- Deutsch-Französisches Studienkomitee
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Das Deutsch-Französische Studienkomitee (französisch: Comité Franco-Allemand d'Information et de Documentation; auch: Mayrisch-Komitee) wurde 1926 von dem luxemburgischen Stahlindustriellen Emil Mayrisch und dem Publizisten und Politiker Pierre Viénot gegründet. Es diente der Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich. Mehr als die Hälfte der Mitglieder waren Großindustrielle und Wirtschaftsführer, hauptsächlich der Chemie- und Elektroindustrie. Die Schwerindustrie blieb in der Minderheit. 30% gehörten dem Adel an. Unter den Übrigen dominierten Hochschullehrer, hohe Staatsbeamte und Intellektuelle.
Inhaltsverzeichnis
Das Komitee
Das Komitee unterhielt zwei Informationsbüros in Berlin und Paris, die Gustav Krukenberg (Berlin) und Pierre Vienot (Paris) leiteten, und organisierte Sitzungen und Besprechungen. Dem Komitee gehörten ausschließlich Männer an. Politiker wurden nicht aufgenommen, bis auf wenige Ausnahmen wie Franz von Papen.
Infolge der Weltwirtschaftskrise kam die Aktivität allmählich zum Erliegen, aber 1932/33 wurde nochmal der Verständigungsversuch über eine deutsch-französische Zollunion und eine Absprache über südosteuropäische Marktanteile unternommen.
Ende 1938 löste sich das Studienkomitee freiwillig auf.
Vorsitzende
- Emil Mayrisch bis zu seinem Tod 1928
- Alfred von Nostitz-Wallwitz (sächsischer Minister a.D.)
- Charles-François Laurent (ehemaliger französischer Botschafter in Berlin)
Mitglieder aus der Wirtschaft
deutsche
- Bruno Bruhn (Vorstandsmitglied bei Krupp)
- Hermann Bücher (AEG)
- Felix Deutsch (AEG)
- August Diehn (Generaldirektor des Kalisyndikats)
- Abraham Frowein
- Karl Haniel
- Louis Hagen (Großbankier)
- Franz von Mendelssohn (Bankier)
- Ernst Poensgen
- Ernst von Simson (Direktor der I.G. Farben)
- Emil Georg von Stauß (Generaldirektor der Deutschen Bank)
- Max Warburg
- Tilo Freiherr von Wilmowsky (Krupp)
französische
- René Duchemin (Kuhlmann-Chemiewerke)
- Etienne Fougère (Seidenindustrieller)
- Théodore Laurent (Vizepräsident des Comité des Forges)
- Pierre Lyautey
- Louis Marlio
- Henry Peyerimhoff de Fontenelle
- Lucien Romier
Literatur
- Guido Müller: Europäische Gesellschaftsbeziehungen nach dem Ersten Weltkrieg, Das Deutsch-Französische Studienkomitee und der Europäische Kulturbund. Oldenbourg, München 2005.
- Reinhard Frommelt: Paneuropa oder Mitteleuropa, Einigungsbestrebungen im Kalkül deutscher Wirtschaft und Politik 1925–1933. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1977, S. 101 f. (Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte).
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