Bahnstrecke Duisburg-Wedau–Bottrop Süd

Duisburg-Wedau–Bottrop Süd
Kursbuchstrecke (DB):	% (nur Güterverkehr)
Streckennummer:	2321 (Duisburg-Wedau–Oberhausen West) 2323 (Duisburg-Hochfeld Süd–Sigle) 2320 (Sigle–Oberhausen West) 2280 (Oberhausen West–Essen-Frintrop) 2244 (Essen-Frintrop–Prosper-Levin) 2243 (Prosper-Levin–Bottrop Süd) 2242 (Abzw Gerschede–Bottrop Hbf Gbf)
Streckenlänge:	23 km
Spurweite:	1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:	15 kV 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:	80 km/h
Bundesland (D):	Nordrhein-Westfalen
Betriebsstellen und Strecken[1]
Legende Güterstrecke nach Wanne-Eickel 8,3 Bottrop Südbf Strecke nach Hamm (1,5)00,0 Bottrop Hbf Gbf Strecke nach Bottrop Hbf Strecke nach Oberhausen-Osterfeld Süd Emscher (0,0)  7,5 Gerschede (Abzw) Strecke OB-Osterfeld Süd–Essen-Horl 7,4 Klöckner Rohstoffhandlung (Awanst) Rhein-Herne-Kanal ehem. Strecke nach Essen-Horl 0,0   6,4 Prosper-Levin (Abzw) Strecke von Gelsenkirchen (5,5) Essen-Dellwig (Abzw) Strecke Bottrop–Essen-Dellwig Ost Strecke nach Oberhausen ehem. Strecke nach Essen-Dellwig Ost 1,7   6,7 Essen-Frintrop Fbn (Abzw) 4,5 Essen-Frintrop 4,3 Osterfeld (Abzw, alt) ehem. Strecke nach Bottrop Nord Güterstrecke von Bottrop Nord 3,5 Oberhausen-Osterfeld Abzw Strecke nach Oberhausen-Osterfeld Süd (16,0)       Oberhausen-Osterfeld Süd Ost Strecke nach Oberhausen-Sterkrade Strecke nach Oberhausen Hbf Emscher und Rhein-Herne-Kanal 14,2 02,2 Walzwerk (Abzw) Verbindung zur Strecke nach Essen-Dellwig Hollandstrecke Wesel–Oberhausen Verbindung nach Oberhausen Hbf Obn 13,0 01,4 Oberhausen West Oro 11,9 00,0 Oberhausen West Orm 11,9 00,0 Oberhausen West (ehem. OB RhE 11,8 00,0 Mathilde (Abzw) 11,0 00,0 Oberhausen West Orw 10,1 00,0 Oberhausen West Stw 1 Güterstrecke nach Moers Strecke Duisburg-Ruhrort–Oberhausen ehem. Strecke DU-Ruhrort–Mülheim-Styrum zum Duisburg-Ruhrorter Hafenbf 8,6 00,0 Ruhrtal (Abzw, alt) ehem. Strecke nach Kaiserberg (Abzw) „Südkurve“ vom Duisburg-Ruhrorter Hafenbf 8,5 00,0 Ruhrtal (Abzw) 7,8 00,0 Flutbrücke (Bk) Ruhr 07,4 06,3 (Kilometersprung) 6,1 00,0 Sigle (Abzw) zum Duisburger Hafenbf Hauptstrecke Duisburg Hbf–Oberhausen Hbf Hauptstrecke Duisburg Hbf–Mülheim Hbf 4,8 00,0 Monning (Bk) 3,8 00,0 Lotharstraße (Abzw) 2,8 00,0 Lotharstraße (Bk) Strecke DU-Hochfeld Süd–Mülheim-Speldorf Strecke nach Duisburg Hbf 0,4 00,0 Duisburg-Wedau (Güter-)Strecke nach Ratingen

Die Bahnstrecke Duisburg-Wedau–Bottrop Süd ist eine ausschließlich vom Güterverkehr genutzte Eisenbahnstrecke in Deutschland. Sie führt vom ehemaligen Güterbahnhof Duisburg-Wedau bzw. vom Güterbahnhof Duisburg-Hochfeld Süd über den Güterbahnhof Oberhausen West zum Güterbahnhof Bottrop Süd. Die Bahnstrecke verbindet dabei viele andere und wichtige Eisenbahnstrecken in Duisburg, Oberhausen und Bottrop, insbesondere stellt die den Anschluss an den Duisburger und den Ruhrorter Hafen her.

