- Mülheimer Freiheit
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Mülheim
Stadtteil 901 von KölnKoordinaten 50° 57′ 44″ N, 7° 0′ 15″ O50.9622222222227.0041666666667Koordinaten: 50° 57′ 44″ N, 7° 0′ 15″ O Fläche 7,1 km² Einwohner 40.916 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte 5763 Einwohner/km² Eingemeindung 1. Apr. 1914 Postleitzahlen 51063, 51065 Vorwahl 0221 Stadtbezirk Mülheim (9) Verkehrsanbindung Autobahn Bundesstraße DB-Anschluss Köln-Mülheim Stadtbahn-Linien 4 13 18 Bus-Linien 151 152 153 155 159 250 260 434 Quelle: Strukturdaten der Stadt Köln Mülheim ist ein Stadtteil von Köln, der dem Bezirk Mülheim den Namen gegeben hat. Die Einwohnerzahl beträgt 40.916 (Stand 31. Dezember 2007) und die Fläche 7,07 km².
Inhaltsverzeichnis
Lage
Mülheim grenzt im Osten an Höhenhaus und Buchheim, im Süden an Buchforst und Deutz, im Westen an den Rhein und im Norden an Stammheim
Geschichte
Der Name des heutigen Stadtteils entstammt den einst am Strunderbach existierenden Mühlen. Die Anfänge des Ortes gehen bis ins 9. Jahrhundert zurück. Politisch gehörte Mülheim seit dem Mittelalter zum Herzogtum Berg.
- Die erste Erwähnung des Ortes (als Mulenheym) erfolgte - angeblich (s. u.) - im Jahr 1098. Andere Schreibweisen des Ortes zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert sind Mulinheim oder Molenheym. Mülheim war damals unbedeutender als das benachbarte Buchheim, von dessen Pfarrei es bis zum Ende des 16. Jahrhunderts abhängig blieb. Einschränkend muss allerdings erwähnt werden, dass neuere Forschungen das Datum der ersten Erwähnung von 'Mülheim' anzweifeln: Vielfach wird auch heute noch das Jahr 1098 als Jahr der Ersterwähnung der 1914 nach Köln eingemeindeten Stadt Mülheim angenommen. Diese inzwischen widerlegte Annahme reicht bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück[1]. Der vermeintliche Erstbeleg „Mulenheim" von 1098 für Mülheim am Rhein existiert jedoch als solcher gar nicht, sondern bezieht sich nur auf Ereignisse, die erst in Urkunden des Klosters St. Pantaleon von [1112/15] und 1139 berührt werden und nur grob mit der Regierungszeit des Erzbischofs Hermann III. (1089-1099) datiert werden können. Der Bezug auf das Kloster St. Pantaleon verweist zugleich aber auf das westlich von Köln gelegene Hermülheim, in dem das Kloster St. Pantaleon in späterer Zeit immer Besitzungen hatte, während sich in Mülheim am Rhein zu keiner Zeit Besitzungen des Klosters nachweisen lassen[2]. Die verlorene Urkunde von 1089/99 ist jetzt maßgeblich ediert bei E. Wisplinghoff[3]. ( Die ersten ganz sicher auf Mülheim am Rhein zu beziehenden Belege ergeben sich aus Urkunden vom 1. Oktober 1151 (Mulnehim), 11. August 1157 (Mulenheim) und aus dem Jahre 1166 (Mulenheim)[4] und aus einer im 15. Jh. angefertigten Kopie einer Urkunde des Jahres [1152] (Molenheym)[5].
- 1268 stieg Mülheims Bedeutung, weil es wegen seiner Hochuferlage Fährplatz des Klosters Altenberg wurde, was es bis 1700 blieb. Seit dieser Zeit bis zur französischen Besetzung 1795–1801 wurde Mülheim durch den Grafen von Berg als Vorposten gegen Köln genutzt. 1275 wurde der Ort mit Mauern befestigt. Adolf von Berg errichtete in Mülheim auch eine Münzstätte.
- 1308 schwerer Eisgang
- Am 7. März 1322 wurde der Stadt Mülheim das Stadtrecht verliehen und erhielt gleichzeitig den Status einer Freiheit. Die beabsichtigte Konkurrenz der Grafen von Berg zur Stadt Köln wurde von den Kölnern argwöhnisch betrachtet. Die gegen Köln gerichteten Befestigungsmauern der „Freiheit“ (heute noch unter dem Namen „Mülheimer Freiheit“ als Straßenzug vorhanden) wurden auf Kölner Veranlassung immer wieder abgebrochen, zuletzt 1641. Köln hat immer wieder versucht, den Ausbau Mülheims zur Stadt einzuschränken (Befestigungen Mülheims: 1255-1286, 1288 - ?, 1414-1417, 1588-1615, 1637-1641).
- 1656 macht Mülheim Köln Konkurrenz als Marktort. Es erhält das Recht, dreimal im Jahr Markt abzuhalten. 1688 und 1715 werden diese Sonderrechte nochmals bestätigt.
- Im 18. Jahrhundert gab es einen wirtschaftlichen Aufschwung. Das kleinere Mülheim nutzte dagegen Schwächen der größeren Konkurrentin. Seit 1609 gab es im Bergischen Land die freie Religionsausübung. 1610 errichteten die Protestanten in Mülheim die erste evangelische Kirche. Mülheim lockte durch diese religiöse Toleranz wohlhabende protestantische Kaufleute an, die sich im streng katholischen Köln nicht ansiedeln durften (seit den religiösen Wirren von 1714). Zuerst kam die Seidenfabrik „Andeae“ nach Mülheim. Auch half man rheinaufwärts fahrenden Händlern, das Kölner Stapelrecht zu umgehen, indem deren Schiffe ausgeladen wurden, um die Waren auf dem Landweg um Köln herum zu transportieren: Man vermied somit die Verpflichtung, alle Waren in Köln auszuladen und sie dort drei Tage zum Verkauf anzubieten.
