Dickie Hawdon

Dickie Hawdon

Dickie Hawdon, auch Dick Hawdon (* 27. August 1927 in Leeds als Richard Hawdon; † 23. Juni 2009 ebenda[1]) war ein britischer Jazzmusiker (Trompete, Flügelhorn, Tenorhorn, Bass), Arrangeur und Musikpädagoge. Er richtete den ersten Vollzeit-Jazzstudiengang an einem europäischen College ein.[2]

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Richard Hawdon lernte zunächst Cello und begann seine Karriere in seiner Heimatstadt Leeds als Trompeter bei den Yorkshire Jazz Men und in der Yorkshire Jazz Band, in der u. a. auch Diz Disley spielte. 1951 zog er nach London, um einige Monate bei Chris Barbers New Orleans Jazz Band zu spielen. Danach arbeitete er bei den Christie Brothers’ Stompers, wo er Ken Colyer ersetzte und zwei Jahre blieb. Ursprünglich dem Traditional Jazz verhaftet, orientierte er sich stilistisch am Modern Jazz von Clifford Brown und Fats Navarro, als er 1954 Mitglied des Sextetts von Don Rendell wurde. 1955 war er als Trompeter und Arrangeur bei Tubby Hayes, bei dessen Konzert in der Royal Festival Hall im Februar 1956 er mitwirkte. 1957 ging Hawdon zu John Dankworths Orchester, in dem er mit gelegentlichen Unterbrechungen bis 1964 Lead-Trompeter war. 1958 wirkte er bei Ken Moules Jazz at Toad Hall-Konzert mit, das bei Decca veröffentlicht wurde. 1959 trat er mit Dankworth beim Newport Jazz Festival zusammen mit Louis Armstrong auf und wirkte zwischen 1958 und 1963 an zahlreichen Plattenaufnahmen des Dankworth-Orchesters für Parlophone mit.

Daneben war Hawdon Anfang der 1960er Jahre war Hawdon in verschiedenen Bands tätig, so mit Sid Phillips, Harry Gold und Oscar Rabin (1960/61). Anschließend spielte er bis 1964 bei Terry Lightfoots New Orleans Jazzmen, in verschiedenen Club-Bands, bei The Talk of the Town und als Begleitmusiker für Tony Bennett, Pearl Bailey, Sarah Vaughan und Eartha Kitt. 1967 kehrte er nach Yorkshire zurück und leitete die Hausband im Batley Variety Club.

Seit 1968 war er vor allem als Musikpädagoge tätig und baute Jazzkurse am Musikkolleg der City of Leeds auf; ab 1972 leitete dort die Abteilung für Popularmusik und baute die ersten Advanced Level-Jazzkurse an einem britischen College auf.[2] In den 1980er Jahren hatte er ein eigenes Quintett.[3] Nach seiner Pensionierung 1993 spielte er als Bassist mit in Leeds gastierenden Musikern, wie Art Farmer, Kai Winding und Harry Sweets Edison.

Diskographische Hinweise

  • Don Rendell: Meet Don Rendell (1954/55)
  • Tubby Hayes: Modern Jazz Scene (1956)
  • Tubby Hayes: The Swinging Giant. Volume 1 and Volume 2 (1956)
  • John Dankworth: What the Dickens! (Fontana, 1963)

Lexikalische Einträge

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nachruf in The Times
  2. a b Nachruf in The Guardian, 14. September 2009
  3. Nachruf in The Independent, 1. August 2009

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Diz Disley — (27 May 1931 – 22 March 2010) was an Anglo Canadian jazz guitarist and graphic designer. He is best known for his jazz guitar playing, strongly influenced by Django Reinhardt, and for his collaborations with the violinist Stéphane Grappelli.… …   Wikipedia

  • Liste von Jazzmusikern — Abk. Instrument acc Akkordeon acl Altklarinette afl Altflöte arr Arrangement as Altsaxophon b Bass bar …   Deutsch Wikipedia

  • Bill Eyden — (born William James Eyden 4 May 1930 in Hounslow, Middlesex died 15 October 2004 in Isleworth, Middlesex) was a renowned English jazz drummer.His first professional gig was in 1952 with the Ivor and Basil Kirchin band and he was soon working with …   Wikipedia

  • What the Dickens! (album) — Infobox Album | Name = What the Dickens! Type = Studio album Artist = Johnny Dankworth, his Orchestra and Guests Released = 1963 Recorded = Genre = Jazz Length = Label = Fontana Records Producers = Reviews = Last album = This album = Next album …   Wikipedia

  • Don Rendell — Donald Percy „Don“ Rendell (* 4. März 1926 in Plymouth, Großbritannien) ist ein britischer Sopran und Tenorsaxophonist, Klarinettist, Flötist und Arrangeur des Modern Jazz. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Diskographische Hinweise …   Deutsch Wikipedia

  • Tubby Hayes — Edward Brian „Tubby“ Hayes (* 30. Januar 1935 in London; † 8. Juni 1973 daselbst) war ein britischer Jazzmusiker (Tenorsaxophon, Flöte, Vibraphon, Komposition). Leben und Wirken Hayes lernte mit acht Jahren Violine, wechselte mit zwölf ans… …   Deutsch Wikipedia

  • Jazz-Nekrolog 2009 — Nekrolog ◄ | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 Weitere Ereignisse | Allgemeiner Nekrolog 2009 …   Deutsch Wikipedia

  • Keith Christie — Keith Ronald Christie (* 6. Januar 1931 in Blackpool; † 16. Dezember 1980 in London) war ein britischer Jazz Posaunist. Keith Christie war der Bruder des Jazz Klarinettisten Ian Christie[1]; er begann seine Karriere bereits als 14 Jähriger und… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Persönlichkeiten der Stadt Leeds — Die folgende Liste enthält in Leeds geborene Persönlichkeiten, chronologisch aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Leeds hatten oder nicht, ist dabei unerheblich. Viele sind im Laufe ihres Lebens von… …   Deutsch Wikipedia

  • Pieter Toerien — born 1945 for 40 years, South Africa’s foremost theatre impresario.Toerien began his theatre career while still at school presenting puppet shows to schools in his home town, Cape Town. His first venture after school aged 17 introduced the… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”