- Denain
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Denain Region Nord-Pas-de-Calais Département Nord Arrondissement Valenciennes Kanton Denain (chef-lieu) Gemeindeverband La Porte du Hainaut Koordinaten 50° 20′ N, 3° 24′ O50.3294444444443.3958333333333108Koordinaten: 50° 20′ N, 3° 24′ O Höhe 108 m (62–131 m) Fläche 11,52 km² Einwohner 20.221 (1. Jan. 2008) Bevölkerungsdichte 1.755 Einw./km² Postleitzahl 59220 INSEE-Code 59172 Website http://www.ville-denain.fr/
RathausDenain ist eine französische Gemeinde in der Region Nord-Pas-de-Calais im Département Nord. Administrativ ist die Gemeinde dem Kanton Denain und dem Arrondissement Valenciennes zugeteilt.
Die Stadt mit 20.221 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) liegt nahe der belgischen Grenze 10 km südwestlich von Valenciennes und ist über die Autoroute A2 zu erreichen. Die A2 ist ein Abschnitt der Europastraße E19, die von Amsterdam nach Paris führt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Verkehr
In Denain mündet die Selle in die Schelde. Der Escaut, wie die Schelde in Frankreich genannt wird, bildet eine wichtige Wasserstraße zwischen Frankreich, Belgien und den Niederlanden und ist in Denain, wie auch sonst über weite Strecken, kanalisiert. Projekte zur Renaturieren sind zurzeit auf dem politischen Tapet.
Denain zählt zur Agglomeration von Valenciennes und wird vom Straßenbahnsystem dieser Bezirksstadt mit fünf Haltestellen bedient. Die französischen Staatsbahnen SNCF verbinden Denain mit den beiden Bahnstrecken Lourches–Valenciennes und Denain–Saint-Amand-les-Eaux.
Geschichte
764 gründeten Graf Adalbert von Ostervant und seine Gattin Regina das Benediktinerinnenkloster von Denain.
Im 12. Jahrhundert war Hugo II. von Ostervant (frz. Hugues d’Ostrevant) der zweite Sohn von Anselm II. von Ostervant. Überliefert ist auch der Titel Hugo von Valenciennes den er wahrscheinlich in der Rolle des Erbsohns trug. Nach einer Erbteilung in der Grafschaft Hennegau, in der sein Neffe Gottfried (Godefroid) von Ostrevant und seinem Halbbruder Balduin IV. (Baudouin IV de Hainaut) beteiligt war, musste Hugo II. den Namen „Hugo von Denain“ annehmen, damit der Titel seinem tatsächlichen Lehen entsprach. Hugo hatte zwei Söhne: Jean I., gestorben 1202, begraben in der Kirche l’Église des Dames Chanoinesses von Denain und Étienne I..
In Denain schlugen die Franzosen am 24. Juli 1712 im Zuge des Spanischen Erbfolgekrieges in der Schlacht bei Denain die mit dem habsburgischen Österreich verbündete Niederlande. Die kriegsmüden Niederländer, einst selbst unter spanischer Herrschaft, traten darauf aus dem Gerangel um die verwaiste spanische Krone aus.
Toponyme
Dononium, Denonium, Denainum, Domniacum, Dyniacum, Donegium, Denoma, Dunaing, Denen, Denain, Duonenin.[1]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1936 1946 1954 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2008 Einwohner 26.478 24.908 27.449 29.467 27.973 26.204 21.825 19.544 20.354 20.339 20.221 Wirtschaft
Bis in die 1950er-Jahre war die Gegend um Denain ein typisches Abbaugebiet für Steinkohle. Dies zog die Stahlindustrie an, die zur Veredelung von Eisenerz auf riesige Menge Kohle, das als Reduktionsmittel eingesetzt wird, angewiesen ist. Mit dem Niedergang der französischen Stahlindustrie im Zuge der Globalisierung begann die Region unter ganz erheblichen wirtschaftstrukturellen Problemen zu leiden. Seit am 2. Dezember 1978 die Streichung von 6.000 Arbeitsplätzen bei den Hütten- und Stahlwerken Usinor-Denain angekündigt wurde, blieb die Arbeitslosigkeit in der Stadt endemisch.[2] Nur 27 % der Haushalte verfügen heute über ein steuerpflichtiges Einkommen[3] (frankreichweit sind es knapp 50 %[4]) und die Arbeitslosenquote beträgt rund 31 %[5]. Im Jahr 2010 untersuchte das Wirtschafts-Onlineportal Le Journal du Net die Wirtschaftskraft aller französischen Städte mit mehr als 20.000 Einwohnern. Dabei wurde Denain als ärmste Gemeinde in Frankreich eingestuft[6].
Gottesdienst
Katholisch
- Kirche Église Saint-Martin der Pfarrei Sainte-Remfroye-en-Denaisis
- Kirche Église Sainte-Marie
- Kapelle Chapelle Saint-Joseph
Islamisch
- Die Moschee Mosquée Errahma wird von der L’Association des Marocains de Denain et de sa Région (AMDR) betrieben.
- Die Moschee Mosquée al-Quds wird von der L’Association des musulmans de Denain betrieben.
Evangelisch
- Die Baptisten-Kirche Église Baptiste an der Rue Jules Mousseron
Sehenswürdigkeiten
- Die Bronzestatue des Marschalls Claude-Louis-Hector de Villars steht im Stadtzentrum gegenüber dem Rathaus. Unter Ludwig XIV. gewann der Feldherr im Jahre 1712 die Schlacht bei Denain. Das Denkmal wurde 1913 eingeweiht. In der Endphase des Ersten Weltkrieges im Mai 1918 wurde die Statue von Deutschland beschlagnahmt; seit 1924 steht sie wieder auf ihrem ursprüngliche Sockel in Denain. Im Jahre 2003 musste sie wegen Korrosionsschäden komplett erneuert werden.
- Das Musée d’Archéologie et d’Histoire locale an der Place Wilson erläutert die Geschichte der Abtei Sainte-Remfroye von Denain, das Wirken der Kanonissinnen im Mittelalter und die Geschichte des Kohlenabbaus sowie der Metallurgie in der Region.
- Die Ruinen des Klosters L’Abbaye des dames chanoinesses neben der Kirche Saint-Martin.
Töchter und Söhne der Stadt
- Patrick Roy (1957–2011), französischer Politiker der Parti socialiste, ehemaliger Bürgermeister von Denain
- Franck Dumoulin (* 1973), französischer Sportpistolenschütze
- Fabien Gilot (* 1984), französischer Schwimmer
Städtepartnerschaft
- Mettet (Belgien) seit 2011
Einzelnachweise
- ↑ Statistique archéologique du département du Nord – Seconde partie, Bd. 1, S. 400. Lille & Paris 1867.
- ↑ Les événements d'Usinor Denain racontés par des Douchynois auf La Voix du Nord vom 25. November 2008.
- ↑ Denain et Roubaix sont les villes les plus pauvres auf L’Éco du Nord vom 10. November 2010.
- ↑ Impôt sur le revenu : moins de la moitié des foyers fiscaux imposables
- ↑ Denain, la ville jadis prospère La Voix du Nord vom 23. Dezember 2010.
- ↑ Le classement des villes les plus pauvres de France
Weblinks
Commons: Denain – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Gemeinde im Département Nord
- Ort in Nord-Pas-de-Calais
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