Domaradz (Damnica)

Domaradz (Damnica)
Domaradz
Domaradz führt kein Wappen
Domaradz (Polen)
Domaradz
Domaradz
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Landkreis: Słupsk
Gmina: Damnica
Geographische Lage: 54° 27′ N, 17° 16′ O54.44638888888917.268611111111Koordinaten: 54° 26′ 47″ N, 17° 16′ 7″ O
Einwohner:

257

Telefonvorwahl: (+48) 59
Kfz-Kennzeichen: GSL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK6: StettinKöslinStolpDanzigPraust
Łabiszewo → Domaradz
Schienenweg: Bahnstrecke 202: Stargard in Pommern - Danzig
Bahnstation: Damnica
Nächster int. Flughafen: Danzig

Domaradz (deutsch Dumröse, kaschubisch Domaréza) ist ein Dorf im Nordwesten der polnischen Woiwodschaft Pommern. Es gehört zur Landgemeinde Damnica (Hebrondamnitz) im Powiat Słupski (Kreis Stolp).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Domaradz liegt 16 Kilometer östlich der Kreisstadt Słupsk (Stolp) in einer Ebene zwischen Stolpe (polnisch: Słupia) und Lupow (Łupawa), umgeben von Ackerflächen und viel Wald. Im Norden des Dorfes verläuft die polnische Landesstraße 6 (ehemalige deutsche Reichsstraße 2, heute auch Europastraße 28), in die innerorts eine Verbindungsstraße vom südlich gelegenen Łabiszewo (Labüssow) kommend einmündet. Die nächste Bahnstation ist Damnica (Hebrondamnitz) an der Bahnlinie von Stargard in Pommern nach Danzig.

Ortsname

Die deutsche Namensendung -rose (siehe dort!) ist slawischen Ursprungs.

Geschichtliches

Im 14. Jahrhundert war im Stolper Land ein Adelsgeschlecht ansässig, das „Domrese“ hieß und neben anderen Gütern auch Dumröse besaß. Wahrscheinlich handelt es sich um Angehörige der Familie Stojentin, deren Wappen sie führten.

Durch Kauf ging Dumröse 1440 auf Martin von Zitzewitz auf Zitzewitz (heute polnisch: Sycewice) und Kussow (Kusowo) über. Es blieb mehr als 500 Jahre (bis 1945) im Besitz dieser Familie.

Um 1784 hatte Dumröse ein Vorwerk, fünf Bauern, einen Krug, eine Schmiede, einen Schulmeister und auf der Feldmark eine Ziegelei - bei insgesamt 22 Feuerstellen.

1834 erwarb Hermann von Zitzewitz aus Zezenow (Cecenowo) Dumröse bei einer Erbteilung. Er baute in Dumröse und Kussow neue Herrschaftshäuser. Der letzte Besitzer Peter-Hermann von Zitzwitz hat dann aus „edelmännischer pommerscher Tradition“ heraus Dumröse zu einem Mustergut entwickelt. 1911 kauft er auch das Gut Denzin (Kolonia Stara Dąbrowa), einer im Norden von Dumröse gelegenen Ortschaft.

Im Jahre 1939 lebten in Dumröse 321 Einwohner. Das Dorf lag im Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Köslin in der preußischen Provinz Pommern. Die Gemeinde gehörte zum Amts- und Standesamtsbezirk Bornzin (Borzęcino), zum Gendarmeriebezirk Velsow (Wieliszewo) und zum Amtsgerichtsbereich Stolp.

Seit 1945 ist Dumröse polnisch und trägt den Namen Domaradz (der kommt in Polen mehrfach vor). Das Dorf ist heute Teil der Gmina Damnica im Powiat Słupski in der Woiwodschaft Pommern (1975–1998 Woiwodschaft Stolp). Hier sind jetzt 257 Einwohner registriert.

Kirche

Die Kapelle in Dumröse bzw. Domaradz wurde in den Jahren 1907 bis 1909 von Rittergutsbesitzer Peter-Hermann von Zitzewitz errichtet. Die überwiegende Zahl der Dumröser Bevölkerung war vor 1945 evangelischer Konfession, und so wurde das Gotteshaus dem Pfarramt in Groß Dübsow (heute polnisch: Dobieszewo) unterstellt. Dieses Kirchspiel gehörte zum Kirchenkreis Stolp-Altstadt im Ostsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Der Dumröser Rittergutsbesitzer vertrat als Kirchenpatron die Interessen seines Dorfes im Pfarrsprengel.

Seit 1945 lebt in Domaradz eine überwiegend katholische Bevölkerung. Das Dorf ist jetzt Filialort der Pfarrei Zagórzyca (Sageritz) im Dekanat Główczyce (Glowitz) im Bistum Pelplin der Katholischen Kirche in Polen. Hier lebende evangelische Kirchenglieder sind der Kreuzkirchengemeinde in Słupsk (Stolp) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen zugeordnet.

Schule

Die Volksschule in Dumröse war vor 1945 dreistufig. Hier unterrichteten im Jahre 1932 zwei Lehrer in drei Klassen 83 Schulkinder.

Verweise

Literatur

  • Karl-Heinz Pagel, Der Landkreis Stolp in Pommern. Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit, Lübeck, 1989
  • Hans Glaeser-Swantow, Das Evangelische Pommern, Teil 2, Stettin, 1940

Weblinks


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