Der Zigeunerprimas (Operette)

Der Zigeunerprimas (Operette)
Werkdaten
Titel: Der Zigeunerprimas
Form: Operette
Originalsprache: Deutsch
Musik: Emmerich Kálmán
Libretto: Fritz Grünbaum, Julius Wilhelm
Uraufführung: 11. Oktober 1912
Ort der Uraufführung: Wien, Johannes Strauss-Theater
Personen
  • Racz Pali, der Zigeunerprimas
  • Sari, seine Tochter
  • Laczi, sein Sohn
  • Juliska, seine Nichte
  • Graf Gaston Irini
  • Gräfin Irini, seine Großmutter
  • König Heribert II.
  • Racz' weitere Kinder
  • Zigeuner, Volk, Bedienstete

Der Zigeunerprimas ist eine Operette in drei Akten des Komponisten Emmerich Kálmán und der Librettisten Fritz Grünbaum und Julius Wilhelm. Die Uraufführung dieses Theaterstücks fand am 11. Oktober 1912 im Johann Strauß-Theater in Wien statt.

Handlung

1. Akt - Eine ungarische Bauernstube

Als Zigeunerprimas wurde Pali sehr reich. Nun ist er alt geworden und kann kaum noch Geige spielen. Er sitzt zu Hause und unterrichtet seine 16 Kinder (aus drei Ehen). Eine weitere Ehe mit seiner jungen hübschen Nichte Juliska würde ihm gefallen, doch diese liebt heimlich schon Laczi, einen Sohn Palis. Dieser studierte in Paris Musik und wäre auch sonst ein würdiger Nachfolger seines Vaters. Allein wegen seiner „akademischen Musik“ erkennt ihn sein Vater nicht an und will nichts wissen von ihm.

Graf Irini erscheint und will Pali als ersten Geiger und Leiter einer Musikgruppe nach Paris engagieren. Erst will Pali nicht gehen, da er in dieser Stadt einst unglücklich verliebt war. Als aber der Graf stattdessen Laczi unter Vertrag behmen will und auch seine Tochter Sari ihm seines Alters wegen abrät, erwacht in Pali der Stolz und er unterschreibt den Vertrag.

2. Akt - Festsaal im Palais Irini, Paris

Höhepunkt des gräflichen Festes ist der Auftritt Palis. Kurz vor diesem Auftritt wird er König Heribert II. vorgestellt, der unter dem Pseudonym Graf Estragton gerade Paris besucht. Man erinnert sich an die früheren Erfolge Palis und feiert ihn. Zur großen Überraschung Palis ist der Dirigent der gräflichen Hofkapelle sein Sohn Laczi und auch Juliska und Sari erkennt Pali unter den Gästen. Pali ist immer noch der Meinung „akademische Musik“ sei nicht mit der seinen „direkt aus dem Herzen kommenden“ vergleichbar.

Pali plant sofort nach dem Fest seine Nichte Juliska zu heiraten. Auch Graf Irini trägt sich mit solchen Absichten. Um einen vollständigen Bankrott abzuwenden sucht er eine reiche ältere Komtesse, verliebt sich aber auf seinem Fest in Sari. Er verzichtet spontan auf alle Titel und will zusammen mit Palis Familie und Sari in der Puszta leben.

Als zum Höhepunkt des Abends Pali dann ein Konzert gibt, will sich keine Begeisterung beim Publikum einstellen. Sein Sohn Laczi springt ein und wird zusammen mit der gräflichen Hofkapelle zum Star des Abends.

3. Akt - Boudoir im Palais Irini, Paris

Traurig zieht sich Pali zurück und wird in ein Boudoir geführt. Dort stellt man ihn der Großmutter des Grafen vor und er erkennt in ihr seine große Liebe aus der Jugendzeit. Auf Wunsch der alten Dame kommt es zu einer großen Aussprache. Beflügelt durch die freigeistige Einstellung kommt es schlußendlich zur Verlobung Juliskas mit Laczi. Auch der Verlobung Graf Irinis mit Sari steht nichts mehr im Weg. Der alte Pali akzeptiert seinen Sohn und erkennt sein Können an. Als Zeichen dafür wirft er vor Zeugen seine Geige in den offenen Kamin des Boudoirs.

Literatur

  • Emmerich Kálmán: Der Zigeunerprimas. Operette in drei Akten. Weinberger, Leipzig 1917.
  • Leo Melitz: Führer durch die Operetten. Globus-Verlag, Berlin 1917, S. 245–246.

Tondokumente


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