- Ablaufberg
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Der Ablaufberg (auch Ablaufrücken, Ablaufhügel, Eselsrücken oder seltener Rangierberg, in Österreich Rollberg) ist ein in der Regel künstlich angelegter Hügel, über den ein Gleis verläuft. In größeren Ablaufanlagen sind oft auch zwei Berggleise vorhanden. Ablaufberge sind in Rangierbahnhöfen sowie einigen Güter-, Werks- oder Hafenbahnhöfen zu finden. Sie dienen dem Ablaufenlassen oder Abdrücken von Güterwagen, die auf diese Weise nach ihren Bestimmungsorten sortiert werden.
Die zu rangierenden Wagen werden von einer Rangierlokomotive auf den Ablaufberg hinaufgefahren und auf dessen Spitze an den erforderlichen Stellen entkuppelt. Sie rollen dann eigenständig durch ihre eigene Schwerkraft, einzeln oder in kleinen zusammengekuppelten Gruppen, das Gefälle hinab und gelangen so nach ihren Bestimmungsbahnhöfen geordnet auf die Richtungsgleise der Richtungsgruppe. Sie werden (in mechanisierten Rangierbahnhöfen nach dem Vorbremsen mithilfe einer Gleisbremse) im Zielgleis entweder mit Hemmschuhen aufgefangen und angehalten oder von einer selbsttätigen Förderanlage übernommen und kuppelreif an stehende Fahrzeuge herangeführt.
Die an den Wagen eingesetzten Gleitlager veränderten die Laufeigenschaften vor allem bei starker Kälte deutlich. Zum Ausgleich wurden früher vielfach zwei Ablaufberge nebeneinander angelegt, wobei der sogenannte Sommerberg bei warmem Wetter und der ungefähr 0,5–0,8 m höhere Winterberg bei kalter Witterung verwendet wurde.
Das Ablaufen der Wagen auf dem Ablaufberg wird durch das Abdrücksignal geregelt, was in modernen automatisierten Rangierbahnhöfen jedoch entbehrlich geworden ist.
Als Schlechtläufer werden Eisenbahnwagen bezeichnet, die beim Rangieren über einen Ablaufberg nur eine vergleichsweise geringe Geschwindigkeit erreichen und somit vor dem vorgesehenen Ziel stehenbleiben.
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