- Prószków
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Prószków / Proskau Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Oppeln Landkreis: Opole Fläche: 16,23 km² Geographische Lage: 50° 33′ N, 17° 55′ O50.5517.916666666667Koordinaten: 50° 33′ 0″ N, 17° 55′ 0″ O Höhe: 153 m n.p.m Einwohner: 2.703 (31. März 2008) Postleitzahl: 46-060 Telefonvorwahl: (+48) 77 Kfz-Kennzeichen: OPO Wirtschaft und Verkehr Zweige: Landwirtschaft Straße: Prudnik–Oppeln Nächster int. Flughafen: Breslau Gemeinde Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde Gemeindegliederung: 16 Ortschaften Fläche: 121,23 km² Einwohner: 9.892 (31. Dez. 2007) Verwaltung (Stand: 2008) Bürgermeisterin: Róża Malik Adresse: ul. Opolska 17
46-060 PrószkówWebpräsenz: www.proszkow.pl Prószków, deutsch Proskau, ist eine Stadt in Oberschlesien im Powiat Opolski der Woiwodschaft Oppeln in Polen, 10 km südlich von Oppeln und Hauptort der gleichnamigen Stadt- und Landgemeinde.
Seit 2006 ist Prószków/Proskau offiziell „zweisprachig“ Polnisch und Deutsch.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Vom 14. Jahrhundert an bis 1769 war das Gebiet um Proskau Familienbesitz der Proskowskis. Die Familie ließ hier 1563 ein Schloss im Renaissancestil errichten, das im Dreißigjährigen Krieg durch die Schweden verbrannt wurde. Der Wiederaufbau wurde 1677 durch den Architekten Johann Seregno vollzogen. Im Jahre 1763 ließ Graf Leopold Proskowski im Hinterhof des Schlosses eine in Europa und in der Welt berühmte Fayence-Fabrik bauen, die bis 1793 produzierte. Durch die Schlesischen Kriege gelangte das Proskauer Gebiet von Habsburg unter die Herrschaft Preußens. 1783 war Proskau im Besitz des Grafen von Dietrichstein, der es an Friedrich den Großen verkaufte. Im Schloss und auf dem Gut Proskau richtete der preußische Staat 1847 eine höhere landwirtschaftliche Lehranstalt ein, die später landwirtschaftliche Akademie und 1881 als Königlich Landwirtschaftliche Hochschule nach Berlin verlegt wurde.
Bis 1945 war die Gemeinde Proskau Teil des Landkreises Oppeln. 1939 zählte die Gemeinde Proskau 2489 Einwohner. Während des Zweiten Weltkriegs ist nur eine geringe Zahl der einheimischen Bevölkerung vertrieben worden. Vom 28. bis 30. Januar 1945 verübte die Rote Armee Greueltaten an der deutschen Zivilbevölkerung, denen auch der örtliche Pfarrer Walloschek zum Opfer fiel[1].
Bis heute leben drei Bevölkerungsgruppen in der Gemeinde: Polen, Deutsche (30,9%) und Schlesier (4,0%)[2].
Im Jahr 2004 bekam Prószków die Stadtrechte wiederverliehen.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswert ist vor allem das örtliche Barockschloss des oberschlesischen Geschlechts Proskowski. In Boguszyce gibt es eine Kirche, die das Grab Pfarrer Walloscheks beheimatet, und eine Grundschule. Zlinice, direkt an Boguszyce angebunden, beheimatet das in Polen bekannte Restaurant „Antek“ sowie den Fußballclub Orzeł Zlinice, die Freiwillige Feuerwehr Prószków, einen Taubenclub und ein Traktorgeschäft. Beide Dörfer liegen an der Oder (Odra).
Söhne und Töchter der Stadt
- Hans Dammann (* 16. Juni 1857; † 15. Juni 1942) – deutscher Bildhauer
- Kurt Otto (* 9. Juni 1887; † 9. August 1947) – nationalsozialistischer Politiker
- Hans Reichelt (* 30. März 1925) – Politiker in der DDR
Gemeinde
Die Gemeinde Prószków umfasst ein Gebiet von 181 km² mit rund 10.000 Einwohnern. Zur Gemeinde gehören folgende Ortsteile:
- Boguszyce (Boguschütz; 1936–1945: Gottesdorf)
- Chrząszczyce (Chrzumczütz; 1933–1945: Schönkirch)
- Chrzowice (Chrzowitz; 1936–1945: Oderfelde)
- Folwark (Fallwark; 1936–1945: Vorwerk)
- Górki (Gorrek; 1936–1945: Kleinberg)
- Jaśkowice (Jaschkowitz; 1936–1945: Johannsdorf)
- Ligota Prószkowska (Ellguth Proskau; 1936–1945: Frei Proskau)
- Nowa Kuźnia (Neuhammer)
- Prószków (Proskau)
- Przysiecz (Lichtenwalde; bis 1931 Przyschetz)
- Winów (Winau)
- Wybłyszczów (Wilhelmsberg Kolonie)
- Zimnice Małe (Klein Schimnitz; 1936–1945: Klein Schimmendorf)
- Zimnice Wielkie (Groß Schimnitz; 1936–1945: Groß Schimmendorf)
- Źlinice (Zlönitz; 1936–1945: Glockenau)
- Złotniki (Zlattnik; 1935–1945: Goldenau)
Verweise
Literatur
- Erhard Heinrich, Andrzej Pawelczyk: Proskau - Eine Geschichte im Überblick. Herausgeber: Pfarrer der kath. Pfarrgemeinde St.Georg in Proskau (Prószków) Erhard Heinrich ISBN 83-913284-1-4
- Ryszard Emmerling, Urszula Zajaczkowska: Oppeln – Die Hauptstadt der Wojewodschaft. Schlesischer Verlag ADAN, Opole 2003, ISBN 83-915371-3-7
- Ryszard Emmering: Schlesische Schlösser und Paläste - Oppelner Land. Schlesischer Verlag ADAN, Opole 2000, ISBN 83-908136-4-5
Weblinks
Fußnoten
- ↑ http://www.coldwarhistory.us/Exhibitions/History/Die_3_Tage/body_die_3_tage.html
- ↑ http://www.dat.prosilesia.net/cms/news/detail.php?nr=671&kategorie=news%20Ergebnisse%20der%20Volksz%C3%A4hlung%202002
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