- 1784 Das große Rheinhochwasser im Februar zerstörte Mülheim fast völlig.
- 1815 Mülheim gelangt an das Königreich Preußen (preußische Rheinprovinz), wird Sitz des neu gebildeten Landkreises Mülheim und entwickelt sich in der Folge zur Industriestadt. Während der Industrialisierung im 19. Jahrhundert liessen sich einige Unternehmen auf Mülheimer Gebiet nieder die überregionale Bekanntheit erreichen sollten. So 1846 die Waggonfabrik „van der Zypen und Charlier“, 1851 die Bleiweißfabrik „Lindgens & Söhne“, 1872 die Schamottefabrik „Martin & Pagenstecher“, 1872 das Walzwerk „Böcking & Cie“ und 1874 die Drahtseilerei „Felten & Guilleaume“.
- 1845 Einweihung der Köln-Mindener Eisenbahn. Mülheim wird allmählich Eisenbahnknotenpunkt (1868 Bergisch-Märkische Eisenbahn, 1879 Rheinische Eisenbahn).
- 1888 ersetzte eine Schiffsbrücke den Fährbetrieb
- 1901 offizielle Anerkennung Mülheims als „Stadt“.
- 1914 Die Eingemeindung der Stadt Mülheim am Rhein nach Köln erfolgte gegen den Widerstand der Bevölkerung am 1. April.
Beschreibung der 'Freiheit Mülheim' von 1729
Johann Wülfing: Beschreibung der vornehmen Handelsstädte und Flecken des Bergischen Landes (1729)
Mülheim
"Die Freiheit oder der Mark-Flecken Mülheim lieget in einer schönen, lustigen Ebene am Rhein vor der Reichsstadt Cöllen, ist in der Lage weitwendig mit prächtigen Häuseren erbauet und ist einer sehr feinen Stadt ähnlich. Allhier gibt es sehr viele vornehme Kauf- und Handelsleute, so mit Seiden in frembde Länder eine starke Handlung treiben, wie auch Frucht- und Weinhändler. Bürgermeister und Rat seind römisch-katholischer Religion, auch die mehreste Bürger jedoch haben die Evangelisch-Lutherische und Reformierte allhier ihre Kirchen und freies Exercitium Religionis (Relegionsausübung). Die Evangelisch-Lutherische und Reformierte in der Stadt Cöllen müssen Sonn- und Feiertage über den Rhein fahren und halten allhier ihren Gottesdienst; sonsten haben die Römisch-Katholischen allhier eine schöne Kirche."
Einzelheiten zum Prozess der Eingemeindung nach Köln
Das enorme Raumbedürfnis der wachsenden Großstadt Köln im 19. Jahrhundert sorgte dafür, dass die Stadt zunehmend mit umliegenden Ortschaften Verhandlungen über eine Eingemeindung aufnahm. Aber ausgerechnet die Kontakte zu Mülheim scheiterten immer wieder. Das Unangenehme für Köln daran war, dass diese ständige Widerstandshaltung Mülheims auf andere rechtsrheinische Orts abfärbte. Deshalb überlegte sich der Kölner Stadtrat, wie er gerade auf Mülheim erhöhten Druck ausüben konnte.
Eine erste Maßnahme war, Mülheim einzukesseln mit ehemals selbständigen, jetzt nach Köln eingemeindeten Stadtteilen. Der damalige Kölner Oberbürgermeister Wallraf verstärkte beispielsweise die Kontakte zum Merheimer Bürgermeister Bensberg. Anfangs hatte man in Mülheim gehofft, sich mit Merheim zusammen zu tun – gegen Köln. Aber Kölns Vorgehen war erfolgreicher. Am 29. Oktober 1912 kam zwischen Köln und Merheim ein Eingemeindungsvertrag zustande. Ein entscheidendes Lockmittel war dabei das Angebot, für die Bürger Merheims Steuergleichheit zu Köln zu gewährleisten. Es gab aber auch mehr ‚private’ Angebote, die nicht so in der Öffentlichkeit diskutiert wurden. So erhielt der Merheimer Bürgermeister Bensberg auf Lebenszeit 10.000 Mark als jährliche Zahlung garantiert – persönlich.
Damit war Mülheim weitgehend eingekreist. Neben dem Rhein im Westen lagen nun Merheim im Norden und Osten und Deutz und Kalk im Süden in Kölner Hand. Der damalige Mülheimer Oberbürgermeister Clostermann sah sich jetzt auch noch einem leichten Druck der Preußischen Staatsregierung gegenüber, die hier auch noch mitzureden hatte. Man empfahl ihm in Berlin, sich erneuten Verhandlungen mit Köln nicht entgegen zu stellen. Der Regierungspräsident griff im März 1913 vermittelnd ein. Und so fand dann im Jahr 1913 in den politischen Kreisen Mülheims ein Stimmungsumschwung statt. Man spürte, dass man sich den kommenden Entwicklungen nicht entziehen konnte und nutzte die Gunst der Stunde. Am 18. März 1913 kam es zu einem Eingemeindungsvertrag, dem die beiden Stadtverordnetenversammlungen am 27. März ohne Gegenstimme zustimmten. Man erreichte in den weiteren Verhandlungen mit Köln nicht nur die Steuergleichheit, sondern auch – als deutlichstes Zeichen – die Errichtung einer großen Hängebrücke an Stelle der alten Schiffsbrücke. Daneben wurden vereinbart: Einrichtung einer eigenen örtlichen Verwaltungsstelle, Beibehaltung des Königlichen Amtsgerichts und des Gewerbegerichts, eine Straßenbahnverbindung zwischen Mülheim und Bergisch-Gladbach, ein Ausbau der Werft und die Garantie, dass die Mülheimer Gottestracht weiter bestehen sollte.
