Duisburg Güterbahnhof

Panoramaaufnahme des ehemaligen Güterbahnhofes Duisburg – im Vordergrund links der Hauptbahnhof, rechts am Bildrand die A 59

Duisburg Güterbahnhof ist ein ehemaliger Güter- und Rangierbahnhof in der Stadt Duisburg in Nordrhein-Westfalen. Duisburg Gbf liegt zwischen der Bundesautobahn 59 (A 59) im Westen, dem Empfangsgebäude des Duisburger Hauptbahnhofs im Norden und den Gleisanlagen des Hauptbahnhofs im Osten. Die rund 35 Hektar große Fläche erstreckt sich im Anschluss an den Hauptbahnhof südwestlich von dessen Bahnanlagen in der Länge von ca. 1,6 Kilometern in Nord-Süd-Richtung bis zur Anschlussstelle Hochfeld der A 59.

Geschichte

→ Hauptartikel: Unglück bei der Loveparade 2010

Am 24. Juli 2010 fand die Loveparade 2010 in Duisburg auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs unter dem Motto The Art of Love statt. Erstmals handelte es sich dabei um eine Veranstaltung in einem umzäunten Areal. Durch dichtes Gedränge im Eingangsbereich, in und bei der Unterführung Karl-Lehr-Straße, kamen als Folge bis zum 28. Juli 2010 21 Menschen ums Leben. Insgesamt 511 weitere Personen wurden bei der Veranstaltung verletzt, etwa 40 davon schwer. Die Todesfälle und das ungeklärte Unfallgeschehen und seine Ursachen wurden unmittelbar danach Gegenstand eines Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Duisburg.

Bahnhofsaufbau

Der Bahnhof umfasste einen Rangierbahnhof und einen unmittelbar daneben gelegenen eigentlichen Güterbahnhof. Der Rangierbahnhof besaß an seinem südlichen Ende einen Ablaufberg mit zwei Gleisbremsen sowie weiter nördlich davon ein weiteres, kleineres Rangiersystem für den Eilgutverkehr mit einem Ablaufberg ohne Gleisbremse. Beide Ablaufberge wurden in Richtung Süd–Nord betrieben. Im Nordwestteil der Anlage befanden sich die Verladeanlagen für den Ortsverkehr und eine Stückgutumladehalle.

Heutiger Zustand

Blick in eine der alten Abfertigungshallen (Zufahrt von Süden)

Der stillgelegte Bahnhof ist nunmehr bis auf die noch als Ruine vorhandene Umladehallen (Nr. 1 bis 5) und ein Speditionsgebäude weiter südöstlich abgebrochen worden. In der ehemaligen Spedition ist jetzt ein Baumaschinenhandel.

Der südliche Zugang für Kraftfahrzeuge und Personen zum Gelände erfolgt über die Unterführung der Karl-Lehr-Straße. Die ca. ein bis zwei Kilometer südlich vom Hauptbahnhof gelegene, ca. 400 Meter lange Unterführung verbindet in Ost-West-Richtung die Gebiete auf beiden Seiten des Bahngeländes. An drei Stellen ist die Unterführung unterbrochen. Die Ostrampe und die Westrampe führen hoch zum Bahngelände. Sie sind ca. 100 Meter lang. Die zwei Rampen zu den ehemaligen Güterhallen und zum Freigelände sind beidseitig durch senkrechte Wände begrenzt. Zwischen dem Bahndamm und dem Damm der A 59 folgt ein kurzes Straßenstück (acht Meter) ohne Ummauerung (Böschungen).

Der Zugang für Kraftfahrzeuge und Personen vom Hauptbahnhof von Norden her erfolgt über die Straße Am Güterbahnhof zwischen der Autobahn und dem ehemaligen Gleisbereich.

Ganz im Süden des Geländes befindet sich ein ehemaliger DB-Zugang zur Kreuzung Sternbuschweg/Düsseldorfer Straße, Nähe Engelbertstraße und DVV-Betriebshof Grunewald.

Entwicklungsplan

Im Rahmen der Entwicklungsplanung für die Stadt Duisburg wurde 2009 eine Planung für die weitere Nutzung der Fläche vorgelegt. Vorgesehen ist die Errichtung eines Büroparks mit dem Namen Duisburger Freiheit^[1]. Die Pläne hierfür wurden vom britischen Architekten Norman Foster erarbeitet. Foster hat bereits viele andere Gebäude in Duisburg (u. a. im Innenhafen) entworfen. Foster + Partners orientieren sich bei der baulichen Mischung des neuen Geländes dann auch an dem Erfolgskonzept des Innenhafens^[2].

Im Zuge des Ausbaus der A 59 erhält die Fläche außerdem zwei eigenständige Autobahnabfahrten, Hochfeld und Zentrum.

Siehe auch

• Bahnhöfe in Duisburg
• Geschichte der Stadt Duisburg

Einzelnachweise

1. ↑ Duisburger Freiheit auf www.duisburg.de (aufgerufen am 13.März 2011)
2. ↑ Ein Artikel über die Duisburger Freiheit auf www.derwesten.de (aufgerufen am 13.März 2011)

Weblinks

• Gleisplan des Nordteils 1978 (Eilgutbahnhof, Umladehalle; Duisburg Hbf mit Abstellbahnhof)
• Gleisplan des Südteils 1978 (Frachtgut-Rangierbahnhof, Reste des Bahnbetriebswerkes)

 Commons: Duisburg Güterbahnhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

51.4237276.772404

Koordinaten: 51° 25′ 25″ N, 6° 46′ 21″ O