Edelweiß (Gattung)

Edelweiß (Gattung)
Edelweiß
Alpen-Edelweiß (Leontopodium nivale subsp. alpinum)

Alpen-Edelweiß (Leontopodium nivale subsp. alpinum)

Systematik
Euasteriden II
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Gnaphalieae
Gattung: Edelweiß
Wissenschaftlicher Name
Leontopodium
R.Br. ex Cass.
Illustration des Alpen-Edelweißes (Leontopodium nivale subsp. alpinum).

Die Edelweiß-Arten (Leontopodium) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Einige Sorten von wenigen Arten werden als Zierpflanzen verwendet. Die medizinische Wirkung einiger Arten wurde untersucht.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Leontopodium-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen. Sie wachsen aufrecht bis kriechend und erreichen je nach Art Wuchshöhen zwischen (selten nur 1 bis) 5 bis 40 cm. Bei vielen Arten sind viele Pflanzenteile weiß wollig behaart. Die wechselständig und meist spiralig am Stängel verteilten und bei vielen Arten in einer grundständigen Rosette angeordneten Laubblätter sind meist ungestielt. Die Blattspreiten sind beiderseits behaart, oft grauweiß filzig oder wollig. Der Blattrand ist glatt und flach.

Einzeln oder zu dritt bis etwa zu 20-fach sitzen körbchenförmige Teilblütenstände in einem endständigen trugdoldigen Blütenstand zusammengefasst. Der Gesamtblütenstand ist von einem sternförmigen Kranz ausgebreiteter, weiß-wollig behaarter Hochblätter umgeben, die sich meist in Farbe und Größe von den Laubblättern unterscheiden. Die Blütenkörbchen besitzen häutige, bräunliche, transparente Hüllblätter in mehreren Reihen. Die Blütenstandsböden sind flach bis konvex. Es sind Spreublätter vorhanden. Alle Blüten sind eingeschlechtig. In den Blütenkörbchen stehen außen mehr weibliche, fertile Blüten als in der Mitte funktional männliche, fertile Blüten. Die gelben Kronröhren der weiblichen, sehr schlanken Blüten enden in drei bis vier und die der männlichen in fünf aufrechten Kronlappen. Der Griffel besitzt im unteren Bereich Haare, während die zwei Griffeläste unbehaart sind.

Die kleinen Früchte sind Achänen und höchstens spärlich behaart. Der Haarkranz oder Pappus besteht aus einer Reihe an ihrer Basis zusammenhängender Borsten.

Die Chromosomensätze betragen n = 7. Viele Arten sind apomiktisch.

Systematik und Vorkommen

Die Erstveröffentlichung der Gattung Leontopodium erfolgte 1819 durch Robert Brown in Alexandre Henri Gabriel de Cassini: Bulletin des Sciences, par la Societe Philomatique, Paris, 144. Die Bestimmung der Leontopodium-Arten ist schwierig, da die Arten oft sehr variabel sind und viele Arten sind apomiktisch. Das Alpen-Edelweiß wurde von Leontopodium alpinum Cass. zu einer Unterart Leontopodium nivale subsp. alpinum (Cass.) Greuter 2003 durch Werner Greuter in Willdenowia, 33, S. 244 [1].

Die Gattung Leontopodium gehört zur Tribus Gnaphalieae (Cass.) Lecoq & Juillet in der Unterfamilie Asteroideae innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

Leontopodium-Arten sind in Eurasien und Nordamerika verbreitet; also liegt eine holarktische Verbreitung vor. In China kommen 36 Arten vor, davon 18 nur dort.

Leontopodium calocephalum.
Leontopodium jacotianum.
Leontopodium japonicum var. shiroumense.
Leontopodium leontopodioides.
Leontopodium palibinianum.
Leontopodium shinanense.