Trotzdem gab es immer noch massive Proteste in der Mülheimer Bürgerschaft. Ein „Komitee zur Abwehr der Eingemeindung“ hatte 4.000 Unterschriften gesammelt und reichte im Berliner Reichstag eine Petition ein. Die entscheidende Abstimmung fand also gar nicht in Köln statt, sondern in Berlin. Am 10. Juni 1914 – 18 Tage vor dem Attentat in Sarajewo, das den Ersten Weltkrieg einleitete – entschied eine breite Mehrheit in Berlin, dass Mülheim nunmehr ein Bestandteil Kölns sei. Damit war auch der letzte Widerstand gebrochen.
Verkehrsgeschichte in Mülheim: Eisenbahn, Pferdebahn und Straßenbahn
Eisenbahn
Für Mülheim begann das Eisenbahnzeitalter mit dem 15. Dezember 1845, als die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft ihren Betrieb auf der Teilstrecke Deutz-Düsseldorf mit Bahnstation an der Frankfurter Straße in Betrieb nahm. Zunächst blieb der Verkehr auf dieser Strecke sehr gering, lediglich vier Personenzüge und ein Güterzug fuhren täglich von Deutz nach Minden und zurück. Erst nach dem Krieg 1870/71 begann ein Aufschwung im Eisenbahnverkehr, der sich dann fortwährend steigerte. Im Jahre 1914 wurde Mülheim von sieben Eisenbahnlinien durchzogen:
- Köln-Mindener Eisenbahn über Mülheim nach Düsseldorf, erbaut 1843-1847.
- Köln-Gießener Eisenbahn über Porz-Urbach und Wahn, erbaut 1855-1859.
- Bergisch-Märkische Eisenbahn von Köln über Mülheim nach Opladen und Elberfeld; erbaut 1867-1868 von Gruiten Haan-Gruiten bis Mülheim und 1872 weiter bis Deutz.
- Köln-Lindlarer Eisenbahn (Sülztalbahn) über Dellbrück, erbaut 1868 bis Bergisch Gladbach, 1870 bis Bensberg, Forsbach, 1890 bis Rösrath-Hoffnungsthal, Eschbach und 1891 bis Immekeppel und 1912 bis Lindlar.
- Rheinische Eisenbahn von Speldorf über Buchheim nach Niederlahnstein, erbaut 1874, ab 1886 nur noch Güterverkehr.
- Siegburg-Derschlager Eisenbahn Aggertalbahn über Overath und Vilkerath, erbaut 1886.
- Kalk-Overather Eisenbahn über Heumar, Rösrath, Hoffnungsthal und Honrath, eröffnet am 1. August 1910.
Die Bahnlinien der verschiedenen Eisenbahngesellschaften verliefen lange Zeit getrennt von denen der Rheinischen Eisenbahn zu den Endstellen Deutzerfeld, Deutz, Kalk - und zwar derart, dass große Teile des wirtschaftlich aufstrebenden Mülheimer Stadtgebietes voneinander getrennt wurden. Dies führte zu erheblichen Verkehrsstörungen und Gefährdungen, meist betroffen waren die Knotenpunkte der Bahn mit den Hauptverkehrsstraßen. Getrennte Bahnhöfe der Köln-Mindener und Bergischen Eisenbahngesellschaft lagen nebeneinander an der Buchheimer-Str. (Höhe Wiener Platz), da beide Eisenbahngesellschaften ein eigenes Schienennetz hatten. Dies führte zu zwei Jahrzehnte langen Überlegungen, die dringend erforderliche Umlegung der Bahnhöfe durchzuführen, um den Schienenverkehr in einem neuen Bahnhof auszugliedern. Die Bauarbeiten begannen 1903, am 1. Juli 1909 konnte der neue Bahnhof eröffnet und der gesamte Güter- und Personenverkehr über die neu erbaute Strecke verlegt werden.
Straßenbahn
Am 28. April 1877 wurde zwischen den damals noch nicht nach Köln eingemeindeten Orten Deutz und Kalk die erste Pferdebahnverbindung eröffnet. Die ab dem Jahre 1880 betriebene Pferdebahn zwischen Mülheim und Deutz beförderte 1885 noch 390.831 und 1900 bereits 815.726 Personen zum Fahrpreis von zunächst -,25 Pfg. wurde aber - nachdem die Lokaldampfschiffahrt Mülheim-Köln im Jahre 1895 ihren Tarif ermäßigte - zum 1. Januar 1896 auf -,15 Pfg. heruntergesetzt.
