Die Störenfriede

Die Störenfriede
Filmdaten
Originaltitel Die Störenfriede
Produktionsland DDR
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1953
Länge 92 Minuten
Stab
Regie Wolfgang Schleif
Drehbuch Hermann Werner Kubsch,
Wolfgang Kohlhaase
Produktion DEFA
Musik Joachim Werzlau
Kamera Ernst Wilhelm Fiedler
Schnitt Friedel Welsandt
Besetzung
  • Edgar Bennert: Lehrer Bohle
  • Sonja Haacker: Lehrerin Ellen Hellberg, Pionierleiterin
  • Charlotte Küter: Frau Spengler, Mutter von Schorsch
  • Erich Mirek: Herr Wilder, Vater von Vera
  • Maria Rouvel: Frau Wilder
  • Aribert Grimmer: Herr Krüger, Vater von Franz
  • Manfred Borges: Fritz Spengler, Bruder von Schorsch
  • Iva Besson: Musiklehrerin
  • Herbert Schreier: Junger Sportlehrer
  • Hans Rogge: Herr mit Schirm
  • August Schlichting: Älterer Herr mit Spitzbart
  • Elisabeth Albrecht: Alte Dame
  • Gerhard Wollner: BGL-Vorsitzender
  • Paul Pfingst: Heizer
  • Anna-Maria Besendahl: Manfreds Mutter
  • Siegfried Weiß: Erichs Vater
  • Otto Sommer: 1. Lehrer
  • Alois Krüger: 2. Lehrer
  • Hermann Stetza: 3. Lehrer
  • Otto Groll: Passant
  • Susanne Pleger: Vera
  • Günther Kruse: Schorsch
  • Werner Sajonz: Franz
  • Jörg Morré: Walter, genannt Professor
  • Hannelore Maaß: Gerda
  • Gisela Holz: Friedel, genannt Pummel
  • Wilfried Griphan: Manfred
  • Siegfried Kruska: Willi
  • Gerhard Fürstenau: Erich
  • Harald Viereck: Mücke
  • Horst Radtke: Spinne
  • Gertrud Goese: Elsie
  • Eva Schumacher: Karla
  • Jürgen Bartholdi: Hans
  • Jochen Zanger: Alfred
  • Günter Weiher: Keule

Die Störenfriede ist ein deutscher Kinderfilm der DEFA von Wolfgang Schleif aus dem Jahr 1953.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Nach der Versetzung ihres Vaters muss die 13-jährige Vera in eine Schule besuchen. Die Schüler ihrer neuen Klasse 7b begrüßen sie freundlich. Nur die beiden Störenfriede der Klasse, Franz und Schorsch, benehmen sich sofort daneben. Die Pädagogen und vor allem der gutmütige Lehrer Bohle haben längst aufgegeben, die beiden zu erziehen, und auch die Klasse steht ihren Streichen teilnahmslos gegenüber. Vera beschließt, zu handeln, kann allein jedoch wenig ausrichten: Die beiden Jungen haben kein Interesse, zu guten Jungen umerzogen zu werden, Veras Vater unterstützt die Tochter kaum und auch der Freundschaftsrats-Vorsitzende „Professor“ steht dem Vorhaben pessimistisch gegenüber.

Vera ist eine begeisterte Pionierin, jedoch kann die Pionierleiterin Ellen ihr wegen einer Erkrankung nur mit Ratschlägen zur Seite stehen. Mit ihrem Elan bringt Vera die anderen Pioniere hinter sich – sehr zum Unmut des Bücherwurms „Professor“, der zuvor das Sagen hatte. Vera hat herausgefunden, dass sich Franz, der durch Veras Bemühungen bereits Anschluss an die Pioniere gefunden hat, und Schorsch für die Eisenbahn interessieren. Sie organisiert für die ganze Klasse eine Besichtigung des Lokomotivwerks der Stadt und Schorsch darf sogar auf der Lokomotive fahren. Am Ende stehen Vera, Franz und Schorsch auf der Eisenbahnbrücke und beobachten die vorbeifahrenden Züge. Beide Jungen wollen nun anständige Schulkameraden und gute Schüler werden.

Produktion

Die Störenfriede wurde ab Sommer 1950 in Schwerin mit zahlreichen Kindern der Stadt in Nebenrollen gedreht. Die offizielle Premiere fand zeitgleich am 26. Juni 1956 im Berliner Babylon und im DEFA-Filmtheater Kastanienallee statt. Schon einen Tag zuvor wurde der Film im Schweriner Capitol gezeigt.[1] Zum Zeitpunkt der Premiere hatte der Westberliner Wolfgang Schleif bereits die DDR verlassen.

Die Störenfriede war der erste DEFA-Kinderfilm in Farbe und der dritte Farbfilm der DEFA.[2] Mit rund 4,4 Millionen Zuschauern gehört Die Störenfriede zu den erfolgreichsten Kinderfilmen der DEFA.[3]

Kritik

Die Kritik reagierte geteilt auf den Film. Vor allem die Figur der Vera wurde kritisiert, die „bisweilen etwas zu altklug daher[redet]“[4]: „Über lange Filmmeter hinweg muß Vera ein tugendhaftes Wesen mit viel zu oft erhobenem Zeigefinger darstellen. Sie ist zwar eine ‚positive Heldin‘ nach dem Willen des Autors, aber es fehlen die ‚negativen Helden‘.“[5] Zudem könne „die Regie den Mangel an Abenteuerlichem im Drehbuch nicht überbrücken“, doch sei der Film „vom Filmisch-Optischen her als gelungen zu bezeichnen“.[6]

Ingelore König, Dieter Wiedemann und Lothar Wolf nannten Die Störenfriede 1996 rückblickend einen „papierene[n] Unterhaltungsfilm, der in schwelgerischen Farben pfiffige Individualisten auf Mittelmaß trimmt.“[2]

Der film-dienst befand: „Hilflose Darsteller in einer spannungslosen Handlung, die den Mitwirkenden unglaubwürdige Dialoge aufzwingt. Didaktischer Kinderfilm aus der Hoch-Zeit des sozialistischen Realismus"“[7]

Literatur

  • Die Störenfriede. In: F.-B. Habel: Das große Lexikon der DEFA-Spielfilme. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2000, ISBN 3-89602-349-7, S. 586–587.
  • Die Störenfriede. In: Ingelore König, Dieter Wiedemann, Lothar Wolf (Hrsg.): Zwischen Marx und Muck. DEFA-Filme für Kinder. Henschel, Berlin 1996, ISBN 3-89487-234-9, S. 80–82.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vgl. das-capitol.de
  2. a b Die Störenfriede. In: Ingelore König, Dieter Wiedemann, Lothar Wolf (Hrsg.): Zwischen Marx und Muck. DEFA-Filme für Kinder. Henschel, Berlin 1996, S. 81.
  3. Vgl. progress-film.de
  4. Alfred Maderno in: Der Morgen, 28. Juni 1953.
  5. Hermann Turowski in: Die Weltbühne, 8. Juli 1953.
  6. R. Harnisch in: National-Zeitung, 2. Juli 1953.
  7. Vgl. zweitausendeins.de

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