- Dead (Musiker)
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Dead (* 16. Januar 1969[1][2]; † 8. April 1991 in Kråkstad[3]), bürgerlich Per („Pelle“) Yngve Ohlin, war ein schwedischer Musiker. Er ist hauptsächlich als Sänger der norwegischen Black-Metal-Band Mayhem bekannt.
Biographie
Als Kind hatte Ohlin eine Nahtod-Erfahrung, wobei er auch zeitweilig klinisch tot war. Aufgrund dieser Erfahrungen betrachtete er sich selbst als tot und wählte das Pseudonym „Dead“.[3][4]
1986 gründete er die Band Morbid, 1987 hatte er einen kurzen Auftritt im Musikvideo zu Bewitched von Candlemass. 1988 verließ Dead Morbid und zog nach Norwegen zu Mayhem. Nach seinem Einstieg schrieb er die Texte der Band, die sich damit von ihrer Gore-/Splatter-Thematik entfernte; stattdessen flossen seine Depressionen und stärkere Einflüsse aus Okkultismus und Satanismus ein. Politisch engagierte Texte im Death Metal, wie bei Napalm Death, lehnte er kategorisch ab, und beklagte den sich anbahnenden Death-Metal-Trend.[5] Die Mitglieder von Mayhem beschrieben Dead als introvertiert, depressiv und seltsam; unter anderem sammelte er tote Tiere, atmete deren Verwesungsgeruch ein und neigte zu autoaggressivem Verhalten.[3]
Dead prägte die Entwicklung von Mayhem erheblich, nahm aber nur wenige Stücke mit der Band auf. Die einzigen offiziellen Studioaufnahmen waren zwei Stücke für die Kompilation Projections of a Stained Mind. 1991 schnitt Dead sich die Pulsadern auf und erschoss sich im Haus der Band in Kråkstad. Als Mayhems Gitarrist Øystein „Euronymous“ Aarseth Deads Leichnam entdeckte, photographierte er diesen, bevor er die Polizei und die anderen Mitglieder der Band informierte. Mayhems Bassist Necrobutcher brach deshalb den Kontakt zu ihm ab und verließ die Band.[3] Euronymous kündigte an, das Material auf der kommenden Mayhem-LP zu verwenden, und sah den Grund für Deads Suizid in der Kommerzialisierung des Death Metal[6], die Dead selbst in Interviews beklagt hatte[5]; er begann, verbale Angriffe und Drohungen gegen „falsche“ Death-Metal-Bands zu richten, eröffnete den Plattenladen Helvete und formierte um diesen herum die norwegische Black-Metal-Szene, von der ebenfalls (zum Teil tätliche) Angriffe in diese Richtung gingen.
Als Tribut an Dead wurde 1993 Live in Leipzig veröffentlicht; eine der Photographien seines Leichnams erschien 1995 auf dem kolumbianischen Bootleg The Dawn of the Black Hearts – Live in Sarpsborg, NORWAY 28/2/1990.
Diskographie
- mit Morbid
- 1987: December Moon
- mit Mayhem
- 1991: Carnage und The Freezing Moon (nur auf der CD-Version) auf Projections of a Stained Mind
- 1993: Live in Leipzig
- 1995: Out from the Dark
Einzelnachweise
- ↑ Ankündigung von Deads Begräbnis in einer schwedischen Zeitung.
- ↑ Abbildung von Deads Grabstein.
- ↑ a b c d Dokumentation Pure Fucking Mayhem, 2008.
- ↑ Michael Moynihan, Didrik Søderlind: Lords of Chaos, First Edition, Feral House 1998, ISBN 0-922915-48-2, S. 58f.
- ↑ a b Kriss-Toff Scottis: DEAD
- ↑ Rückseite der Bootleg-LP The Dawn of the Black Hearts – Live in Sarpsborg, NORWAY 28/2/1990.
Mitglieder: Attila Csihar (Gesang) | Necrobutcher (E-Bass) | Hellhammer (Schlagzeug)
Ehemalige Mitglieder: Messiah (Gesang) | „Morbid“ Manheim (Schlagzeug) | Maniac (Gesang) | Dead (Gesang) | Occultus (Gesang) | Euronymous (E-Gitarre) | Count Grishnackh (E-Bass) | Blackthorn (E-Gitarre) | Nordgaren (E-Gitarre) | Blasphemer (E-Gitarre)
Alben: De Mysteriis Dom Sathanas (1994) | Grand Declaration of War (2000) | Chimera (2004) | Ordo Ad Chao (2007)
Live-Alben: Live in Leipzig (1993) | Mediolanum Capta Est (1999) | Live in Marseille 2000 (2001) | Legions of War (2003)
Demos, Best-ofs, Singles und EPs: Pure Fucking Armageddon (1986) | Deathrehearsal (1987) | Deathcrush (1987) | Out From the Dark (1996) | Freezing Moon (1996) | Wolf’s Lair Abyss (1997) | Ancient Skin/Necrolust (1997) | Necrolust/Total Warfare (1999) | European Legions (2001) | U.S. Legions (2001) | Jihad/Freezing Moon (2002) | The Studio Experience (2002) | Life Eternal (2008)
Bootlegs: A Tribute to the Black Emperors (1994) | The Dawn of the Black Hearts – Live in Sarpsborg, NORWAY 28/2/1990 (1995)
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