Zum 1. April 1900 wurde der Betrieb der Kölner Pferdebahnen von der Stadt Köln übernommen. Von diesem Zeitpunkt wurde die Umstellung auf die Elektrische zügig vorangetrieben und im wesentlich bis 1903 abgeschlossen sowie das Straßenbahnnetz in den Folgejahren systematisch ausgebaut. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war bereits in Mülheim ein Konsortium zum Bau und Betrieb der Mülheimer Straßenbahnen gegründet worden. Geplant war ein weiträumiges Netz, welches auch zahlreiche Orte im Einzugsgebiet Mülheims einschließen sollte. Damit kam man in Konflikt mit der Stadt Köln, welche ebenfalls ein, von Deutz ausgehendes, Vorortbahnnetz plante. Dieser Konflikt zwischen den Bahnen der Stadt Köln und den Mülheimer Kleinbahnen sollte sich noch fast 20 Jahre nach der Eingemeindung Mülheims hinziehen.
Zunächst jedoch gab es auch noch andere Probleme zu lösen. Ein Problem waren die schwierigen Eisenbahnverhältnisse. Die ebenerdig angelegten Eisenbahnstrecken durften von mit Fahrgästen besetzten Straßenbahnfahrzeugen nicht überquert werden. Daher musste mit vielen Baumaßnahmen bis zum Neubau des Mülheimer Bahnhofs und seiner Zulaufstrecken gewartet werden. Ein anderes Problem waren die Rechte der Pferdebahn. Laut der Konzession von 1879 war Mülheim noch bis 1904 an die Pferdebahngesellschaft gebunden. Diese Rechte waren auf Grund des Abfindungsvertrages an die Stadt Köln bis zum 30. April 1904 an die Stadt Köln übergegangen. Dies führte zunächst zu dem Kuriosum, dass die elektrische Kölner Straßenbahn für ein Jahr an der Stadtgrenze Mülheims endete und in die Pferdebahn umgestiegen werden musste. Im Herbst 1903 wurde auf der alten Strecke der Pferdebahn, von Mülheim nach Deutz, der elektrische Betrieb der Mülheimer Straßenbahngesellschaft eröffnet. Die alten Rechte der Strecke der Pferdebahn lagen aber noch bei der Stadt Köln, sodass für ein halbes Jahr der Betrieb mit Kölner Fahrzeugen durchgeführt wurde. Von diesem Zeitpunkt an übernahm die Mülheimer Kleinbahn den Betrieb dieser Strecke. Jedoch wurde keine Einigung mit der Kölner Bahn über einen durchgehenden Betrieb erzielt. Das hatte zur Folge, dass die Fahrt nach Köln nur durch lästiges Umsteigen in Deutz möglich war.
In und um Mülheim begannen unmittelbar nach Ablauf der Pferdebahnkonzession umfangreiche Baumaßnahmen zur Schaffung eines eigenen Straßenbahnnetzes. Dem standen jedoch die Streitigkeiten mit der Kölner Straßenbahn gegenüber. Schließlich einigte man sich darauf, mit Wirkung vom 1. Januar 1910, die Linien Deutzer-, Freiheit-, Dünnwalder-, Berliner Str. und Danzier, Damm-, Gladbacherstraße, auf die Dauer von 10 Jahren, gegen bestimmte Bedingungen der Stadt Köln zu überlassen.
Somit betrieben die Mülheimer Kleinbahnen ein knappes Jahrzehnt nach ihrer Gründung zwei Linien. Die eine führte von Höhenberg - wo Anschluss an die Kölner Linie nach Bensberg bestand - auf der Frankfurter Str. über Mülheim nach Dünnwald, die andere über Wiesdorf nach Opladen. Alle anderen Straßenbahnlinien auf Mülheimer Gebiet wurden von den Kölner Straßenbahnen betrieben. Die Linie nach Dünnwald wurde 1928 bis Schlebusch verlängert.
Im Jahre 1913 bestanden im Kreis Mülheim am Rhein neun Straßenbahnstrecken, die entweder in Köln oder Mülheim ihren Ausgang nahmen.
- Mülheim-Opladen, eröffnet 1910.
- Mülheim-Dünnwald, eröffnet 1908.
- Mülheim-Buchheim-Höhenberg, eröffnet 1909
- Köln-Mülheim über Deutz, eröffnet 1903
- Köln-Königsforst über Rath-Heumar, eröffnet 1904.
- Köln-Bergisch Gladbach über Buchheim - Holweide, eröffnet 1906.
- Mülheim-Holweide, eröffnet 1906.
- Köln-Porz über Poll, eröffnet 1909.
- Köln-Bensberg über Brück eröffnet (1906) 1913.
Die ersten drei Strecken befanden sich im Eigentum der Mülheimer Gesellschaft, für die übrigen Linien war die Stadt Köln Betreiber.
Nach der Eingemeindung Mülheims 1914 änderte sich daran wenig, da die Konzession der Mülheimer Kleinbahn noch bis 1927 Bestand hatte. Die Übernahme durch die Kölner Bahnen fand jedoch erst im August 1933 statt, da sich die Mülheimer Kleinbahnen einige Jahre mit juristischen Mitteln gegen diese Übernahme wehrten.
Im Anschluss an die Übernahme wurden die Strecken nach Opladen und Schlebusch in das Kölner Vorortbahnnetz einbezogen und begannen ihren Linienweg in der Kölner Innenstadt. Die Strecke von Mülheim auf der Frankfurter Straße nach Höhenberg wurde bereits 1934 zugunsten einer Busbedienung stillgelegt.
Für die weitere Entwicklung siehe den Artikel zur Stadtbahn Köln.
Literatur
- Dietmar, Carl: Mülheim wehrte sich vergebens. Kölner Stadt-Anzeiger vom 28. Juli 1984, S. 20.