Streng genommen handelt es sich bei der viergleisigen Eisenbahntrasse am östlichen Stadtrand von Duisburg um insgesamt drei unterschiedliche Strecken, die sich ab der Überführung über die Lotharstraße in Duisburg-Neudorf bis zur Überführung über die Obermeidericher Straße in Duisburg-Obermeiderich eine gemeinsame Streckenführung teilen, weitgehend parallel zur Bundesautobahn 3.

Ab Abzweig Walzwerk (nordöstlich von Oberhausen West und Oberhausen Hbf) werden die Trassen verschiedener, ehemals in anderen Relationen benutzter Strecken verwendet, daher wechselt hier die VzG-Nummer in kurzen Abständen. Alle sechs Bahnstrecken im Sinne des Verzeichnisses zulässiger Geschwindigkeiten sind heute als Hauptstrecke klassifiziert, durchgehend zweigleisig und elektrifiziert.

Geschichte

Nachdem die Preußischen Staatseisenbahnen Ende des 19. Jahrhunderts alle großen privaten Eisenbahngesellschaften übernommen hatten, mussten nun verschiedene Streckennetze sinnvoll zusammengeführt werden. Zwar hatten Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (CME), Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft (BME) und Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft (RhE) ihre jeweiligen Netze durchaus miteinander verbunden, aber dennoch separat und streckenweise sogar parallel geführt. Nach der Verstaatlichung waren damit viele Relationen mehrfach miteinander verbunden, ohne dabei aber optimal genutzt werden zu können.

Die RhE hatte ihre Bahnstrecke Troisdorf–Mülheim-Speldorf parallel zur Bahnstrecke Köln–Duisburg der CME gebaut und noch kurz vor der Verstaatlichung mit ihrem Duisburger Bahnhof (heute Duisburg Hbf) verbunden. Von dort führte die Bahnstrecke Duisburg–Quakenbrück der RhE Richtung Oberhausen wiederum in etwa parallel zur Bahnstrecke Duisburg–Dortmund (bzw. im weiteren Verlauf zur Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg) der CME. Da beide Strecken der RhE niemals eine größere Bedeutung für den Personenverkehr gespielt hatten, wurden diese nunmehr vornehmlich für den Güterverkehr genutzt, der Personenbahnhof Oberhausen West (ehemals Oberhausen RhE) geschlossen und der Personenverkehr auf die Strecken der CME verlagert.

An Stelle des ehemaligen Rheinischen Bahnhofs entstand ein Güterbahnhof mit mehreren Gleisharfen und insgesamt über siebzig Rangier- und Richtungsgleisen. Bereits am 1. Juni 1891 wurde eine neue Verbindung zum Güterbahnhof Oberhausen-Osterfeld Süd an der Bahnstrecke Duisburg-Ruhrort–Dortmund (ehemals CME) geschaffen.

Um den durchgehenden Güterzügen den Umweg über den Duisburger Hauptbahnhof zu ersparen, wurde am dann 1. Oktober 1901 eine völlig neue, zweigleisige Trasse am östlichen Stadtrand von Duisburg in Betrieb genommen, die direkt vom Güterbahnhof Duisburg-Wedau zum Abzw Düssern (heute Abzw Sigle) führt.

Zehn Jahre später wurde diese Strecke parallel zur bestehenden Strecke zweigleisig bis Oberhausen West weitergebaut, zeitgleich wurde am 17. September 1911 eine weitere zweigleisige Strecke vom Güterbahnhof Duisburg-Hochfeld Süd zum Abzw Düssern eröffnet. Damit ist die Strecke zwischen Abzw Lotharstraße und Abzw Walzwerk quasi viergleisig.

Heutige Situation

Am 27. Mai 1962 wurden die Strecken elektrifiziert. Der Güterbahnhof Oberhausen West besteht heute aus der im Osten liegenden Einfahrgruppe, der Ausfahrgruppe, der Umspanngruppe ("Sperre") und dem Anschlussbahnhof zur Eisenbahn und Häfen GmbH "DK".

Die Stellwerke Oro und Orm (Fdl) stellen die Einfahr-, Orm und Stw 2 die Ausfahrgruppe, Orm und Orw die Umspanngruppe, Orm und DK den Bereich DK. Das Stellwerk R1 bedient den Ablaufberg. Das Stellwerk 1 im Westen des Bahnhofes disponiert den Zugverkehr in die Richtungen Du-Ruhrort Hafen, Du-Meiderich, Abzweig Ruhrtal sowie Oberhausen West Stw 2 und Orw.

