Dailam

Dailam
Die Region Dailam (Farbig hinterlegt sind die heutigen Provinzen Gilan und Mazandaran).

Dailam oder Deylem (arabisch ‏ديلام‎; persisch ‏دیلمان‎) ist der historische Name der gebirgigen Region im Westen des Kaspischen Meeres. Das östliche Tabaristan (das heutige Mazandaran) und das westliche Gilan werden im weiten Sinne auch Dailam zugerechnet.

Wegen seines gebirgigen Charakters war Dailam vor den Angriffen der Araber geschützt und wurde erst spät islamisiert. Die von Verwaltern (Kadḵodā) regierten Dailamiten nahmen durch die Missionare der Zaiditen das Schiitentum an. Der arabische Historiker Ibn al-Athir sagte über die Dailamiten, dass die Dailamiten die schiitische Religion angenommen haben.[1] Vor der Islamisierung gehörte der Großteil der Bevölkerung dem Zoroastrismus an.

Der persische Historiker des 10. Jhr Hamzah al-Isfahani berichtet davon, dass die Perser die Dailamiten Kurden von Tabaristan und die Araber sie Kurden von Suristan nannten.[2]

Seit der Zeit der Sassaniden waren die Dailamiten als Fußsoldaten begehrt und wurden von islamischen Staaten wie den Ghaznawiden und Fatimiden als Söldner benutzt. Nizam al-Mulk schlug in seinem Werk Siyasatnama vor, die Türken und Dailamiten als Soldaten zu benutzen.

Die Dailamiten gründeten die Staaten der Bujiden[3] und der Can-Dynastie.

Als eines der Zentren Dailams die Festung von Alamut von den Nizaris, einer Gruppierung der Ismailiten übernommen wurde, wurden die Dailamiten auch als Fedajin eingesetzt.

Während der Zeit der dailamitischen Reiche und Dynastien wanderten zwischen 800 und 1000 n. Chr. eine große Gruppe Dailamiten nach Anatolien aus.[4]

Der arabische Historiker Al-Mukaddasi sagte über die Dailamiten, dass sie groß und hübsch waren.

Die Nachfahren

Nach einer These des deutschen Iranisten Friedrich Carl Andreas von 1906 waren die im südkaspischen Gebiet lebenden parthisch-stämmigen Dailemi (Dêlemî) Vorfahren der Zazas, woraus sich eine der heutigen Bezeichnungen für die Zaza, nämlich „Dimli“ erklären könnte. Diese These wurde schon vorher unabhängig vom armenischen Historiker Antranig 1880 vertreten und fand später Unterstützung des russischen Orientalisten Wladimir Minorsky und der deutschen Iranisten Oskar Mann und Karl Hadank.

Einzelnachweise

  1. Minorsky, 1964: Fußnote 63: 30
  2. Minorsky, 1982/1943: 75
  3. Minorsky, 1965: 192–93
  4. Minorsky, 1928: 91, 105

Weblinks


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