- Jahrbuch für Geschichte und Landeskunde, Band 5 (Rechtsrheinisches Köln), S. 76.
- Die Handelskammer für den Kreis Mülheim am Rhein 1871-1914 und die Wirtschaft des Köln-Mülheimer Raumes. Heinz Hermanns. Hrsg. Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv zu Köln 1969.
- Dieter Höltge, Axel Reuther: Straßen- und Stadtbahnen in Deutschland, Bd. 7, EK-Verlag 2001
Sehenswürdigkeiten
Sakralbauten
St. Clemens
Die frühere Schifferkirche St. Clemens ist die bekannteste Kirche Mülheims. Sie wurde auf Grund ihrer Lage direkt am Rhein über einer hohen Aufmauerung errichtet. Archäologische Untersuchungen haben ergeben, dass es hier bereits im 12. Jahrhundert eine einschiffige dreiachsige Kapelle, also eine romanische Saalkirche, gegeben hatte. Die bewegte Baugeschichte hat dazu geführt, dass der Grundriss unregelmäßig ist. Es existieren kaum korrekte Achsenverhältnisse und rechte Winkel. Die Clemenskirche ist Ausgangs- und Endpunkt der „Mülheimer Gottestracht“.
In den Jahren 1692 und 1720 - soviel zumindest ist dokumentarisch belegt – wurde die Kirche phasenweise erweitert zu einem dreischiffigen Putzbau mit vierachsigem Mittelschiff und dreiachsigen Seitenschiffen. Der Ostabschluss wurde gebildet durch drei in gleicher Flucht liegende dreiseitige Apsiden. Hinter der Hauptapsis erhebt sich noch heute der quadratische Chorturm. Dieser Ostturm zeigt über der quadratischen Grundform einer Balustrade, ein Achteckgeschoß, darauf aufsitzend eine welsche Haube mit abschließender Laterne. Dieser Formenkanon war nicht neu. Bereits der Turm von St. Mariä Himmelfahrt in der Innenstadt von Köln in der Marzellenstraße hatte diesen Aufbau und später noch die Klosterkirche St. Maria vom Frieden in der Schnurgasse. 1864 wurde St. Clemens kirchenrechtlich zur 'Nebenkirche' der Liebfrauengemeinde.
Die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg schwer mitgenommen. Bei ihrer Wiederherstellung verzichtete man auf eine Westvorhalle und auf Maßwerkfenster. Das ehemalige Steingewölbe wurde von 1952 bis 1960 durch Joachim Schürmann durch eine hölzerne Flachdecke ersetzt. „Da man erst 1939 bei Renovierungsarbeiten in der barocken Kirchenanlage einen romanischen Kern entdeckt hatte, folgte der Architekt bei der Wiederherstellung dem Prinzip einer ‚Romanisierung im Geiste der Moderne‘, d.h. er versuchte, mit den verbliebenen Gebäudeteilen ein an die Romanik erinnerndes Erscheinungsbild der Kirche herzustellen, ohne dabei originale Teile zu restaurieren.“
Das heutige „Irische Portal“ aus dem Jahr 1960 stammt ebenfalls von Joachim Schürmann. Auf seiner Innenseite befinden sich Szenen aus dem Leben des hl. Clemens. Das Altarkreuz im Innenraum der Kirche hat Werner Schürmann, der Bruder des Nachkriegs-Baumeisters geschaffen. Damit war der Beitrag dieser Familie aber noch nicht vollendet. Das Tabernakel und die Fenster der Clemenskirche stammen von Gerda Schürmann-Frömel.
Gegenüber dem Hauptportal steht seit 1992 die neugeschaffene Statue des Hl. Nepomuk (Schutzheiliger der Brücken) auf der Rheinmauer. Sie wurde geschaffen von dem Dürener Bildhauer Michael Pohlmann und ist eine Kopie eines 300jährigen, mittlerweile sehr verwitterten Originals, das jetzt im Innenraum der Kirche steht. Die Statue aus Belgisch Granit wiegt 800 kg. Während des Deichneubaus 2007/2008 wurde sie gründlich restauriert, imprägniert und mit einer Schutzschicht gegen Graffiti überzogen. Am 22. August 2008 wurde sie feierlich enthüllt.
Lutherkirche (Luther-Notkirche)
Als Zentralkirche der Evangelischen Kirchengemeinde Mülheim am Rhein wurde 1893-95 nach Plänen der Kölner Architekten Schreiterer & Below die Lutherkirche als Quaderbau mit Gliederung in rotem Sandstein errichtet. Im 2. Weltkrieg (1942 und 1944) wurde die Kirche zerstört, nur der Turm blieb als Ruine übrig. Aus den Trümmern wurde die Luther-Notkirche (Adamsstr. 47, 51063 Köln) nach Plänen des Architekten Prof. Bartning neben der Turmruine errichtet. Sie wurde 1949 eingeweiht. Es ist eine freitragende Holzkonstruktion, in deren Zwischenräume die Trümmersteine gemauert wurden. Die Kirche erinnert an ein umgedrehtes Schiff. Nach diesem Muster entstanden mehrere Notkirchen in Deutschland. Die Luther-Notkirche ist aber eine der letzten, die noch im Originalzustand erhalten sind. Wiederaufbau des Turmes 1968–78.
