Ellguth Proskau

Ellguth Proskau
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Ellguth Proskau
Ellguth Proskau führt kein Wappen
Ellguth Proskau (Polen)
Ellguth Proskau
Ellguth Proskau
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Landkreis: Oppeln
Gmina: Proskau
Geographische Lage: 50° 34′ N, 17° 50′ O50.56666666666717.833333333333Koordinaten: 50° 34′ 0″ N, 17° 50′ 0″ O
Einwohner:
Telefonvorwahl: (+48) 77

Ellguth Proskau, polnisch Ligota Prószkowska, (1936–1945 Frei Proskau, ) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Ellguth Proskau liegt in der Gemeinde Proskau (Prószków) im Powiat Opolski (Kreis Oppeln) in der polnischen Woiwodschaft Oppeln.

Geschichte

Bezüglich der Entstehung von Ellguth Proskau ist nicht viel bekannt. Der Ortsname taucht auch nie primär im Schriftverkehr des Proskauer Hofes auf. Sicherlich war Ellguth Proskau aufgrund seiner Nähe zum Proskauer Hof ein fürstliches Gut. Der Ortsname „Ellguth“ stammt aus den alttschechischen und wurde von ( lhůta – Gnadenfrist ) abgeleitet. Dabei handelte es sich um Ortsgründungen des slawischen Landesausbaus im 12.–14. Jahrhundert. In deutschen Siedlungsgebieten wurde der Name in Welhotten, Ölhütten, Ellgoth oder ähnlich eingedeutscht ( in Schlesien als Ligota ).

Ellguth Proskau (seit 1936 Frei Proskau, seit 1950 Ligota Prószkowska) ist 2 ¼ Meilen von Oppeln entfernt. Die Ortschaft ist laut F. Triest vor etwa vor 400 Jahren entstanden . Jedoch taucht die Ortschaft im Zuge der preußischen Verwaltungsreform im 19. Jahrhundert zum ersten Mal als eigenständige Pfarrgemeinde auf. Aus den Protokoll über die Wahlhandlung in Ellguth Proskau geht hervor, dass die Ortschaft 1875 eine Pfarrgemeinde war und unter das Gesetz vom 20 Juni 1875 viel.

