946 Professor an der Universität Amsterdam wurde, wo er auch einer der Mitgründer des Mathematischen Zentrums war.
Er arbeitete vor allem über topologische Algebra. Daneben befasste er sich auch mit Differentialgeometrie, Elektrodynamik, Thermodynamik und nach dem Zweiten Weltkrieg mit Wahrscheinlichkeitstheorie und speziell statistischer Entscheidungstheorie.
Van Dantzig führte das Beispiel einer topologischen Gruppe, das Dyadische Solenoid ein. Die Gruppenelemente lassen sich durch unendliche Folgen q0, q1, q2, ..., darstellen mit komplexen Zahlen auf dem Einheitskreis qi, für die für i > 0 gilt: qi2 = qi-1. Die Multiplikation erfolgt komponentenweise. Das Dyadische Solenoid ist Beispiel eines unzerlegbaren Kontinuums (im Sinne von Brouwer).
1954 hielt er einen Plenarvortrag auf dem Internationalen Mathematikerkongress (ICM) in Amsterdam, über mathematische Probleme, die sich aus der Flutkatastrophe von 1953 in den Niederlanden ergaben.
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