Dawon Kahng

Dawon Kahng

Dawon Kahng (* 4. Mai 1931 in Keijō, Unterprovinz Keikidō, Provinz Chōsen, damaliges Japanisches Kaiserreich, heutiges Südkorea; † 13. Mai 1992 in New Brunswick, New Jersey[1]) war ein südkoreanischer Physiker und Präsident des NEC Research Institute. Seine Erfindungen führten zu erheblichen Fortschritten in der Elektronik bzw. Mikroelektronik.

Leben und Werk

Nach dem Dienst in der südkoreanischen Marineinfanterie studierte Kahng zunächst Physik an der Seoul National University. Dort machte er einen Abschluss als Bachelor of Science (B.Sc.). Anschließend emigrierte D. Kahng 1955 in die USA, um an der Ohio State University zu studieren. Nach einem Abschluss als Master of Science (M.Sc.)[2] promovierte (Ph.D.) er 1959[3]. Anschließend wurde er Mitarbeiter der Bell Telephone Laboratories, heute Lucent Technologies, in Murray Hill, NJ. Dort arbeitete er unter Martin M. Atalla an der Herstellung eines Silizium-Feldeffekttransistors. Gemeinsam stellten sie 1960 den ersten funktionsfähigen Metall-Oxid-Halbleiter-Feldeffekttransistor (MOS-FET) her und stellten diesen auf der IRE Solid-State Device Research Conference im selben Jahr vor.[4] Ebenfalls 1960 wurde ein entsprechendes Patent[5] angemeldet. Seitdem hat sich der Silizium-MOS-Transistor zu einem der wichtigsten Bauelemente in der Elektronik entwickelt und bildet heute in millionen- und milliardenfacher Ausführung das Grundelement der meisten integrierten Schaltungen.

Kahng blieb bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1988 bei den Bell Laboratories. Dort leitete und beaufsichtigte er unter anderem Forschungsgruppen im Bereich Hochfrequenz-Schottky-Dioden, ferroelektrische Halbleiter, Halbleiter mit großem Bandabstand, Charge-coupled Devices und Flash-Speicher. Für seine Arbeiten erhielt Kahng diverse Auszeichnungen, darunter die Stuart Ballantine Medal des Franklin Institute (1975) und der Distinguished Alumni Award der Ohio State University, College of Engineering. Nach seinem Ausscheiden aus den Bell Laboratories wurde Kahng Gründungspräsident des NEC Research Institute, das langfristige Grundlagenforschung im Bereich Computer- und Kommunikationstechnologien betreibt.

D. Kahng starb am 13. Mai 1992 im St. Peter’s Hospital in New Brunswick an Komplikationen nach einer Notoperation wegen eines rupturierten Aortenaneurysma. Kahng hinterließ seine Frau Young Hee und fünf Kinder: Kim U., Vivienne, Lily, Eileen und Dwight.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Dawon Kahng. Computer History Museum, abgerufen am 6. Juli 2010.
  2. Dawon Kahng: The thermionic emission microscope. 1956, OCLC 53452289 (Master-Arbeit an der Ohio State University, 1956).
  3. Dawon Kahng: Phosphorus diffusion into silicon through an oxide layer. 1959, OCLC 53452289 (Doktorarbeit an der Ohio State University, 1959).
  4. D. Kahng, M. M. Atalla: Silicon-silicon dioxide surface device. In: IRE Device Research Conference, Pittsburg. 1960.
  5. Patent US3102230: Electric field controlled semiconductor device. Angemeldet am 31. Mai 1960, veröffentlicht am 1963, Erfinder: D. Kahng.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • MOSFET — Two power MOSFETs in the surface mount package D2PAK. Operating as switches, each of these components can sustain a blocking voltage of 120 volts in the OFF state, and can conduct a continuous current of 30 amperes in the ON state, dissipating up …   Wikipedia

  • Mikroelektronik — Die Mikroelektronik ist ein Teilgebiet der Elektronik, genauer der Halbleiterelektronik. Die Mikroelektronik beschäftigt sich mit dem Entwurf, der Entwicklung und der Herstellung von miniaturisierten, elektronischen Schaltungen, heute vor allem… …   Deutsch Wikipedia

  • Thermische Oxidation von Silizium — Die thermische Oxidation von Silizium ist in der Halbleitertechnik ein Beschichtungsverfahren, bei dem auf einem einkristallinen Siliziumsubstrat (beispielsweise einem Silizium Wafer) eine dünne Schicht aus amorphen Siliziumdioxid aufgebracht… …   Deutsch Wikipedia

  • Simon Sze — Dr. Simon Min Sze ( zh. 施敏) is an electrical engineer. After graduating from the National Taiwan University in 1957, he received a master s degree from the University of Washington in 1960 and a doctorate from Stanford in 1963. He worked for Bell …   Wikipedia

  • Floating-Gate-Transistor — Ein Floating Gate Transistor ist ein spezieller Transistor, der in nichtflüchtigen Speichern zur permanenten Informationspeicherung eingesetzt wird. Er wurde 1967 von Dawon Kahng und S.M. Sze in den Bell Laboratories entwickelt [1] und stellt in… …   Deutsch Wikipedia

  • Bell Labs — Bell Laboratories (also known as Bell Labs and formerly known as AT T Bell Laboratories and Bell Telephone Laboratories) is the research organization of Alcatel Lucent and previously the American Telephone Telegraph Company (AT T). Bell… …   Wikipedia

  • Field-effect transistor — FET redirects here. For other uses, see FET (disambiguation). High power N channel field effect transistor The field effect transistor (FET) is a transistor that relies on an electric field to control the shape and hence the conductivity of a… …   Wikipedia

  • Martin M. Atalla — (* 4. August 1924 in Port Said, Ägypten[1]) – genannt John – ist ein Ingenieur und Unternehmer im Bereich der Halbleitertechnik und Computer Datensicherheit. In Anerkennung seiner Arbeiten für das Persönliche Identifikationsnummer System (PIN… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”