Dinawar

Dinawar
Dinawar
Dinawar (Iran)
Dinawar
Dinawar
Basisdaten
Staat: IranIran Iran
Provinz: Kermanschah
Koordinaten: 34° 35′ N, 47° 26′ O34.58333333333347.4330555555561340Koordinaten: 34° 35′ N, 47° 26′ O
Höhe: 1.340 m
Zeitzone: UTC+3:30

Dinawar (persisch ‏دینور‎) war eine wichtige mittelalterliche Stadt im Westiran. Die Ruinen der Stadt liegen nordöstlich der Stadt Kermānschāh in der gleichnamigen Provinz.

Wann die Stadt gegründet worden ist, ist nicht bekannt. Sie ist mindestens seit der Periode des Seleukidenreich bekannt. Funde von Statuen von Satyren und Silenos deuten darauf hin, dass die griechischen Einwohner Dinawars hier Dionysos verehrten. Zu Zeit der Sasaniden war Dinawar eine wichtige Festung an der Grenze des Reiches. Anfang des 6. Jahrhunderts wurde Dinawar von den Chasaren aus dem Kaukasus angegriffen. Kurz nach der Niederlage der Sasaniden gegen die muslimischen Araber im Jahr 642 in der Schlacht bei Nehawend wurde Dinawar von den Arabern erobert. Diese nannten die Stadt Māh al-Kūfa. Schließlich wurde das gesamte Sasanidenreich erobert und neu geordnet. Dinawar wurde zu einer der wichtigsten und reichsten Städte in der Provinz Dschibal, die den ganzen Westen des Irans umfasste. Es lag in einer fruchtbaren Ebene, die durch den Fluss Dscham-i Dinawar bewässert wird, und hatte reiche Obsthaine, Getreidefelder und einen großen Basar. Laut dem Geografen Ibn Hauqal war Dinawar zwar kleiner als Hamadan, übertraf diese aber an Reichtum und der Anzahl der Gelehrten. Außerdem lag Dinawar an der wichtigen Straße von Bagdad nach Chorasan.

Als al-Muqtadir Kalif war, befand sich das muslimische Reich in einer kritischen Phase. Es kam zu Aufständen lokaler Herrscher gegen den Kalifen und zu Abspaltungen. So eroberte der General Mardawi ibn Ziyar, der die Dynastie der Ziyariden gründete, Dschibal und Fars. Dinawar fiel 931 an ihn und Tausende der Einwohner starben dabei. Nachher herrschten die dailamitischen Buyiden und die Kakuyiden über Dinawar. Im 10. und 11. Jahrhundert war Dinawar Hauptstadt der kurdischen Hasanwayhiden, die die Stadt wieder aufbauten. Später verlor die Stadt langsam an Bedeutung, während das benachbarte Kermānschāh immer wichtiger wurde. 1172 wurde sie von oghusischen Seldschuken geplündert und konnte nicht mehr zur alten Größe zurückfinden. Tamerlan verwüstete dann am Ende des 14. Jahrhundert die Stadt komplett, so dass sie nie wieder aufgebaut worden ist.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Ad-Dīnawarī - Botaniker, Historiker, Geograph, Astronom und Mathematiker des 9. Jahrhunderts

Quelle


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Dinawar — (Geogr.), so v.w. Dinewer …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Dinawar — Infobox Settlement official name = PAGENAME native name = imagesize = image caption = image map caption = pushpin pushpin label position =bottom pushpin mapsize = 300 pushpin map caption =Location in Iran subdivision type = Country subdivision… …   Wikipedia

  • History of the Kurdish people — This article is part of the Kurdish history and Culture series Ancient history Corduene Kayusid Medieval history Shahrazur Shaddadid Rawadid Hasanwayhid Annazid Marwanid Hadhabani Hazaraspid Ayyubid Badlis Ardalan …   Wikipedia

  • Annazid — The Annazid or Banu Annaz,(990 1116), were a Kurdish dynasty that ruled a territory on the present day Iran Iraq frontier that included Kermanshah,Ilam, Hulwan, Dinawar (all in western Iran), Sharazour , Daquq , Daskara , Bandanijin (Mandali),… …   Wikipedia

  • Annaziden — Die Annaziden oder Banu Annaz (arabisch ‏عنازيون‎, DMG ʿAnnāziyūn oder ‏بنو عناز‎ Banū ʿAnnāz; 990 1116) waren eine kurdische Dynastie, die über das heutige Grenzland zwischen dem Iran und Irak regierten. Das Gebiet umfasste Kermānschāh …   Deutsch Wikipedia

  • Histoire du peuple Kurde — Carte du Kurdistan. L histoire du peuple kurde en tant que groupe ethnolinguiste débute dans les régions montagneuses du sud du Caucase (Zagros et Taurus) ; cette aire géographique est dénommée Kurdistan. Il y a différentes hypothèses quant… …   Wikipédia en Français

  • Histoire du peuple kurde — Carte du Kurdistan. L histoire du peuple kurde en tant que groupe ethnolinguiste débute dans les régions montagneuses du sud du Caucase (Zagros et Taurus) ; cette aire géographique est dénommée Kurdistan. Il y a différentes hypothèses quant… …   Wikipédia en Français

  • Dioceses of the Church of the East to 1318 — Syrian, Armenian and Latin bishops debate Christian doctrine in the Crusader city of Acre, late 13th century At the height of its power, in the 10th century AD, the dioceses of the Church of the East numbered well over a hundred and stretched… …   Wikipedia

  • Al-Dinawari — Infobox Muslim scholars | notability = Muslim scholar| era = Islamic golden age| color = #cef2e0 | | image caption = | | name = Ābu Ḥanīfah Āḥmad ibn Dawūd Dīnawārī | title= Al Dinawari| birth = 828CE| death = 896CE| Maddhab = | school tradition …   Wikipedia

  • Iranian Kurdistan — (Kurdish: کوردستانی ئران Kurdistanî Iran ) [ [http://www.amude.net/Hevpeyvin Kurdi deep.php?newsLanguage=Kurdi newsId=866 www.amude.com ] ] or Kurdistana Rojhilat (Eastern Kurdistan) [ [http://www.demanu.com.tr/arsiv/06 03 2006 143sy/niv 06… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”