- Eigentliche Abbildung
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Eine eigentliche Abbildung ist eine stetige Abbildung, die in der mengentheoretischen Topologie, einem Teilgebiet der Mathematik, untersucht wird.
Inhaltsverzeichnis
Definitionen
Die Definition eigentlicher Abbildungen variiert von Autor zu Autor. Hier werden deshalb zwei gebräuchliche Definitionen vorgestellt.
- Eine stetige Abbildung zwischen zwei lokal-kompakten Räumen heißt eigentlich, wenn das Urbild jeder kompakten Menge kompakt ist.
Eine weitere und allgemeinere Definition ist:
- Eine stetige Abbildung , zwischen zwei topologischen Räumen heißt eigentlich, genau dann wenn für jeden beliebigen topologischen Raum Z, die Abbildung abgeschlossen ist.
Beispiele
- Ist die Definitionsmenge X kompakt, so ist die Abbildung immer eigentlich.
- Jeder Homöomorphismus ist eigentlich, also auch jeder Diffeomorphismus und jede biholomorphe Abbildung.
Eigenschaften
- Eine eigentliche Abbildung ist abgeschlossen, das heißt, das Bild jeder abgeschlossenen Menge ist abgeschlossen.
- Die Einschränkung eigentlicher Abbildung auf einen abgeschlossen Unterraum ist immer eigentlich.
- Die Komposition eigentlicher Abbildungen ist wieder eigentlich. Topologische Räume zusammen mit den eigentlichen Abbildungen bilden also eine Unterkategorie der Kategorie der stetigen Funktionen.
- Sind X1,X2,Y1,Y2 topologische Räume und sind eigentliche Abbildungen, so ist wieder eine eigentliche Abbildung.
- Ist eine eigentliche Abbildung zwischen topologischen Räumen und ist kompakt, so ist f − 1(B) kompakt in X.
- Ist X ein kompakter Raum und Y ein beliebieger topologischer Raum und das topologische Produkt, dann ist die Projektion eine eigentliche Abbildung.
Anwendungen
Eigentliche Abbildungen liefern ein Kriterium für die Kompaktheit eines topologischen Raumes: Sei P ein einelementiger topologischer Raum mit der einzigen existierenden Topologie. Dann gilt: Ein topologischer Raum X ist dann und nur dann kompakt, wenn die Abbildung , die jedem Punkt in X den einzigen Punkt in P zuweist, eigentlich ist. Der Beweis verwendet Ultrafilter. Hieraus folgen die letzten beiden genannten Eigenschaften.
Literatur
- Gerd Laures, Markus Szymik: Grundkurs Topologie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2009, ISBN 978-3-8274-2040-4.
- Thorsten Camps, Stefan Kühling, Gerhard Rosenberger: Einführung in die mengentheoretische und die algebraische Topologie. Heldermann, Lemgo 2006, ISBN 3-88538-115-X (Berliner Studienreihe zur Mathematik 15).
- Boto von Querenburg: Mengentheoretische Topologie. 3. neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Springer-Verlag, Berlin u. a. 2001, ISBN 3-540-67790-9 (Springer-Lehrbuch).
Kategorie:- Mengentheoretische Topologie
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