Es gibt heute etwa 30 bis 58 Arten in der Gattung Edelweiß (Leontopodium) [2]:

  • Leontopodium andersonii C.B.Clarke: Sie gedeiht in trockenen Wiesen, lichten Wäldern, steilen Felsen und Brachland in Höhenlagen zwischen 1000 und 3600 Meter in Laos, Myanmar und den chinesischen Provinzen Guizhou, Sichuan, Yunnan.
  • Leontopodium artemisiifolium (H.Lév.) Beauverd: Sie gedeiht in Wiesen, am Waldrand und Flussufern in Höhenlagen zwischen 2100 und 3200 Meter in den chinesischen Provinzen Sichuan und nördlichen Yunnan.
  • Leontopodium aurantiacum Hand.-Mazz.: Diese seltene Art gedeiht auf alpinen, steinigen Matten, Hängen und Felswänden in Höhenlagen zwischen 3600 und 4000 Meter im nordwestlichen Yunnan und im nördlichen Myanmar.
  • Leontopodium brachyactis Gandoger
  • Leontopodium caespitosum Diels
  • Leontopodium calocephalum (Franch.) Beauverd
  • Leontopodium campestre (Ledeb.) Hand.-Mazz.
  • Leontopodium chuii Hand.-Mazz.
  • Leontopodium conglobatum (Turcz.) Hand.-Mazz.
  • Leontopodium dedekensii (Bureau & Franch.) Beauverd: Sie gedeiht in Wiesen, Gebüschen und Nadelwäldern in Höhenlagen zwischen 1400 und 4100 Meter in Myanmar und den chinesischen Provinzen Gansu, Qinghai, Sichuan, Xizang, Yunnan.
  • Leontopodium delavayanum Hand.-Mazz.
  • Leontopodium fangingense Ling: Dieser Endemit gedeiht auf feuchten felsigen Standorten und im Gipfelbereich nur auf dem Berg Fangjingshan zwischen 2100 und 2300 Meter in Guizhou.
  • Leontopodium fauriei (Beauverd) Hand.-Mazz.
  • Leontopodium forrestianum Hand.-Mazz.: Diese seltene Art gedeiht auf alpinen Matten, Hängen und Gebüschen in Höhenlagen zwischen 3500 und 3800 Meter im nordwestlichen Yunnan und in Myanmar.
  • Leontopodium franchetii Beauverd: Sie gedeiht auf Trockenrasen, Hängen und sandigen Flussufern in Höhenlagen zwischen 3000 und 4000 Meter im westlichen Sichuan und nordwestlichen Yunnan.
  • Leontopodium giraldii Diels: Es ist ein seltener Endemit subalpiner Hänge in Höhenlagen zwischen 2000 und 3200 Meter nur auf dem Berg Tabaishan in der chinesischen Provinz Shaanxi.
  • Leontopodium haastioides Hand.-Mazz.: Sie gedeiht auf alpinen Matten, steinigen Hängen und an der Schneegrenze in Höhenlagen zwischen 4300 und 5300 Meter in Bhutan, Sikkim, den chinesischen Provinzen Sichuan (Muli) und Xizang.
  • Leontopodium haplophylloides Hand.-Mazz.: Sie gedeiht auf alpinen Matten, steilen Hängen, Gebüschen und am Rand von Nadelwäldern in Höhenlagen von 2400 und 4000 Meter in den chinesischen Provinzen Gansu, Qinghai und westlichen Sichuan.
  • Leontopodium himalayanum DC.
  • Leontopodium jacotianum Beauv.: Mit zwei Varietäten auf alpinen Matten und steilen Hängen in Höhenlagen zwischen 3500 und 4400 Meter in Bhutan, Indien, Kaschmir, Nepal und im südlichen Xizang.
  • Japan-Edelweiß (Leontopodium japonicum Miq.): Mit zwei Varietäten in Wäldern, Gebüschen und grasigen bis trockenen Hängen in Höhenlagen zwischen 700 und 2300 Meter in Japan und den chinesischen Provinzen Anhui, Gansu, Henan, Hubei, Jiangsu, Shaanxi, Shanxi, Sichuan, Zhejiang.
  • Leontopodium leontopodinum (DC.) Hand.-Mazz.
  • Leontopodium leontopodioides (Willd.) Beauverd
