Dietrich Wilhelm Stolte

Dietrich Wilhelm Stolte
Dietrich Wilhelm Stolte, Generalmajor

Dietrich Wilhelm Stolte (* 16. Juli 1770 in Walsrode; † 25. März 1851 in Aurich) war ein deutscher Generalmajor.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Dietrich Wilhelm Stolte, als 10. von 14 Kindern des Johann Christian Stolte, Ratsherr und Kämmerer zu Walsrode und dessen Ehefrau Frederike Eva Stolte, geb. Ohagen. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in Walsrode/Lüneburger Heide und Eiverserdamm bei Neustadt a. Rbg.

Er begann seine militärische Laufbahn mit seinem Eintritt 1788 in den hannoverschen Militärdienst. Später wurde er durch Patent vom 9. Juni 1794 zum Fähnrich im 5. Hannov. Inf. Regiment bestellt und diente dort bis zur Auflösung der hannoverschen Armee im Jahre 1803; Er trat am 21. April 1805 als Leutnant zur „Königlich Deutschen Legion“ über, machte mit dieser 1805/06 eine Expedition nach Hannover, 1807/08 eine Expedition nach dem baltischen Meer (Ostsee), die mit der Schlacht und Belagerung der engl. Flotte vor Kopenhagen und der Wegführung der dänischen Kriegsschiffe nach England endete. Weiter nahm er im 2. Linien-Bataillon der Legion am “Peninsular Krieg “ unter dem Herzog von Wellington an den Kämpfen gegen Napoleon I. in Portugal, Spanien u. Frankreich teil. Er wurde zweimal verwundet. Hier seine Stationen:

Dorothea Stolte, geb. deCroupp, Ehefrau

In dem darauffolgenden 6. Koalitionskrieg gegen Frankreich kämpfte er als Major (Patent vom 30. Mai 1815) am 18. Juni 1815 beim Feldzug gegen Frankreich in der Schlacht bei Waterloo mit, in deren Verlauf hatte Dietrich Wilhelm Stoltes 1. Leichtes Bataillon die Aufgabe, mit schwachen Kräften und äußerst wenig Munition das Gehöft "La Haye Sainte" gegen eine französische Übermacht erfolgreich zu verteidigen.

Als die Legion im Jahre 1816 aufgelöst wurde, kam er zum 9. Hannov. Inf. Regiment „Ostfriesland“ nach Emden zwar als stellvertretender Kommandeur des 3. oder Landwehr-Bataillons in Bentheim.

Dietrich Wilhelm Stolte heiratete am 6. August 1819 in Lingen a.d. Ems Juliane Charlotte Dorothea de Croupp, Tochter des Christian Heinrich de Croupp, Obristlieutenant des köngl. 5. Infanterieregiments zu Lingen a. d. Ems und seiner Ehefrau Dorothea Sophie Johanna Wilhelmine de Croupp, geb. von Hartmann.

Das bürgerliche Wappen der Familie Stolte seit 1822

Nach der Neu-Ordnung der hannoverschen Infanterie (am 1. Januar 1820) ist er als Major (Patent vom 30. März 1815) dem 10. Infanterie-Regiment ("Ostfriesland") in Emden unter Führung von Generalmajor Bodecker zugeteilt und am 30. Oktober 1825 zum Oberstleutnant befördert worden. Infolge „Reduktion“ der Armee schied er am 10. Mai 1833 vorübergehend aus den Kgl. Hannov. Militärdiensten aus, wurde am 5. Juni 1838 aber reaktiviert und am 28. Oktober 1833 zum Stadtkommandanten von Emden ernannt (dort wohnte er in der Burgstraße). Am 1. April 1838 unter Beförderung zum Oberst (Patent vom 10. Juni 1838) ist er zum Stadtkommandanten von Aurich ernannt worden. Am 5. Juni 1845 wurde er Generalmajor und war weiter bis zu seinem Tod Stadtkommandant in Aurich.

Seine Ehefrau schenkte ihm 11 Kinder.

Dietrich Wilhelm Stolte stiftete anlässlich der Geburt seines ersten Sohnes, Karl August Heinrich Stolte (1822-1858), das nebenstehende bürgerliche Wappen für seine direkten Nachfolger. Das Wappen zeigt links eine Adlerhälfte, die auch auf der Garnisonskriegsflagge zu sehen war, die Dietrich Wilhelm Stolte in der Schlacht zu Waterloo befehligte. Neben der göttlichen Ewigkeit symbolisiert der Adler auch Mut und Stärke. Das Schwert rechts symbolisiert die militärische Stärke seiner Person. Die Krone über dem Helm im Wappen wurde als Zeichen der köngl.Genehmigung platziert. Diese Krone ist die Gleiche, wie in seinem pers. Siegel mit Ring, den er aus der Hand König Georg IV.von Hannover unter Anderem für seine militärischen Leistungen bekam. Das von Dietrich Wilhelm gestiftete Wappen wird seit 1822 bis heute im Siegelring getragen.

Das Dienstsiegel des Stadtkommandanten Dietrich Wilhelm Stolte

Auszeichnungen

Außer vielen Kriegsauszeichnungen erhielt er als Anerkennung seiner treuen Dienste von König Georg IV. von Hannover 1821 einen Kristallpokal nebst Miniatur-Bild des Königs sowie Orden u. Siegel. Das Siegel zeigt die Initiale "S" und darunter die Abbildung des an ihn verliehenen hann. Guelphen-Ordens. Über dem Ganzen die Krone des Königs von Hannover. Zusätzlich erhielt er das Kommandeurskreuz des Hannov. Guelphen-Ordens. Mit dieser Auszeichnung war der pers. Akt verbunden. Der Guelphen-Orden wurde 1815 vom Prinzregenten, späteren König Georg IV. von England und Hannover als Hannv. Hausorden gestiftet und erlosch 1866 als Hannover an Preußen fiel. Das Ordenszeichen ist ein an goldener Krone hängendes achtspitziges Kreuz, dessen Flügel durch Löwen verbunden sind. Mit einem Rundschild von rotem Email, dessen Avers das weiße Ross mit der Inschrift „nec-aspera terrent“, umgeben von einem Eichenkranz zeigt und dessen Revers Jahreszahl u. Namenszug aufweist.

Weblinks

Literatur

  • Bernhard Schwertfeger: Geschichte der Königlich Deutschen Legion 1803–1816 2. Band. Hahn‘sche Buchhandlung 1907
  • Bernhard von Poten: Die Generale der Königlich Hannoverschen Armee und ihre Stammtruppen 1903

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