Der glücklichste Millionär

Der glücklichste Millionär
Filmdaten
Deutscher Titel Der glücklichste Millionär
Originaltitel The Happiest Millionaire
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1967
Länge 122 / 164 (Originalfassung) Minuten
Stab
Regie Norman Tokar
Drehbuch AJ Carothers, nach dem Bühnenstück The Happiest Millionaire von Kyle Crichton
Produktion Walt Disney,
Bill Anderson
Musik Richard M. Sherman,
Robert B. Sherman
Kamera Edward Colman
Schnitt Cotton Warburton
Besetzung

Der glücklichste Millionär (Original: The Happiest Millionaire) ist ein US-amerikanisches Filmmusical von Walt Disney mit Fred MacMurray und Greer Garson aus dem Jahr 1967.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Im Philadelphia von 1916 lebt der exzentrische Millionär Anthony J. Drexel Biddle, der in seiner Freizeit am liebsten Alligatoren züchtet und Schülern der Bibel-Klasse militärische Strategien und Selbstverteidigung beibringt. Seine Tochter Cordy ist vom Verhalten ihres Vaters mehr als genervt, vor allem weil die jungen Männer der Stadt Angst vor ihm haben und sich deshalb nicht trauen, Cordy auf ein Rendezvous einzuladen. Auf Anraten von Tante Mary Drexel schicken Biddle und seine Frau Cordelia ihre aufmüpfige Tochter eines Tages auf ein Mädcheninternat nach New Jersey. Kurz nachdem Cordy in New Jersey eintrifft, verliebt sie sich in Angie Duke, einen jungen Erben eines Tabak-Imperiums.

Als sie ihre Verlobung bekanntgeben, begleitet Cordy Angie nach New York, um der feinen Gesellschaft vorgestellt zu werden. Angies Mutter Mrs. Duke nimmt Cordie unter ihre Fittiche und führt sie in die gehobenen Kreise von New York ein. Biddle plant derweil eine große Gartenparty anlässlich der Verlobung. Doch als er und Gattin Cordelia Angie kennenlernen, sind sie gegen die Verbindung. Als es zu einem Streit kommt, verlässt Angie wütend die Feier.

Daraufhin schicken die Biddles ihren neuen irischen Butler John Lawless dem jungen Großerben hinterher, um ihm nachzuspionieren. Er verfolgt Angie bis in ein irisches Pub und initiiert eine Kneipenschlägerei, wodurch Angie schließlich im Gefängnis landet. Am darauffolgenden Morgen treffen dort die Biddles und Mrs. Duke ein, um Angies Kaution zu bezahlen. Die Biddles geben schließlich ihre Vorbehalte gegen Angie auf und heißen ihn in ihrer Familie willkommen.

Hintergrund

Der glücklichste Millionär ist die Leinwandverfilmung des Bühnenstücks The Happiest Millionaire von Kyle Crichton, welches wiederum auf dem Buch My Philadelphia Father von Cordelia Drexel Biddle basiert. Biddles Buch ist eine Biografie über ihren Vater Anthony Drexel Biddle (1874–1948), einem Millionär aus Philadelphia, der sich durch seine finanzielle Unabhängigkeit exzentrische Hobbys wie das Züchten von Alligatoren oder das Ausüben von Kampfsportarten leisten konnte. Er diente als Colonel der amerikanischen Streitkräfte sowohl im Ersten als auch im Zweiten Weltkrieg.

Das Bühnenstück The Happiest Millionaire wurde von 1956 bis 1957 insgesamt 271 Mal am Broadway mit Walter Pidgeon in der Titelrolle aufgeführt. Dieser ist vor allem bekannt für seine acht gemeinsamen Filme mit Greer Garson, welche im Film die Rolle der Mrs. Biddle übernahm. Es sollte ihr letzter Kinofilm werden. Gleichzeitig war es auch der letzte Film, bei dem Produzent Walt Disney persönlich die Dreharbeiten begleitete. Er starb am 15. Dezember 1966 mehrere Monate vor der Veröffentlichung des Films am 23. Juni 1967.