Friedenskirche
Der erste Bau der Friedenskirche von 1655 war die erste lutherische Kirche in Mülheim. Sie wurde 1784 durch Eisgang zerstört. Nur der Kirchturm blieb erhalten, wurde aber abgebrochen. Seine barocke Schweifhaube wurde der evangelischen Gemeinde in Monschau verkauft. Von 1784–86 wurde von Wilhelm Hellwig ein schlichter Zentralbau errichtet, eine Durchdringung von Kreuzform und Kreis. 1845–48 wurde ein dreigeschossiger Westturm hinzugefügt – nach Plänen Zwirners. 1935 wurde die Kirche barock überarbeitet. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bau sehr zerstört. Danach wurde versucht, zumindest den Außenbau auf den Zustand von 1935 zu bringen.
Herz-Jesu-Kirche
1893–1900 als dreischiffige Halle mit Querhaus, polygonaler Ostapsis und Westturm errichtet.
Liebfrauenkirche
1857–64 nach Plänen des Dombaumeisters Ernst Friedrich Zwirner errichtet als dreischiffiger neugotischer Backsteinbau mit vorgesetztem Westturm. Die Kirche wurde im Krieg schwer zerstört. Erhalten sind der Westturm und die zurecht gestutzte Umfassungsmauer des Langhauses.
St. Antonius
Für die schnell wachsende Bevölkerung Mülheims plante man im ausgehenden 19. Jahrhundert eine neue Kirche im neogotischen Stil. St. Antonius ist eine dreischiffige Basilika mit Querhaus und Rechteckchor. Über dem Chor erhebt sich ein achteckiger Turmhelm, der nach Süden und Norden von zwei kleinen quadratischen Türmen begleitet wird. Vor der Westfassade befinden sich zwei eingeschossige Eingangshallen, die wie Verlängerungen der Seitenschiffe wirken. Beide besitzen spitze Pyramidendächer. Die Pläne zu diesem neugotischen Neubau stammen von Heinrich Renard. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Neubau in zwei Phasen errichtet. 1921 konnte Erzbischof Karl Joseph Kardinal Schulte die Schlussweihe vollziehen. Die Antoniuskirche wurde im Zweiten Weltkrieg nur wenig beschädigt. Nur die Fenster und Teile des Daches mussten ersetzt werden. Bereits am 12. Juni 1946 konnte wieder der erste Gottesdienst gefeiert werden. 1967 wurde der Innenraum von Gottfried Böhm neu gestaltet. Gleichzeitig ging die Kirche in die Hände der Salesianer Don Boscos über. 1993 wurde die Kirche erneut restauriert. Zum Innenraum: In der Vierung steht der Zelebrationsaltar aus Travertin, den ebenfalls Gottfried Böhm geschaffen hat. Zwischen der Vierung und dem Chor hängt ein neogotisches Triumphkreuz des Mülheimer Bildhauers Schmitz. Es war ursprünglich nicht für diese Stelle vorgesehen, sondern Teil des Hochaltars. Dieser wurde jedoch 1916 durch einen neuen ersetzt.
Weitere Kirchen im Stadtteil
- St. Elisabeth
- St. Bruder Klaus
- Erlöserkirche (Baptisten)
- Alfonsus-Haus der Redemptoristen Sonderburgerstr.
- Evang. Andreae-Haus Graf-Adolf-Straße
Andere Bauten
Zwischenwerk XI und XIb
Pohlsches Haus
Direkt neben der Clemenskirche liegt das ausgezeichnet restaurierte Pohlsche Haus. Es verdankt seinen Namen dem ehemaligen Bürgermeister Mülheims, Peter Pohl, der es von 1916–1933 bewohnt hatte. Gebaut wurde es jedoch schon 1773 von Franz Josef Bertoldi auf der Rückseite seines Grundstücks an der Mülheimer Freiheit, wo er einen Zollhof betrieb. Im Gebäude befand sich der Rheinsaal, in dem die Familie Bertoldi Feste feierte und Empfänge gab. Wie viele andere Häuser Mülheims verschonte der Eisgang von 1784 auch dieses Haus nicht – die beiden Obergeschosse wurden zerstört, aber wieder aufgebaut. Der Zweite Weltkrieg ließ von dem Gebäude nur drei Außenmauern übrig. 1965 war das Haus wieder hergestellt. Dabei wurden Verzierungen des abgebrochenen Hauses Mülheimer Freiheit 111 wieder verwandt und mit eingebaut. 1992 fand eine erneute Restaurierung statt.
Haus Krahnenburg
Krahnenstraße 8. Erbaut 1758. Barockbau mit neun Achsen, zwei Geschossen mit Mansarddach. Der Dreiflügelbau besitzt zwei Keller („Krahnenburgkeller“). Die sorgfältig restaurierte Stuckfassade zeigt Werksteingliederungen.
Haus Bertoldi
Buchheimer Straße 29, ehem. Bärenhof, heute Hirsch-Apotheke. Erbaut 1780. Feine fünfachsige Louis XVI.-Fassade, zweigeschossiges Mansarddach. Hier wurde Napoleon vom damaligen Bürgermeister Bertoldi bewirtet.
Nach schweren Kriegszerstörungen 1963 wieder aufgebaut.
