Proskau

Proskau
Proskau
Prószków
Wappen von Proskau
Proskau  Prószków (Polen)
Proskau  Prószków
Proskau
Prószków
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Landkreis: Opole
Fläche: 16,2 km²
Geographische Lage: 50° 33′ N, 17° 55′ O50.5517.916666666667Koordinaten: 50° 33′ 0″ N, 17° 55′ 0″ O
Höhe: 153 m n.p.m
Einwohner:

2684
(31. Dez. 2010)[1]

Postleitzahl: 46-060
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OPO
Wirtschaft und Verkehr
Straße: PrudnikOppeln
Nächster int. Flughafen: Breslau
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Gemeindegliederung: 16 Ortschaften
Fläche: 121,2 km²
Einwohner:

9962
(31. Dez. 2010) [2]

Bevölkerungsdichte: 82 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 1609103
Verwaltung (Stand: 2008)
Bürgermeisterin: Róża Malik
Adresse: ul. Opolska 17
46-060 Prószków
Webpräsenz: www.proszkow.pl
Barockschloss (renoviert 2011)
Postkarte von 1903: „Gruß aus Proskau. Ringansicht“
Stadtmauer und Schloss
St. Georg Kirche

Proskau, polnisch Prószków, ist eine Stadt in Oberschlesien im Powiat Opolski der Woiwodschaft Oppeln in Polen, zehn Kilometer südlich von Oppeln und Hauptort der gleichnamigen Stadt- und Landgemeinde.

Seit 2006 ist Prószków/Proskau offiziell „zweisprachig“ Polnisch und Deutsch, seit dem 30. April 2010 hat der Ort einen amtlichen deutschen Namen.[3]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vom 14. Jahrhundert an bis 1769 war das Gebiet um Proskau Familienbesitz der Proskowskis. Die Familie ließ hier 1563 ein Schloss im Renaissancestil errichten, das im Dreißigjährigen Krieg durch die Schweden niederbrannt wurde. Der Wiederaufbau wurde 1677 durch den Architekten Johann Seregno vollzogen. Im Jahre 1763 ließ Graf Leopold Proskowski im Hinterhof des Schlosses eine in Europa und in der Welt berühmte Fayence-Fabrik bauen, die bis 1793 produzierte. Durch die Schlesischen Kriege gelangte das Proskauer Gebiet von Habsburg unter die Herrschaft Preußens. 1783 war Proskau im Besitz des Grafen von Dietrichstein, der es an Friedrich den Großen verkaufte. Im Schloss und auf dem Gut Proskau richtete der preußische Staat 1847 eine höhere landwirtschaftliche Lehranstalt ein, die später landwirtschaftliche Akademie und 1881 als Königlich Landwirtschaftliche Hochschule nach Berlin verlegt wurde.

Bis 1945 war die Gemeinde Proskau Teil des Landkreises Oppeln. 1939 zählte die Gemeinde Proskau 2489 Einwohner. Während des Zweiten Weltkriegs ist nur ein geringer Teil der einheimischen Bevölkerung vertrieben worden. Vom 28. bis 30. Januar 1945 beging die Rote Armee Kriegsverbrechen an der deutschen Zivilbevölkerung, denen auch der örtliche Pfarrer Walloschek zum Opfer fiel[4].

Bis heute leben drei Bevölkerungsgruppen in der Gemeinde: Polen, Deutsche (30,9 %) und Schlesier (4,0 %)[5].

Im Jahr 2004 bekam Prószków die Stadtrechte wiederverliehen.

Sehenswürdigkeiten

Sehenswert ist vor allem das örtliche Barockschloss des oberschlesischen Geschlechts Proskowski. In Boguszyce gibt es eine Kirche, die das Grab Pfarrer Walloscheks beheimatet, und eine Grundschule. Zlinice, direkt an Boguszyce angebunden, beheimatet das in Polen bekannte Restaurant „Antek“ sowie den Fußballclub Orzeł Zlinice, die Freiwillige Feuerwehr Prószków, einen Taubenclub und ein Traktorgeschäft. Beide Dörfer liegen an der Oder (Odra).

