- Domarring
-
Ein Domarring (dt. Richterring) ist ein Steinkreis. M. Stenberger rechnet diese Fundgattung zu den Schiffssetzungen.
Sie kommen zahlreich in den südschwedischen Provinzen und besonders häufig in Västergötland vor. Die meisten Richterringe findet man in den Regionen Jönköpings län und Skaraborgs län. Etwas mehr als 50 sind in Norwegen belegt (Gräberfeld von Istrehågan, Zwölfsteinring von Moelv).
Meist sind sie aus fünf, sieben, neun oder zwölf mittelgroßen Feldsteinen oder Findlingen erbaut, die mit größeren Zwischenräumen kreisförmig angeordnet sind und einzeln oder in kleineren Gruppen beisammen liegen. Der größte Ring liegt auf dem Gräberfeld von Blomsholm. Er hat 33 m Durchmesser und besteht aus 10 Steinen. Es gibt Kreise mit mehr als 30 Steinen (Nedre Ätradalen). Der Kreis von Timmersjö ist der größte in Halland, er hat 15 Steine. Im Nordwesten der Insel Tjörn liegt Pilane, eines der größten Grabfelder Schwedens mit mehr als 100 Hügeln, Steinsetzungen und Richterringen aus der mittleren Eisenzeit. Auf dem Vetteberg liegt der größte Steinkreis. Beim Runenstein von Björketorp in Blekinge befindet sich ein Richterring.
Mitunter ruhen die einzelnen Blöcke auf einer Dreipunktauflage aus kleineren Steinen. Dabei handelt es sich um eisenzeitliche Dolmen Auf einem Gräberfeld „Vi alvar"/Källa, Öland, finden sich etwa 100 kleine Domarringe, die eine derartige Form aufweisen. Untersuchungen haben ergeben, dass diese Steinkreise seit der vorrömischen Eisenzeit (500 v. Chr.) vermutlich bis in die Wikingerzeit (800-1100 n. Chr.) errichtet wurden. Sie enthalten zumeist ein oder mehrere einfache Brandgräber (oder Brandgruben). Wie die größeren Schiffssetzungen, können einige dieser Anlagen eine Funktion in Verbindung mit dem Rechtswesen gehabt haben, worauf der Name verweist.
Literatur
- Mårten Stenberger: Nordische Vorzeit Bd. 4. Vorgeschichte Schwedens Wachholtz Neumünster 1977
Kategorien:- Archäologische Fundgattung
- Steinkreis
Wikimedia Foundation.