- deviantART
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deviantART ist eine kommerzielle Online-Community, die registrierten Benutzern die Möglichkeit bietet, ihre Werke aus dem Bereich Kunst und Fotografie zu veröffentlichen. Die Registrierung ist kostenfrei, es fallen lediglich für zusätzliche Angebote Kosten an. Weiterhin können auch zahlreiche Werke im Shop als Poster, Kunstdruck, Postkarte etc. bestellt werden. Das Unternehmen wurde am 7. August 2000 von Scott Jarkoff und Matt Stephens gegründet, Geschäftsführer ist Angelo Sotira. Aktuell umfasst die Community über 19 Mio. registrierte Benutzer mit insgesamt über 100 Mio. Veröffentlichungen (Stand: Oktober 2011).
Inhaltsverzeichnis
Begriffserklärungen
- Deviant (engl.: abweichend, der/die Abweichende) Bezeichnung für einen Benutzer
- Deviation: Eine fertige und vom Benutzer hochgeladene Arbeit
- Scrap: Ein noch nicht vollständig fertig gestelltes Werk, ein Entwurf
- Stock: (engl.: Lager) Ein Bild, das unter bestimmten Bedingungen des Fotografen in abgeleiteten Werken (Mashups) etc. verwendet werden darf
- Donation: (engl.: Schenkung, das Geldgeschenk) Deviants können Subscriptions verschenken
- Wishlist: (engl.: Wunschliste/-Zettel) Sofern eine Deviation als Print freigegeben ist, kann ein Deviant es auf die „Wishlist“ setzen, somit können andere Benutzer bei Belieben einen Print verschenken, der auf der Wishlist des Deviants steht.
- Muro: Ist eine Art "Paint" über den Browser von DeviantART. "Muro" ist ein Grundprogramm, welches mit verschiedenen kostenpflichtigen Erweiterungen ausgestattet werden kann.
Die Philosophie deviantArts
Grundsätzlich kann jede digitalisierbare Form der Kunst veröffentlicht werden, wobei der Schwerpunkt auf der Photographie sowie der digitalen Photomanipulation liegt. Andere Kategorien behandeln die Bereiche der traditionellen Malerei und Grafik, Anime, Flash-Animationen, Vektor-, 3D-, Film- und Pixel-Kunst, Dichtung, Prosa und Stockfotografien.
Neue Unterkategorien können in der Regel von Benutzern vorgeschlagen werden.
Funktionen
deviantART bietet registrierten Nutzern zusätzliche Möglichkeiten mit anderen Benutzern zu interagieren, z. B. durch
- ein Foren-System
- eine Shoutbox sowie ein eigenes Chatnetzwerk, „dAmn“ (deviantART Messenging Network)
- ein privates Nachrichten-System, welches mit einem internen E-Mail-System verglichen werden kann
- die Möglichkeit, die Koordinaten seines Wohnortes einzutragen und so Benutzer aus seiner Nähe zu finden
- eine eigene Profil-Seite inkl. Blog-System
- eine Beobachtungsliste um keine Veröffentlichungen zu verpassen
- ein Favoriten-System, in welches besonders gelungene Werke eingetragen werden können
Entwicklung
Der Seite werden häufig neue Funktionen hinzugefügt, zusätzlich gibt es ein spezielles Forum, das sich mit Vorschlägen der Benutzer beschäftigt.
Die aktuelle, siebte Version von deviantART ist am 18. Mai 2010 online gegangen. Die Version nennt sich deviant Version 7.
Die Bezahlfunktion
Jeder registrierte Nutzer kann gegen eine Gebühr zu einem sogenanntem „Subscriber“ bzw. „Premiummember" werden, um spezielle Extra-Funktionen freizuschalten . Weitere Vorteile sind unter anderem ein schnellerer und werbefreier Zugang zur Webseite sowie größere Gestaltungsmöglichkeiten der Benutzerseite. Des Weiteren kann der „Subscriber" ein eigenes Portfolio über DeviantART laufen lassen und jenes eigenständig umdesignen („normale" Mitglieder können aus einer Auswahl an Voreinstellungen auswählen).
Kritik
Streitpunkt Copyright
Die große Bekanntheit der Seite hat sie zu einem einfachen Ziel für Urheberrechts-Verletzungen gemacht. So kann ein Nutzer mit bösen Absichten sehr einfach ein gezeigtes Werk speichern und ohne das Wissen des Urhebers zum Beispiel verändern und weiterverwenden. Des Weiteren sind sich viele Benutzer nicht über die Bedingungen zum Hochladen sowie den Zweck der Seite im Klaren, so dass nicht selten Werke hochgeladen werden, die nicht vom Benutzer selbst stammen. Andere Benutzer missbrauchen deviantART als normalen Webserver, um lediglich ihre eigenen Bilder, die nicht im Bezug zu deviantART stehen, ins Internet hochzuladen – das allerdings ist bei deviantART verboten.
Wegen der unpraktischen Art, die Urheberrechte der entsprechenden, mitunter wiederverwendeten, Werke zu untersuchen, bleiben viele Verstöße ungeahndet, bis der Sachverhalt letztendlich offensichtlich ist. Administrative Arbeit hinsichtlich diverser Regelverstöße wird oft als einseitig und gleichgültig abgetan; das kommt zustande, weil einige Benutzer sich nicht über die rechtlichen Bedingungen im Klaren sind und sich daher falsch be- und verurteilt fühlen. So hat es bereits viele Konflikte zwischen Mitarbeitern und Benutzern gegeben. Ebenfalls führte, wenn auch legal im Sinne des Fair Use, der Weiterverkauf von Drucken, die über den deviantART Shop gekauft wurden, zu einigen Auseinandersetzungen.
Mittlerweile ist es jedoch möglich, eigene Deviations während der Veröffentlichung mit einer entsprechenden CC-Lizenz, wie sie von Creative Commons angeboten wird, zu versehen. Dies trägt erheblich dazu bei, Urheberrechtsverletzungen vorzubeugen. Es wird jedoch keine Möglichkeit geboten direkt nach Werken unter der CC-Lizenz zu suchen.
Freie Meinungsäußerung
Ein weiterer Punkt wachsender Unzufriedenheit bei den Benutzern ist der Vorwurf der Intoleranz gegenüber anderen Bereichen der Kunst. Viele glauben, es gäbe eine deutliche Neigung zu bestimmten Formen der Kunst, welche von den Moderatoren selbst ausgeht. Zum Beispiel wird häufig kritisiert, dass es für Bilder weiblicher Personen, die sich in entsprechenden Fällen sehr freizügig fotografieren lassen, sehr einfach sei, den begehrten Titel Daily Deviation (einige täglich neu ausgewählte Werke, die auf der Startseite präsentiert werden) zu bekommen. Unterdessen werden viele Fotografen und Künstler, die gleiche oder ähnliche Bilder mit männlichen Modellen erstellen, aus der Startseite entfernt. Einige andere Vorwürfe waren unter anderem, dass einige sehr schamlose, fast pornografische Darstellungen von Disneyfiguren gezeigt wurden. Ein anderer Punkt war die Veränderung an bereits existierenden Bildern. Manche Nutzer der Internetplattform hatten Bilder kopiert und diese dann zu ihrem eigenen Bild verändert.
Weblinks
Wikimedia Foundation.