- Capture the flag
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Capture the Flag (CTF) (deutsch: erobere die Fahne), ist ein traditionelles Kinderspiel, das im Freien gespielt wird. Als Spielmodus ist es auch in vielen Computerspielen verbreitet. Dabei besitzt jede Spielpartei eine Fahne, welche durch die Gegenpartei erobert werden muss.
Inhaltsverzeichnis
Spielprinzip
Üblicherweise spielen zwei Mannschaften gegeneinander. Jede Mannschaft hat eine eigene Basis und eine Fahne. Ziel des Spiels ist es, die gegnerische Fahne zu entwenden und in die eigene Basis zu bringen, während gleichzeitig die eigene Fahne beschützt werden muss. Wird ein gegnerischer Spieler gefangen/getickt oder ähnliches, muss er in die Safe-Zone. Wenn er die Zone betreten hat, kann er sie entweder sofort wieder verlassen oder muss eine bestimmte Zeit warten, je nach Auslegung der Spielregeln.
Bei einer Variation des Spieles hat jede Mannschaft zusätzlich einen „Gefängnis“-Bereich. Wenn ein Spieler von einem gegnerischen Spieler gefangen wird, muss er eine gewisse Zeit im Gefängnis-Bereich verbringen oder sogar bis zur nächsten Runde dort bleiben.
Bei CTF gibt es zwei Arten, die Punkte zu zählen:
- Jede gegnerische Fahne, die erobert (das heißt, erfolgreich entwendet und zum eigenen Fahnenstandort gebracht) wurde, bringt einen Punkt.
- Jede Fahne, die dem eigenen Team entwendet und vom Gegner erobert wurde, bringt einen Minuspunkt.
Des Weiteren gibt es zwei Möglichkeiten, nach dem Ende einer Runde (sobald eine Mannschaft einen Punkt gemacht hat) weiter zu spielen:
- Die Fahne wird zurück gebracht und alle starten wieder aus der Safezone.
- Die Fahne wird zurück gebracht und das Spiel geht weiter, ohne dass eine Unterbrechung (abgesehen von der Rückgabe der Fahne) erfolgt.
Geschichte
Das grundlegende Spielprinzip von Capture the Flag existiert schon in alten Kinderspielen, aber es gibt auch im Militär vergleichbare Manöver-Übungen. Die Mannschaften mussten hierbei die Regimentsfahne des Opponenten entwenden (zu sehen z. B. im Franz-Seitz-Film „Wenn Ludwig ins Manöver zieht“). Das grundlegende Motiv hierbei ist immer, dass die Fahne eines Heeres dasselbe symbolisiert: im Spiel wird das gegnerische Heer nicht direkt geschlagen, sondern durch den Raub seiner Fahne besiegt. Dieses Motiv lässt sich bis in die Antike zurückverfolgen, wo der Verlust des Feldzeichens einer römischen Legion gleichbedeutend mit deren Untergang war und beispielsweise Augustus dafür sorgte, dass in vergangenen Kriegen verlorene Feldzeichen wieder zurückerobert wurden.[1] 1981 wurde der Spielmodus erstmals für das Paintballspiel umgesetzt.
Computerspiele
1995 veröffentlichte Richard Carr „Capture the Flag“, ein auf MS-DOS basierendes Computerspiel. Das Spiel ist ein rundenbasiertes Strategiespiel, das über Modem oder E-Mail gespielt werden kann.
Bei den Computerspielen im Genre der Ego-Shooter war Rise of the Triad (1994) das erste Spiel, das einen Capture-the-Flag-Modus beinhaltete. Populär wurde Capture the Flag aber erst 1996 durch die Quake-Modifikation Threewave CTF, die das Vorbild für die späteren Umsetzungen von CTF wurde und erstmals auch eigene CTF-Level entwickelte, die symmetrisch aufgebaut sind, um beiden Mannschaften eine faire Ausgangslage zu bieten. Ähnlich wie beim traditionellen Spiel besteht die Grundregel darin, die gegnerische Fahne zu entwenden und die eigene gleichzeitig zu schützen. Zeitgleich mit Threewave entwickelte die Modifikation Team Fortress, ebenfalls für Quake, eine eigene Variante des Spielmodus. Heute ist Capture the Flag einer der populärsten teamorientierten Spielmodi im Egoshooter-Genre, der bei einer Vielzahl von Mehrspieler-kompatiblen Spielen zur Verfügung steht.
Computersicherheit
Auch in der Computersicherheit ist Capture the Flag ein beliebtes Spiel, das in diesem Bereich vor allem durch die Hackerkonferenz DEF CON bekannt geworden ist.
Bei dieser Variante hat jedes Team einen Computer oder ein kleines Netzwerk, das es gegen die anderen Teams zu verteidigen gilt. Ziel des Spiels ist es hier, nach einer vorher festgelegten Zeit möglichst viele Punkte zu erreichen. Punkte werden sowohl für die erfolgreiche Verteidigung der eigenen Dienste als auch für Angriffe auf die Dienste der gegnerischen Teams vergeben. Hierbei spielen üblicherweise mehr als zwei Teams gegeneinander.
Einzelnachweise
- ↑ Christian Gizewski: Res gestae divi Augusti.. In: Res gestae. 2001. Abgerufen am 13. Mai 2007.
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