Stadtbrunnen
Der Stadtbrunnen Mülheims liegt an dem Knickpunkt der Straße Mülheimer Freiheit. Dieser „Mülheimia“ betitelte Brunnen wurde 1884 von Wilhelm Albermann geschaffen. Er stellt auf der Spitze einer säulenähnlichen Konstruktion die Stadtgöttin dar. Die Säule wird im Mittelteil umgeben von drei mittelalterlich gekleideten Knaben, die den Handel, die Industrie und den Ackerbau darstellen, entsprechend der früheren Bedeutung des Ortes als florierende Industriestadt.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Durch Naturkatastrophen, Krieg und Wiederaufbau sind von der ursprünglichen barocken Bebauung des alten Mülheims nur einige wenige Häuser erhalten. Die ehemalige Hauptstraße, die Mülheimer Freiheit, wurde in ihrem Verlauf seit der Errichtung der Rheinbrücke 1927–29 nachhaltig gestört. Das alte Mülheim lag damals hauptsächlich zwischen der parallel zum Rhein verlaufenden Mülheimer Freiheit und der landseitigen Begrenzung im Bereich der heutigen Wallstraße. Aber bis auf einige Grundrisslinien südlich der Brücke sind diese Spuren verwischt. Erhalten – wenn auch nicht in originaler Bausubstanz – sind aus der barocken Epoche noch die Häuser Mülheimer Freiheit Nr. 31, 33, 102 und 119 und die Krahnenstraße Nr. 8 (Haus Krahnenburg).
In den klassizistischen Häusern des 19. Jahrhunderts Mülheimer Freiheit 69, 71, 113 und 121 hat sich zumindest die barocke Grundstruktur erhalten. Von den denkmalgeschützten Häusern des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts ist noch das vergleichsweise hohe Haus Mülheimer Freiheit 2–4 aus dem Jahr 1907 erwähnenswert, das mit seinem markanten, reichdekorierten Giebelfenster schon von weitem die Häuserreihe am Rhein bestimmt.
Von den Straßen, die damals zum Randbereich gehörten, haben sich vor allem in der Regenten-, Adam-, Keup- und Münsterer Straße gründerzeitliche Villen wohlsituierter Bürger erhalten.
- Wohnhaus „Zum goldenen Berg“, Mülheimer Freiheit 40: dort frühstückte Napoleon mit dem damaligen Besitzer, Seidenfabrikant Karl Christian Andreae.
- Zwischenwerk XIb (Cottbuser Straße)
- Brunnen
- Genoveva-Brunnen
- Märchen-Brunnen
- Schifffahrt-Brunnen-Denkmal
- Denkmäler
- Jan-Wellem-Denkmal in der Jan-Wellem-Str./Ecke Fürstenberger Str. (am Stadtgarten)
Friedhöfe
- Evangelischer Friedhof, Bergisch-Gladbacher Straße
- Alter Katholischer Friedhof, Sonderburger Straße
Schulen
- Hölderlin-Gymnasium
- Rhein-Gymnasium
- Genoveva-Gymnasium
- Elly-Heuss-Knapp Realschule
- Johann-Bendel-Realschule
- Lassallestraße-Realschule
Verkehr
Zentraler Punkt des Stadtteils ist der Wiener Platz. Hier kreuzen sich die Bundesstraßen B 8 und B 51, und es beginnt die B 506. Im Zuge der B 51 beginnt hier die rechtsrheinische Brückenrampe der Mülheimer Brücke. Auf und unter dem Platz kreuzen sich mehrere Stadtbahnlinien.
Mülheim hat an der Bahnstrecke Köln–Duisburg auch einen eigenen Regionalbahnhof.
Der Mülheimer Sicherheitshafen entstand zwischen 1892 und 1898 in Höhe des Stromkilometers 691. Das Gelände gehört heute zur HGK. Das Wasser- und Schifffahrtsamt Köln hat hier seinen Sitz und betreibt einen Tonnenhof. Die Kölner Schiffswerft Deutz mit Propellerreparatur und Binnenschiffswerft hat hier ebenfalls ihren Betrieb. Die Freizeitindustrie nimmt immer mehr Raum ein. Ein großer Beachclub mit Strandkörben und Palmen im Kübel bestimmt das Bild neben der Filmstadt für Die Anrheiner. Außerdem entsteht am Hafenrand immer mehr Wohnbebauung.
Kultur und Veranstaltungen
Feste
Das größte Fest in Mülheim ist die „Mülheimer Gottestracht“, die wahrscheinlich seit dem 14. Jahrhundert gefeiert wird. Hierbei handelt es sich um die größte Schiffsprozession auf dem Rhein. Das Schützen- und Volksfest der Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft Mülheim am Rhein von 1435 beginnt mit der Prozession an Fronleichnam und endet am Sonntag der gleichen Woche. Der Festplatz für das viertägige Schützen- und Volksfest ist unter der Mülheimer Brücke am Rheinufer.
Veranstaltungshallen
- Das E-Werk ist eine Veranstaltungshalle in der Schanzenstrasse, die vor allem für Rock- und Popkonzerte genutzt wird. 1991 entstand diese Eventhalle mit einer Veranstaltungsfläche von 1600 m² für 2000 Besucher aus einem Industriedenkmal. Von BAP über David Bowie, Peter Maffay bis Status Quo reicht die Liste der Gaststars.[7] Zur Karnevalszeit findet hier die Kölner Stunksitzung statt.
