- Drystan fab Tallwch
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Drystan fab Tallwch ['drɘstan vaːb 'taɬux], auch Tristan, Tristran, Tristram, (lateinisch Drustanus, walisisch Drystan, Trystan), ist eine Sagenfigur aus der Artussage in der walisischen Mythologie. Ein dunkles, kaum verständliches Gedicht ist im Llyfr Du Caerfyrddin („Das Schwarze Buch von Carmarthen“) enthalten, auch existiert noch eine nur bruchstückhaft überlieferte Ystoria Trystan.
Inhaltsverzeichnis
Mythologie
Drystan wird in den Trioedd Ynys Prydein („Die Triaden der Insel Britannien“) zusammen mit Coll fab Collfrewi und Pryderi als einer der „drei mächtigsten Schweinehirten Britanniens“ genannt. Er ist ein berühmter Krieger und der Liebhaber Essyllts, der Gattin seines Onkels March fab Meirchiawn.
Der Name Drystan und der seines Vaters Tallwch werden der Piktischen Sprache zugerechnet, auch die Legenden sind auf piktisches Sagengut zurückzuführen. Erst später wurden die Handlungsorte nach Wales, Cornwall und in die Bretagne verlegt. In der irischen Literatur gibt es einige Parallelen, wie Baile Binnbérlach mac Buain („Baile mit der schönen Stimme, der Sohn Buans“), Scéla Cano meic Gartnáin („Die Geschichte von Cano, dem Sohn Gartnáns“) oder Tóragheacht Dhiarmaida agus Ghráinne („Die Verfolgung von Diarmuid und Gráinne“).
In der höfischen Literatur Frankreichs und Deutschlands entstanden zwischen 1150 und 1210 Versromane, wie der Tristrant von Eilhart von Oberg und ein Werk von Gottfried von Straßburg. Die Frage der gegenseitigen Beeinflussung dieser Dichtungen und der keltischen Version ist komplex und nicht unumstritten.
Literatur
- Bernhard Maier: Lexikon der keltischen Religion und Kultur. Kröner, Stuttgart 1994, ISBN 3-520-46601-5.
Weblinks
- Helmut Birkhan: Keltische Erzählungen vom Kaiser Arthur. LIT Verlag Münster, 2004, ISBN 9783825875633, S. 113 ff.
- Rudolf Schulz: Tristan und Isolt im Spätmittelalter. Rodopi, 1999, ISBN 9789042006058, S. 167 f.
Siehe auch
Kategorien:- Keltische Mythologie
- Keltische Sagengestalt
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