- Älteste Dryaszeit
-
Serie/
(Glazial)Klimastufen Zeitraum
v. Chr.Holozän Präboreal 9.610–8.690 Pleistozän
(Weichsel-
-Spätglazial)Jüngere Dryaszeit 10.730–9.700 ± 99 Alleröd-Interstadial 11.400–10.730 Ältere Dryaszeit 11.590–11.400 Bölling-Interstadial 11.720–11.590 Älteste Dryaszeit 11.850–11.720 Meiendorf-Interstadial 12.500–11.850 (Weichsel-
-Hochglazial)Mecklenburg-Phase Die Älteste Dryaszeit, auch Älteste Tundrazeit oder Dryas 1 ist in der Erdgeschichte die Bezeichnung für eine stratigraphische Einheit zwischen dem Meiendorf-Interstadial und dem Bölling-Interstadial des Weichsel-Spätglazials (Quartär). Die Älteste Dryaszeit begann vor 13.800 Warvenjahren Before Present (BP) und endete um 13.670 Warvenjahren BP (nach der Warvenchronologie im Meerfelder Maar), das heißt 11.850 bis 11.720 v. Chr.[1] Der Zeitabschnitt war geprägt von einer erneuten, deutlichen Abkühlung. Vermutlich waren die Sommer nur unwesentlich kühler als im vorangegangen Meiendorf-Interstadial, jedoch waren die Winter vermutlich kälter oder schneereicher.
Inhaltsverzeichnis
Namensgebung und Begriffsgeschichte
Der Name wurde von Johannes Iversen 1942 für eine kühlere Phase des Weichsel-Spätglazials zwischen dem ersten etwas wärmeren Meiendorf-Interstadial und dem deutlich wärmeren Alleröd-Interstadial geprägt. Er ist vom botanischen Gattungsnamen Dryas abgeleitet, dem wissenschaftlichen Namen für die Silberwurzen. In späteren Publikationen bezeichnete er diese Phase auch als Daniglacial tundra period oder earliest tundra period.
Definition
Die Älteste Dryaszeit wurde von Johannes Iversen im Typusprofil Bølling Sø ohne Untergrenze definiert. Burchard Menke bezeichnet später dieses Maximum an Nicht-Baumpollen als Ältere Tundrazeit. Die Älteste Dryaszeit ist gekennzeichnet durch ein Nicht-Baumpollen-Maximum nach dem Hippophaë-Maximum (Sanddorne) am Ende des Meiendorf-Interstadials. Die Pfanzengemeinschaft deuten auf eine Steppentundra hin. Die Obergrenze und damit die Untergrenze des Bölling-Interstadials bildet ein markanter Anstieg der Pollen von Baumbirken und ein starker Rückgang der Pollen von Sonnenpflanzen (Heliophyten).
Korrelation und Datierung
Ablagerungen der Ältesten Dryaszeit sind vor allem in Norddeutschland weit verbreitet. Das Geozentrum Hannover datiert diese Klimaphase auf 13.860 bis 13.730 calBP (kalibrierte Kalenderjahre), was eine Abweichung zur Warvenchronologie im Meerfelder Maar darstellt.
Einzelnachweise
- ↑ Thomas Litt, Karl-Ernst Behre, Klaus-Dieter Meyer, Hans-Jürgen Stephan und Stefan Wansa: Stratigraphische Begriffe für das Quartär des norddeutschen Vereisungsgebietes. Eiszeitalter und Gegenwart (Quaternary Science Journal), Bd. 56 (1/2), S. 7-65. Hannover 2007 ISSN 0424-7116
Kategorien:- Quartär
- Kälteanomalie
Wikimedia Foundation.