- Dreieich-Park
-
Der Dreieich-Park ist ein 43.500 Quadratmeter großer am Offenbacher Alleenring an der westlichen Stadtgrenze von Offenbach am Main gelegener Volkspark, auf dessen Gelände sich die ältesten erhaltenen Betonbauten ohne Stahlbewehrung in Deutschland befinden. Er ist Bestandteil des Regionalparks RheinMain.
Entstehung
Das Gelände des heutigen Dreieich-Parks gehörte zur historischen Biebelsmühle, die Fürst Carl von Isenburg 1807 seinem verdienten Minister Goldner überließ.[1]
Der Dreieich-Park entstand 1879 als gärtnerische Anlage eines Ausstellungsgeländes der 2. Hessischen Landesausstellung als erster öffentlicher Park der Stadt Offenbach. Im Stile des Historismus gehalten, ermöglichte er die Entstehung eines gehobenen Wohnviertels im Westend. Neben den historischen Betonbauten befindet sich im Park ein Musikpavillon, der auf das Jahr 1879 zurückgeht.
Die Offenbacher Zementfabrik “Feege & Gotthardt” errichtete einen den Fußgängerweg überspannenden Brückenbogen sowie einen Tempel mit Kuppel aus Portlandzement. Hiermit sollten die Vielseitigkeit des zu dieser Zeit noch wenig verbreiteten Baustoffes beworben werden, der erst 1824 zum Patent angemeldet worden war. Laut Bundesverband der Deutschen Zementindustrie handelt es sich um “die ältesten erhaltenen Betonbauten ohne Stahlbewehrung in Deutschland”. Für die Gewerbeschau hatte die Stadt eine ungefähr 7,5 Hektar große Ausstellungsfläche zur Verfügung gestellt, unter den über 800 Ausstellern waren 238 Firmen aus Offenbach.
1970 waren die Bauten so marode, dass bereits ein Abbruch geplant war. Spenden ermöglichten die Sanierung, hierbei wurde die Brücke mit einem Stahlzugband verstärkt und zwei Säulen des Tempels ersetzt. 1984 fand eine weitere, diesmal von der Stadt Offenbach finanzierte Sanierung statt. 1986 wurden die Bauten vom Landesamt für Denkmalpflege in die Liste der anerkannten Baudenkmäler[2] aufgenommen. 2006 folgte eine erneute Sanierung statt, in deren Rahmen Scheinwerfer installiert wurden, welche die Bauten im Dunklen beleuchten. Sie sind mittlerweile Ziel von Führungen des Projektes “Industriekultur Rhein-Main” sowie der Volkshochschule Offenbach.
2003 erwarb die Rosenheim-Stiftung die im Nordosten des Dreieich-Park gelegene, denkmalgeschützte Villa Jäger von der Stadt Offenbach, in welcher bis dahin das Offenbacher Stadtmuseum untergebracht war. Nach dessen Umzug in den Bernardbau und einer aufwendigen Modernisierung der Villa wurde dort im April 2008 das Rosenheim-Museum als erstes privates Museum der Stadt eröffnet.
Im westlichen Teil des Parks befindet sich ein Gedenkstein für den am 5. Oktober 1841 in Offenbach geborenen Philosophen Philipp Mainländer.
Zum Freizeitangebot des Parks gehören ein großer Teich, Springbrunnen und ein Spielplatz.
Weblinks
Commons: Dreieich-Park – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Der Traum von einer Stadtpromenade
- ↑ Betonbauten im Dreieichpark sollen als einzigartige Zeugnisse der Industriekultur gewürdigt werden
50.1013648.747174Koordinaten: 50° 6′ 5″ N, 8° 44′ 50″ OKategorien:- Parkanlage in Hessen
- Urbaner Freiraum in Offenbach am Main
Wikimedia Foundation.