  • Leontopodium linearifolium Hand.-Mazz.: Die Heimat ist soweit bisher bekannt Xizang und Kaschmir.
  • Leontopodium longifolium Ling
  • Leontopodium melanolepis Ling
  • Leontopodium micranthum Ling
  • Leontopodium microphyllum Hayata: Es ist ein Endemit in felsigen alpinen Gebieten in Höhenlagen zwischen 3.200 und 3.800 Meter auf Taiwan.
  • Leontopodium monocephalum Edgew.: Sie gedeiht auf alpinen Matten und steilen Hängen in Höhenlagen zwischen 4000 und 5000 Meter in Indien, Nepal und der chinesischen Provinz Xizang.
  • Leontopodium muscoides Hand.-Mazz.: Die sehr seltene Art gedeiht auf alpinen Matten, Gebüschen, Tannenwäldern und felsigen Standorten in Höhenlagen zwischen 4000 und 4200 Meter im südöstlichen Xizang und nordwestlichen Yunnan.
  • Leontopodium nanum (Hook. f. & Thomson ex C.B.Clarke) Hand.-Mazz.
  • Leontopodium nivale (Ten.) Hand.-Mazz.
  • Leontopodium niveum Hand.-Mazz.
  • Leontopodium ochroleucum Beauverd
  • Leontopodium omeiense Ling: Sie gedeiht auf feuchten Felsen in Höhenlagen zwischen 1800 und 2800 Meter im südöstlichen Gansu und westlichen Sichuan.
  • Leontopodium pusillum (Beauv.) Hand.-Mazz.
  • Leontopodium roseum Hand.-Mazz.: Sie gedeiht auf grasigen Hängen, Gebüschen und trockenen Flussbetten in Höhenlagen zwischen 1200 und 3700 Meter nur im westlichen Sichuan.
  • Leontopodium sinense Hemsl.: Sie gedeiht auf grasigen Hängen, Gebüschen, trockenen Berghängen und Flussbetten in Höhenlagen zwischen meist 1300 und 3600 Meter in Guizhou, westlichen Hubei, Sichuan, südöstlichen Xizang und Yunnan.
  • Leontopodium smithianum Hand.-Mazz.
  • Leontopodium souliei Beauverd
  • Leontopodium stoechasHand.-Mazz.
  • Leontopodium stoloniferum Hand.-Mazz.: Es ist ein Endemit an feuchten Flussufern in Höhenlagen zwischen 2900 und 3600 Meter in Daofu in der Provinz Sichuan.
  • Leontopodium stracheyi (Hook. f.) C.B.Clarke ex Hemsl.: Sie gedeiht in Wiesen, Gebüschen, lichten Wäldern und steilen Hängen in Höhenlagen zwischen 2000 und 4700 Meter im nördlichen Indien, Nepal und den chinesischen Provinzen Qinghai, Sichuan, Xizang und nordwestlichen Yunnan.
  • Leontopodium subulatum (Franch.) Beauverd
  • Leontopodium suffruticosum Y.L.Chen: Es ist ein Endemit in trockenen Flussbetten in Höhenlagen von etwa 3200 Meter im östlichen Xizang.
  • Leontopodium villosum Hand.-Mazz.: Es ist ein sehr seltener Endemit alpiner Matten in Höhenlagen von etwa 4000 Meter nur in Baoxing in der Provinz Sichuan.
  • Leontopodium wilsonii Beauverd: Sie gedeiht in Wiesen, Gebüschen und auf Felsen in Höhenlagen zwischen 2000 und 2500 Meter im südlichen S Gansu und Sichuan.

Es gibt eine größere Anzahl von Naturhybriden.

Edelweiß auf einer Münze der Nationalbank von Kasachstan.

Symbol

Nicht nur das Alpen-Edelweiß sondern auch andere Arten sind beliebte Symbole, beispielsweise auf Münzen und Briefmarken.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Werner Greuter: Die Gattung Leontopodium bei Euro-Mediterranean plant diversity.
  2. Leontopodium bei GRIN.

Weblinks

 Commons: Edelweiß (Gattung) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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