1998 bis 2006 wurde der "Knoten Oberhausen" gänzlich umgestaltet. Die viergleisige Ein- und Ausfahrt aus Oberhausen West Oro zum Abzweig Walzwerk wurde auf zwei Gleise zurückgebaut, die Verbindung zur Hollandstrecke umgelegt. Die Verbindungsstrecke nach Oberhausen Hbf Obo auf ein Gleis reduziert. Die Kurve Abzw Mathilde - Abzw Oro - Oberhausen Hbf wurde entfernt und eingleisig an die Hollandstrecke durchgebunden. Die Gegenrichtung führt über die Verbindung aus Oberhausen West an die Hollandstrecke und tangiert den Güterbahnhof Oberhausen West im Abzweig Oro. Züge vom Abzweig Ruhrtal, aus Duisburg-Ruhrort Hafen und Duisburg-Beeck in Fahrtrichtung Oberhausen Hbf Obo fahren seither durch Oberhausen West, die Gegenrichtung ist noch direkt an den Abzweig Mathilde angebunden.

Ende der 1990er Jahre wurde vom Abzweig Ruhrtal eine Verbindungsstrecke zum Güterbahnhof Duisburg-Ruhrort Hafen, die "Südkurve", in Betrieb genommen, die ein direkte Zufahrt in den Hafenbahnhof aus Richtung Süden ermöglicht. Züge mussten bisher noch in Oberhausen West wenden. Dazu wurde eine neue eingleisige Brücke über den Rhein-Herne-Kanal errichtet.

Die Streckenhöchstgeschwindigkeit beträgt 80 km/h, ist aber stellenweise auf 70 km/h, 60 km/h und 40 km/h beschränkt.

Im Dezember 2006 wurde in der Betriebszentrale Duisburg das ESTW Duisburg Wedau in Betrieb genommen. Zwei örtlich zuständige Fahrdienstleiter (özF) steuern von hier den Betrieb auf den Streckenabschnitten Abzw Tiefenbroich - Duisburg Wedau und Duisburg Mannesmann - Mülheim (Ruhr)-Speldorf.

Im Sommer 2008 soll das Streckenstellwerk Mathilde die Ausfahrgruppe des Bahnhofs Duirburg-Ruhrort Hafen übernehmen. Alle anderen DB-Stellwerke dort werden geschlossen, die Weichen durch EOW ersetzt. Ein Stellwerk der Duisport Rail bleibt offen.

Aussicht

Der Bahnhof Oberhausen West soll bereits seit Jahren umgestaltet werden. Mehrere Pläne dafür wurden wieder verworfen. Aktuell soll auf dem Gelände der Ausfahrgruppe Deutschlands größte Lokomotivabstellanlage entstehen. Dazu soll der Ablaufbetrieb gänzlich auf den Bahnhof Oberhausen-Osterfeld verlagert werden, in dem dazu allerdings erst der Westberg wieder in Betrieb genommen und die östliche Ausfahrgruppe an die Hamm-Osterfelder-Strecke angeschlossen werden muss.

Trivia

Da die Strecke unmittelbar am Campus Duisburg der Universität Duisburg-Essen vorbeiführt, gab es im Rahmen der Zwangsfusion der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und der Universität-Gesamthochschule Essen kurzfristige Überlegungen, nördlich des Abzweigs Lotharstraße einen Bahnsteig zu errichten. Gleiches sollte an der Bahnstrecke Osterath–Dortmund Süd geschehen, die unmittelbar südlich am Essener Campus angrenzt. Da allerdings in direkter Fahrtrichtung keine Verbindung der beiden Strecken existiert, wurde der Plan aus Kostengründen schnell wieder verworfen.

Siehe auch

• Güterumgehungsbahn
• Bahnstrecke Duisburg-Ruhrort–Dortmund
• Bahnstrecke Troisdorf–Mülheim-Speldorf

Weblinks

Gleispläne der DB Netz AG&:

• Gleise in Serviceeinrichtungen (PDF; 1,47 MiB) (Achtung, veralteter Zustand der östlichen Zufuhrgleise!)
• Gleise in Serviceeinrichtungen (PDF; 524 kiB) (inkl. Abzweige Lotharstraße, Ruhrtal und Kaiserberg)

NRWbahnarchiv von André Joost:

• Beschreibung der Strecke 2321: Duisburg-Wedau ↔ Oberhausen Hbf Obn
• Beschreibung der Strecke 2323: Duisburg-Hochfeld Süd ↔ Abzweig Sigle
• Beschreibung der Strecke 2320: Abzweig Sigle ↔ Oberhausen-Osterfeld Süd
• Beschreibung der Strecke 2280: Oberhausen West ↔ Essen-Frintrop
• Beschreibung der Strecke 2244: Essen-Frintrop ↔ Prosper-Levin
• Beschreibung der Strecke 2243: Prosper-Levin ↔ Bottrop Süd
• Beschreibung der Strecke 2242: Abzw Gerschede ↔ Bottrop Hbf Gbf

Einzelnachweise

1. ↑ Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6 Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.