Edmund Drechsel

Edmund Drechsel
Edmund Drechsel

Ferdinand Heinrich Edmund Drechsel (* 3. September 1843 in Leipzig; † 22. September 1897 in Neapel) war ein physiologischer Chemiker.[1] [2]

Inhaltsverzeichnis

Leben

Drechsel lernte bis 1861 an der Thomasschule zu Leipzig.[3] Danach studierte er Naturwissenschaften und Chemie bei Hermann Kolbe und Otto Linné Erdmann an der Universität Leipzig und ab 1861 an der Philipps-Universität Marburg. Er promovierte 1864 in Leipzig zum Dr. phil. und war ab dem folgenden Jahr Assistent von Kolbe. Ab 1868 arbeitete er in den Blei- und Silberhütten Gustave Dumont et frères in Sclaigneaux, Belgien. 1870 wurde er an der Bergakademie Freiberg Dozent und Assistent von Bergrat Theodor Scheerer.[4]

1872 wurde er in Leipzig Leiter der chemischen Abteilung des physiologischen Institutes von Carl Ludwig.[5] 1875 habilitierte er sich mit Beiträge zur Kenntnis des Cyanimids und wurde 1878 außerordentlicher Professor für physiologische Chemie an der Medizinischen Fakultät in Leipzig

Von 1892 bis 1897 war er in Bern, als Nachfolger des nach St. Petersburg berufenen Professors Marcel Nencki, ordentlicher Professor für medizinische, physiologische und pathologische Chemie und später auch für Pharmakologie. 1897 hielt er sich zu Studienzwecken in Neapel in der zoologischen Station auf.[6]

Er leistete Beiträge zur physiologischen und physikalischen Chemie und arbeitete über Eiweißkörper. Er entdeckte Lysin und die Wechselstrom-Elektrolyse. Er wies auch die Möglichkeit der Harnstoffsynthese im lebenden Organismus nach. 1875 erfand er eine verbesserte Version der Woulfeschen Flasche.[7]

Veröffentlichungen

  • Über die Ausfällung des Kalks durch kohlensaure Alkalien; Leipzig, 1877
  • Über die Elektrolyse der normalen Capronsäure mit Wechselstrom; Berlin, 1886
  • Über die Struktur der Oximidogruppe in den isomeren Benziloximen
  • Über Ernährung, Athmung und Ausscheidungen; In: Hofmann und Schwalbe's Jahresberichten
  • Chemie der Absonderungen der Gewebe; In: L. Hermann's Handbuch der Physiologie

Literatur

  • Julius Leopold Pagel: Drechsel, Edmund. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 48, Duncker & Humblot, Leipzig 1904, S. 77.
  • Robert Stocker: Über die drechselsche Wechselstromelektrolyse des Phenols und über die elektrochemische Oxydation aromatischer Kohlenwasserstoffe; Liestal, 1914

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.uni-leipzig.de/unigeschichte/professorenkatalog/leipzig/Drechsel_791.html
  2. http://www.zeno.org/Pagel-1901/A/Drechsel,+Edmund
  3. Richard Sachse, Karl Ramshorn, Reinhart Herz: Die Lehrer der Thomasschule zu Leipzig 1832–1912. Die Abiturienten der Thomasschule zu Leipzig 1845–1912. B. G. Teubner Verlag, Leipzig 1912, S. 38.
  4. http://personen-wiki.slub-dresden.de/index.php/Scheerer,_Theodor
  5. http://cliphys.uniklinikum-leipzig.de/CLI_Gesamt/Historie/Historie.htm
  6. Julius Leopold Pagel: Drechsel, Edmund. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 48, Duncker & Humblot, Leipzig 1904, S. 77.
  7. http://rsc.org/chemistryworld/Issues/2008/June/DrechselsBottle.asp

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