Politik

Wappen

Hauptartikel: Wappen Proskaus

Das Wappen der Stadt zeigt im ersten und vierten Feld jeweils auf einem gold-schwarz geteilten Grund einen springenden Hirsch mit umgekehrten Farben. Das zweite und das dritte Feld sind gespalten in den Farben Silber und Rot. Auf silbernem Grund befindet sich ein rotes Hufeisen. Auf rotem Grund befindet sich ein silbernes Hufeisen.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Hans Dammann (* 16. Juni 1857; † 15. Juni 1942) – deutscher Bildhauer
  • Kurt Otto (* 9. Juni 1887; † 9. August 1947) – nationalsozialistischer Politiker
  • Hans Reichelt (* 30. März 1925) – Politiker in der DDR

Gemeinde

Die Gemeinde Proskau umfasst ein Gebiet von 181 km² mit rund 10.000 Einwohnern. Zur Gemeinde gehören folgende Ortsteile:

  • Boguschütz (Boguszyce; 1936–1945: Gottesdorf)
  • Chrzumczütz (Chrząszczyce; 1933–1945: Schönkirch)
  • Chrzowitz (Chrzowice; 1936–1945: Oderfelde)
  • Ellguth Proskau (Ligota Prószkowska; 1936–1945: Frei Proskau)
  • Follwark (Folwark; vor 1936: Fallwark, 1936–1945: Vorwerk)
  • Gorek (Górki; vor 1936: Gorrek, 1936–1945: Kleinberg)
  • Groß Schimnitz (Zimnice Wielkie; 1936–1945: Groß Schimmendorf)
  • Jaschkowitz (Jaśkowice; 1936–1945: Johannsdorf)
  • Klein Schimnitz (Zimnice Małe; 1936–1945: Klein Schimmendorf)
  • Neuhammer (Nowa Kuźnia)
  • Proskau (Prószków)
  • Przysiecz (Lichtenwalde; bis 1931 Przyschetz)
  • Winów (Winau)
  • Wybłyszczów (Wilhelmsberg Kolonie)
  • Zlattnik (Złotniki; 1935–1945: Goldenau)
  • Zlönitz (Źlinice; 1936–1945: Glockenau)

Sonstiges

Seit dem Jahr 1881 trägt die Proskauer Straße im Berliner Stadtbezirk Friedrichshain den Namen der Stadt.[6]

Verweise

Literatur

  • Erhard Heinrich, Andrzej Pawelczyk; Pfarrer der kath. Pfarrgemeinde St.Georg in Proskau (Prószków) (Hrsg.): Proskau – Eine Geschichte im Überblick. Erhard Heinrich, ISBN 83-913284-1-4.
  • Ryszard Emmerling, Urszula Zajaczkowska: Oppeln – Die Hauptstadt der Wojewodschaft. Schlesischer Verlag ADAN, Opole 2003, ISBN 83-915371-3-7.
  • Ryszard Emmering: Schlesische Schlösser und Paläste – Oppelner Land. Schlesischer Verlag ADAN, Opole 2000, ISBN 83-908136-4-5.

Weblinks

 Commons: Proskau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 30. Juli 2011.
  2. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 30. Juli 2011.
  3. Dz. U. Nr 17, poz. 141, z późn. zm.; online: Lista gmin wpisanych na podstawie art. 12 ustawy z dnia 6 stycznia 2005 r., abgerufen am 14. Mai 2010
  4. http://www.coldwarhistory.us/Exhibitions/History/Die_3_Tage/body_die_3_tage.html
  5. http://www.dat.prosilesia.net/cms/news/detail.php?nr=671&kategorie=news%20Ergebnisse%20der%20Volksz%C3%A4hlung%202002
  6. Proskauer Straße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)

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