- Edmund Steinacker
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Edmund Steinacker (* 23. August 1839 in Debreczin; † 19. März 1929 in Klosterneuburg; auch: Ödön Steinacker; Pseudonym: Sincerus) war ein deutsch-ungarischer Publizist und Politiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Aufgewachsen in Ungarn, Triest und Weimar studierte Edmund Steinacker am Polytechnikum Stuttgart Ingenieurwissenschaften und wurde hier Mitglied des Corps Teutonia.[1] Nach dem Studium und beruflichen Tätigkeiten in England und Frankreich kehrte er 1867 als Eisenbahningenieur nach Ungarn zurück. 1868 wurde er Direktor des Landesindustrieverbandes und 1869 Syndikus der Budapester Handels- und Gewerbekammer. 1892 trat er zwangsweise in den Ruhestand.
Als siebenbürgischer Abgeordneter gegörte er von 1875 bis 1888 dem ungarischen Reichstag an. Als Vertreter der Interessen des deutschstämmigen ungarischen Bürgertums geriet er in Konflikt mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Kálmán Tisza und dessen Politik der Magyarisierung sowie dessen aus Sicht Steinackers zu langsamen Modernisierung der Wirtschaft und Gesellschaft Ungarns.
Nach seiner Übersiedlung nach Wien war er bis 1897 Sekretär des Fremdenverkehrsvereins. Als Angehöriger des Altdeutschen Verbandes und des Deutschen Schulvereins engagierte er sich als Publizist für das Südostdeutschtum und gründete zu diesem Zwecke 1899 das Deutsche Tagblatt für Ungarn. 1906 beteiligte er sich an der Gründung der Ungarländischen Deutschen Volkspartei. Ab 1907 gehörte er zum Beraterkreis des Thronfolgers Franz Ferdinand und beteiligte sich an Überlegungen zu einer antidualistischen Reichsreform. 1915 gehörte er zu einem Kreis um Heinrich Friedjung, der die Denkschrift aus Deutsch-Österreich verfasste. In der 1920er Jahren galt sein Engagement der Minderheitenpolitik des Donau- und Karpatenraums.
Er war der Vater des deutschen Historikers Harold Steinacker.
Werk
- Die Familie Malvieux, dankar geehrt bey ihrem Abschiede von Kleinhonth von einem Schätzer ihrer Verdienste. Wien, 1906.
- Voreltern und Nachkommen des Ehepaares Georg Louis Malvieux und Anna Maria Ludovika Honorata Bassenge. Görlitz, 1914.
- Geschichte der Familie Steinacker. Dresden, 1918.
- Lebenserinnerungen. München, 1937.
Literatur
- K. Schwarz: Steinacker, Edmund. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 13, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957–2005, S. 158 f. (Direktlinks auf S. 158, S. 159).
Einzelnachweise
- ↑ 100 Jahre Weinheimer Senioren-Convent, S. 135-136. Bochum, 1963
Weblinks
- Literatur von und über Edmund Steinacker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ingomar Senz: Biographie Edmund Steinacker. auf www.ostdeutsche-biographie.de
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