Ursprünglich betrug die Laufzeit des Filmmusicals 164 Minuten. Da sich Kritiker über die Länge des Films beschwerten, wurde er nach der Premiere für die allgemeine Veröffentlichung in amerikanischen Kinos auf bis zu 141 Minuten gekürzt (in Deutschland auf 122 Minuten). Dabei wurde u. a. eine Gesangseinlage von Garson zu dem Lied It Won’t Be Long ’Til Christmas herausgeschnitten. Für eine Ausstrahlung im amerikanischen Fernsehen von 1984 wurde der Film restauriert und eben diese Szene wieder hinzugefügt.[1]

Musik- und Tanznummern

  • What’s Wrong With That? (Richard M. Sherman/Robert B. Sherman)
  • Watch Your Footwork (Sherman/Sherman)
  • Valentine Candy (Sherman/Sherman)
  • I’ll Always Be Irish (Sherman/Sherman)
  • Bye-Yum Pum Pum (Sherman/Sherman)
  • Are We Dancing? (Sherman/Sherman)
  • There Are Those (Sherman/Sherman)
  • Let’s Have a Drink On It (Sherman/Sherman)
  • Fortuosity (Sherman/Sherman)
  • Detroit (Sherman/Sherman)
  • It Won’t Be Long ’Til Christmas (Sherman/Sherman)

Auszeichnungen

Kritiken

„Ein etwas zähflüssiger, aber netter Unterhaltungsfilm in sorgfältiger Ausstattung und mit vielen Musikeinlagen.“

Lexikon des internationalen Films[2]

„MacMurray ist nett in seiner exzellenten Darstellung und wird von Greer Garson herrlich ergänzt […]. Lesley Ann Warren spielt die Tochter im Teenager-Alter mit Charme und Ausstrahlung.“

Variety[3]

„Dies ist ein überdekorierter, aufgeblasener, verkitschter Versuch, Millionäre als gesellige Menschen auszugeben, die ebenso volkstümlich sind wie alte Boxer oder irische Streithähne. […] Miss Garson liefert eine Vorstellung, die stark an ihre Mrs. Miniver erinnert, an der Seite von Mr. MacMurrays plattfüßigem Aristokraten. Dass diese Paarung nicht funktioniert, war vorhersehbar.“

Bosley Crowther, The New York Times[4]

„Unglücklicherweise fehlt Der glücklichste Millionär der Charme seines Vorgängers [Mary Poppins]. Norman Tokars Regie ist solide, aber uninspiriert […]. Die Filmmusik ist schön, aber nicht gut genug, um die Makel des Drehbuchs und der Regie zu verdecken. […] Fred MacMurray ist ausgezeichnet, wenn auch stellenweise ein bisschen zu reserviert. Lesley Ann Warren gibt ein verheißungsvolles und reizvolles Debüt und Geraldine Page stiehlt die Show in nahezu jeder Szene, in der sie auftritt. Der glücklichste Millionär ist absolut ausreichende Familienunterhaltung, aber auch nicht mehr.“

Craig Butler, All Movie Guide[5]

Literatur

  • Cordelia Drexel Biddle und Kyle Crichton: My Philadelphia Father. Permabook, 1963, 245 S. (engl. Ausgabe)
  • Kyle Crichton: The Happiest Millionaire (A Play). S. French, 1999 (engl. Ausgabe)

Soundtrack

Einzelnachweise

  1. Michael Troyan: A Rose for Mrs. Miniver. The Life of Greer Garson. The University Press of Kentucky, 1999, S. 310
  2. Lexikon des internationalen Films
  3. "MacMurray, snug in an excellent characterization, is well teamed with Greer Garson […]. Lesley Ann Warren plays the teenage daughter with charm and radiance.", Variety
  4. "It is an over-decorated, over-fluffed, over-sentimentalized endeavor to pretend the lace-curtain millionaires are—or were—every bit as folksy as the old prize-fighters and the Irish brawlers in the saloon. […] Miss Garson gives a performance that is pure Mrs. Miniver alongside Mr. MacMurray's splay-footed aristocrat. The juxtaposition is crushing. But it was forecast.", New York Times
  5. "Unfortunately, Millionaire onscreen lacks the charm […] of its predecessor [Mary Poppins]. Norman Tokar's direction is workmanlike but uninspired […]. The score is fine, but it's not good enough to cover the flaws in the screenplay and direction. […] Fred MacMurray is fine, if a bit too low key in places. Lesley Ann Warren makes an auspicious and appealing debut, and Geraldine Page comes close to stealing every scene she's in. Millionaire is perfectly acceptable family entertainment but nothing more.", All Movie Guide

Weblinks


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