Entstehungsfaktoren

Zu den prägnantesten Fakten bezüglich der Entstehung des Dorfes gehören: Die Feldmark umfasst: 16 Morgen Hofraum, 45 Morgen Gärten (1254 Morgen Acker, 49 Morgen Wiese 307 Morgen Hutung und 12 Morgen Wege, zusammen 1683 Morgen). Der Acker besteht aus sandigen, aber tragbaren Roggenboden und man kann 3 ¾ Korn Ertrag annehmen. Die Gemeinde zählte: 30 Halbbauern, 5 Gärtner, 14 Häusler, 12 Angerhäusler und folgende Gewerbetreibende: 2 Kretschmer, 1 Schmied, 1 Wassermüller, 1 Steinguthändler, 2 Rechenhändler. Der Viehstand betrug: 31 Pferde, 8 Ochsen, 150 Kühe, 38 Stück Jungvieh, 6 Schweine und 18 Ziegen. Die Anzahl der Pferde lässt darauf schließen, dass sie nicht nur in der Landwirtschaft genutzt worden waren - „Da auf den Wiesen saures Gras wuchs, war der Viehstand der Ortschaft nicht sonderlich groß.“ Felix Triest beziffert den Wildbestand in Ellguther Forstrevier auf: 30 Stück Rotwild, 8 Stück Schwarzwild, 57 Rehe. Des Weiteren gibt er an, dass die Servitutrechte von Ellguther Theroffen 1863 durch Land abgefunden worden waren. Anhand der genannten Tatsachen, kann man sagen, dass Ellguth Proskau sehr stark durch die Land – und Forstwirtschaft geprägt worden war. In der Ortschaft befindet sich eine katholische Filialkirche von Proskau. Diese hat schon vor 1582 existiert, und zwar damals als Filiale von Groß Schimnitz. Die Kirche ist seit den vorigen Jahrhundert massiv erbaut, jedoch mit Schindeln gedeckt. Zeitgenössische Quellen beschreiben sie als: „geräumig, freundlich“ , sie hat einen kleinen pyramidalen Mittelturm, der zugleich als Glockenturm dient.‘ Zweifelsfrei war geschichtlich gesehen die Wahl der Kirchen- und Gemeindevertreter der Katholischen Gemeinde Ellguth Proskau ein entscheidender hohepunkt im damaligen Gemeindeleben. Am 11. Dezember 1875 haben die damaligen Dorfbewohner 6 Kirchen Vorsteher und 18 Gemeinde Vertreter gewählt, zu den Kirchenvorstechern zählten: Franz Hudalla, Josef Langosch, Anton Wotzka. Gemeindevertreter wurden unter andrem: Franz Müller aus Ellguth Proskau und Josef Miklis. Die Wahlergebnisse wurden durch den Wahlvorstand Kilisch am 24. Dezember 1875 bekanntgegeben, damit die neu gewählten Gemeindevertreter im darauffolgenden Jahr ihren Dienst für die Gemeinde aufnehmen konnten. Das Vermögen der Kirche soll 290 Thaler betragen haben. Eingepfarrt waren Przyschetz und Jaschkowitz. Neben der Kirche befindet sich auch eine Schule im Ort. Die katholische Schule ist im Jahre 1796 errichtet worden, und seit 1835 wirkt außer dem Lehrer ein Adjutant (Hilfslehrer) an der Schule. Das Gebäude ist massiv, mit massiver Bedachung, eingeschult sind ebenfalls Przyschetz und Jaschkowitz. An Steuern kommen jährlich: 134 Thaler Grund, 20 Thaler Haus, 237 Thaler Klassen und 22 Thaler Gewerbesteuer auf. Zu Ellguth Proskau gehören folgende zwei Meiler: Hellersfleiß [Dzików] (1794 gegründet und nach dem Forstmeister Heller benannt, der die Entwässerung der Proskau-Chrzelitzer Forstes und die Anlegung der Straße von Proskau nach Chrzelitz veranlasst hatte). Der Ortsteil besteht aus: 4 Forsthäusslerstellen und einer königlichen Försterei, die ein Areal von: 2 Morgen Hofraum, 3 Morgen Gärten, 7 Morgen Acker und ¾ Morgen Wege, (zusammen 12 ¾ Morgen) fast. Der Viehstand betrug 20 Kühe, 4 Stück Jungvieh und 2 Schweine. Die Steuerliche Belastung betrug:1 Thaler Grund, 1 Thaler20 Groschen. Haus und 19 Thaler Klassensteuer. Smolnik, (seit 1672 bestehend), war ursprünglich nur ein Theroffen. Der Ortsteil hat sich erst in neuster Zeit sich etwas ausgedehnt er, zählt: 9 Häusler, 4 Angerhäusler („die fast ausschließlich vom Klasterschlagen leben“), 1 Schmied und 1 Theerschweler mit einem von 112 Morgen (4 Morgen Hofraum, 2 Morgen Gärten, 60 Morgen Acker, 44 Morgen Hutung und 2 morgen Wege). Der Viehstand der Ortschaft betrug 28 Kühe, 6 Stuck Jungvieh und 4 Schweinen. Die Steuerliche Belastung betrug: 6 Thaler Grund, 8 Thaler Haus, 44 Thaler Klassen und 4 Thaler Gewerbesteuer. Des Weiteren ist bekannt, dass der Viehstand von Smolnik und Hellersfleiß besser war. Sicherlich war die bessere Nahrung (in den königlichen Forst.) Grund dafür. Jaschkowitz ist 2 preußische Meilen von Oppeln entfernt. Der Ort zerfällt in ein Rittergut, ein Dorf und eine Kolonie. „Das Rittergut ist vor etwa 50 Jahren von der Domäne Proskau ab verkauft worden.“ Das dazu gehörige Areal umfasste: 4 Morgen Hofraum, 2 Morgen Gärten, 450 Morgen Acker, 105 Morgen Wiese und 5 Morgen Wege, zusammen 566 Morgen. Der Acker bestand aus einen sandigen aber tragbaren Roggenboden. Der Viehbestand der Ortschaft betrug 6 Pferde, 1 Stier, 4 Ochsen, 16 Kühe, 10 Stück Jungvieh und 4 Schweine. „Das Dorf besteht seit etwa 300 Jahren, die Feldmark umfasst 5 Morgen Hofraum 15 Morgen Gärten, 133 Morgen Acker, 22 Morgen Wiesen, 65 Morgen Hutung, (zusammen 244 Morgen). Der Acker enthält einen sandigen Roggenboden dessen Ertrag kaum den Bedarf deckt.“ Die Dorfgemeinde zählte: 9 Gärtner, 12 Häusler und 3 Angerhäusler, und außerdem folgende Gewerbetreibende: 1 Kretschmer, 1 Schmied, 2 Victualienhändler. Der ziemlich dürftige Viehstand betragt 4 Pferde, 4 ochsen, 56 Kühe, 19 Stuck Jungvieh und 2 Schweine. Die steuerliche Belastung der Gemeinde betrug: 42 Thaler Grundsteuer und 28 Thaler Gewerbesteuer. Der Ortsteil Kolonie ist im Jahre 1797 gegründet worden. Die Einwohner; waren und sind Klasterschläger. Die Feldmark umfasste: 2 Morgen Hofraum, 11 Morgen Gärten, 65 Morgen Acker, 6 Morgen Wiesen und 1 Morgen Wege. Die Grundstücke sind sandig und tragen nur Rogen, Kartoffeln und Heiden. Die Kolonie zählt nur 11 Häuslerstellen. Der Viehstand war etwas besser als im Dorf und betrug: 32 Kühe und 10 Stück Jungvieh. Die katholischen Einwohner aller drei Theile gehörten der Gemeinde in Ellguth Proskau an, ebenfalls wie Przyschetz waren alle drei Ortsteile in Ellguth eingeschult. Die evangelischen Dorfbewohner nach Proskau. Die Kommunikationswege führen über Schiedlow nach Falkenberg, über Proskau nach Oppeln und über Ellguth nach Krappiz und Neustadt. Ellguth Proskau, Jaschkowitz und Smolnik blieben bis ins 19. Jahrhundert durch Land- und Forstwirtschaft geprägt. Auch die politischen Unruhen im 19. Jahrhundert, die das Land spalteten verschonten die Ortschaft. Im Ort entstand auch kein größerer Ableger einer polnischen politisch - kulturellen Organisation. In der Volksabstimmung von 1920 stimmten 560 Dorfbewohner für einen Verbleib im Deutschen Reich, 76 haben für Polen gestimmt, 4 Stimmen wurden für ungültig erklärt. Im Zweiten und Dritten Schlesischen Aufstand kam es auch zu keinen größeren Kämpfen, jedoch wurde am Dorfrand, seitens der deutschen Seiten ein verstecktes Waffenlager angelegt.

Literatur

  • Felix Triest( hrsg.): Topographisches Handbuch von Oberschlesien Breslau 1864
  • J.G. Knie: Alphabetisch- statistische Übersicht der Dörfer, Flecken, Städte und anderen Orte des König. Preus. Provinz Schlesien, Breslau 1845

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