- Das Palladium liegt gegenüber vom E-Werk und steht unter der gleichen Leitung. Es befindet sich ebenfalls auf dem Gelände der ehemaligen Kölner Kabelfabrik Felten & Guilleaume. Auf rund 3000 m² bietet das Palladium bei Konzert- und Eventveranstaltungen Platz für 4000 Personen.[8] Es deckt das Platzangebot zwischen den kleine und großen Veranstaltungsorten in Köln ab. Inzwischen gilt es als wahrscheinlich, dass das Palladium während der großen Sanierungsarbeiten Ausweichquartier der Kölner Oper wird.[9]
- Die zentral nahe dem Wiener Platz gelegene Mülheimer Stadthalle wird ebenfalls für Konzerte genutzt. Außerdem finden dort auch diverse andere Veranstaltungen wie Antikmärkte, Verkaufsmessen und Modellbahnbörsen statt. Auf rund 1500 m² bietet die Halle Platz für rund 2200 Besucher. Eine ungewollte Berühmtheit erreichte diese Halle, als am 25. April 1990 der damalige SPD-Kanzlerkandidat Oskar Lafontaine bei einem Wahlkampfauftritt von der psychisch kranken Adelheid Streidel mit einem Messerstich nahe der Halsschlagader lebensgefährlich verletzt wurde.
Medien
Mülheim ist der Standort zahlreicher Fernsehstudios, in denen u. a. die TV-Shows Harald Schmidt, TV total oder Was guckst du?! aufgezeichnet werden. Im Hafen von Mülheim ist für die Serie Die Anrheiner ein eigenes Veedel entstanden.
Persönlichkeiten
- Adam Adami (1610-1663), Theologe
- Abraham Roentgen, Kunstschreiner (1711-1793)
- Herbert Eulenberg, Schriftsteller (1876-1949)
- Willi Ostermann, Sänger und Heimatdichter (1876-1936)
Malergruppe „Mülheimer Freiheit“
In einem Hinterhofatelier in dem Haus „Mülheimer Freiheit Nr. 110“ formierte sich 1979 eine neue Gruppe neoexpressionistischer Maler, die sich nach dieser Adresse „Mülheimer Freiheit“ nannte. Sie bestand aus Hans Peter Adamski, Peter Bömmels, Walter Dahn, Jiri Georg Dokoupil, Gerard Kever und Gerhard Naschberger. Von 1979 bis 1982 vertrat der Kölner Galerist Paul Maenz die jungen Künstler auf dem internationalen Markt. 1984 löste sich die Gruppe auf.
Bürgermeister
- 1815–1819 Karl Brünninghausen
- 1815–1837 Franz-Joseph Nuss (kommissarischer Bürgermeister)
- 1820–1830 Karl Joseph Alster
- 1831–1836 Alois Mathias Böcker
- 1836–1844 Peter Joseph Maßen
- 1844–1863 Johann Heinrich Bau
- 1852–1875 Ludwig Blin
- 1874–1876 Viktor Kaifer
- 1876–1908 Friedrich Wilhelm Steinkopf (seit dem 25. Oktober 1898 Oberbürgermeister)
- 1909–1914 Bernhard Clostermann (seit dem 3. September 1914 unbesoldeter Beigeordneter der Stadt Köln)
Ehrenbürger
Wilhelm Steinkopf, von 1877 bis 1911 Oberbürgermeister von Mülheim, zum Ehrenbürger gewählt am 7. Dezember 1907 anlässlich seines dreißigjährigen Dienstjubiläums.
Literatur
- Kempkes, Bernhard: Köln-Mülheim in alten Bildern. Verlag Sutton, 2002, ISBN 3-89702-492-6
- Dehio, Georg: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler – Rheinland. 1967, S. 412-414
- Landeskonservator Rheinland: Denkmälerverzeichnis 12.7 Köln Stadtbezirk 9 (Mülheim). Köln 1979, S. 84-140
- Prass, Ilse: Mülheim am Rhein. Stadtgeschichte in Strassennamen. 1988, ISBN 3-7616-0935-3, 128 S., gebunden
- Zimmermann, Susanne: Scheint die Sonne, entstehen im Stein die feinen Risse. Kölner Stadt-Anzeiger vom 14. Mai 1992 (Pohlsches Haus).
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Th.J. Lacomblet, "Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins", Bd. 1, Düsseldorf 1840. V. von Zuccamaglio, "Geschichte und Beschreibung der Stadt und des Kreises Mülheim", Mülheim 1846, Nachdruck Köln 1981. J. Bendel, "Die Stadt Mülheim am Rhein", Mülheim 1913, Nachdruck Köln 1972 und 1981, S. 11-15.
- ↑ Belege für Hermülheim finden sich bei Th.J. Lacomblet, "Urkundenbuch...", Bd. 1, Nr. 281 und 338. F.W. Oediger, "Die Regesten der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter", Bd. 1, Bonn 1957, Nr. 1227. R. Knipping, "Die Regesten der Erzbischöfe...", Bd. 2, Bonn 1901, Nr. 119, 192 und 373. B. Hilliger, "Urbare von St. Pantaleon", Bonn 1902, S. 78, 110 und Register
- ↑ "Rheinisches Urkundenbuch", "Ältere Urkunden bis 1100", Bd. 2, Düsseldorf 1994, Nr. 308, S. 315f.
- ↑ H. Mosler, "Urkundenbuch der Abtei Altenberg", Bd. 1, Bonn 1912, Nr. 6, 5 und 8.
- ↑ R. Knipping, "Die Regesten der Erzbischöfe...", Bd. 2, Nr. 28, S. 44.
- ↑ Geschichts- und Heimatverein Rechtsrheinisches Köln: Jahrbuch für Geschichte und Landeskunde, Band 19, Eigenverlag, Köln, 1992
- ↑ http://ourworld.compuserve.com/homepages/E_WERK/ E-Werk
- ↑ http://www.palladium-koeln.de/ Palladium
- ↑ http://www.koeln.de/cms//artikel.php/4/42671/uebersicht.html/0/40/uebersicht.html
Weblinks
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