Der Name der Leute

Der Name der Leute
Filmdaten
Deutscher Titel Der Name der Leute
Originaltitel Le Nom des gens
Der Name der Leute.png
Produktionsland Frankreich
Originalsprache Französisch, Englisch, Griechisch, Arabisch
Erscheinungsjahr 2010
Länge 100 Minuten
Stab
Regie Michel Leclerc
Drehbuch Michel Leclerc,
Baya Kasmi
Produktion Caroline Adrian,
Fabrice Goldstein,
Antoine Rein
Musik Jérôme Bensoussan,
David Euverte
Kamera Vincent Mathias
Schnitt Nathalie Hubert
Besetzung
  • Jacques Gamblin: Arthur Martin
  • Sara Forestier: Bahia Benmahmoud
  • Zinedine Soualem: Mohamed Benhmamoud
  • Carole Franck: Cécile Delivet Benmahmoud
  • Jacques Boudet: Lucien Martin
  • Michèle Moretti: Annette Martin
  • Zakariya Gouram: Hassan Hassini
  • Lionel Jospin: Cameo

Der Name der Leute ist eine französische Komödie aus dem Jahr 2010.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die junge emotionale Bahia ist die Tochter einer aktivistischen Linken und eines ehemals illegal eingewanderten Algeriers. Sie trägt ihren Namen, der oft für brasilianisch gehalten wird, mit Stolz und kämpft aus ihrer Sicht gegen die faschistischen Umtriebe in Frankreich. Als Bewunderer vieler Randgruppen verachtet sie alles, was für Frankreich steht. Und getreu dem Hippie-Motto Make love, not war versucht sie durch Sex mit rechtskonservativen Franzosen diese in Linke zu verwandeln. Ihrer eigenen Erfahrung nach ist das Unterbewusstsein im Augenblick vor dem Orgasmus für subtile Botschaften wie „Araber sind keine Diebe“ empfänglich. Dabei sammelt sie all ihre Missionierungserfolge in einem Buch.

Arthur Martin ist ein nüchterner und sachlicher Beamter, der für den Seuchenschutz arbeitet und gegen die Vogelgrippe kämpft. Er ist zwar auch eher Linkswähler und schätzt den ehemaligen französischen Premierminister Lionel Jospin, kann aber mit den emotionalen Kämpfen der Linken nicht viel anfangen. Er kann es auch überhaupt nicht leiden, wenn sich jemand als Opfer stilisiert und sieht das Private eher beim Menschen selbst. Über die Jahre hat er gelernt, dass man nur wenig von sich nach außen tragen sollte, weswegen er wenig von sich preis gibt. So wurde er bereits in seiner Familie groß gezogen. Als Sohn zweier Akademiker, die sich im Mathematikstudium kennen und lieben lernten, ist er zwar immer auf dem technisch neuesten Stand und hat – zu seinem Missfallen – auch den Namen des berühmten französischen Küchengeräteherstellers Arthur Martin, aber Gefühle sind in seiner Familie eher fremd.

Bahia und Arthur kommen sich schnell näher und empfinden eine gegenseitige Faszination füreinander, die sehr schnell in Liebe umschlägt. Als Bahia sich allerdings Arthur öffnet und ihm eingesteht, was sie empfindet, hat sie bereits dessen komplettes Leben durcheinander gebracht, sodass er, seiner Erziehung gemäß, alle emotionalen Brücken zu ihr abbricht und erst nach eigenem Eingeständnis um ihre Liebe kämpft.

Kritik

„Eine tiefschürfende, aber auch leichthändige Liebeskomödie, bei der politische Positionen und historische Traumata wie Holocaust und Algerienkrieg in die Reflexion des linksliberalen Frankreichs ebenso einfließen wie Debatten um ethnische, religiöse und geschlechtliche Identitäten. Eine romantische Liebes-, Mentalitäts- und Kulturgeschichte, die durch klugen Witz und eine optimistische Grundhaltung besticht.“

Lexikon des Internationalen Films

„In „Der Name der Leute“ wird an vielen bedeutsamen (und komischen) Details deutlich, wie kompliziert das Begehren nach dem anderen mit der Angst vor dem Neuen zusammenhängt. In Deutschland werden diese Themen noch immer bevorzugt nur auf der Ebene der Folklore und des Klischees verhandelt (wie in „Almanya“), wogegen in Frankreich zumindest das Kino daraus auch Politik macht – eine Politik der Anerkennung, die in „Der Name der Leute“ exemplarisch vorgeführt wird.“

faz.net (13. April 2011)

„Es sind viele Zutaten in diesem Film, letztlich wohl zu viele. Im Gegensatz zu seinem Lieblingsregisseur Woody Allen hat Michel Leclerc auch wenig Talent zur Beiläufigkeit. Trotzdem fällt es schwer, „Der Name der Leute“ nicht zu mögen.“

tagesspiegel.de (14. April 2011)

Veröffentlichung

Nachdem der Film bereits am 13. Mai 2010 bei den Filmfestspielen von Cannes lief, war der offizielle französische Kinostart am 10. Juli 2010, während er am 14. April 2011 in die deutschen Kinos kam.

Auszeichnungen

Weblinks


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