Elzbieta Ettinger

Elzbieta Ettinger

Elzbieta Ettinger (* 19. September 1925 in Warschau; † 12. März 2005 in Cambridge, Massachusetts) war eine polnisch-amerikanische Hochschullehrerin und Autorin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ettinger überlebte die deutsche Okkupation Polens und die Judenverfolgung im Warschauer Ghetto, aus dem sie bei seiner Zerstörung fliehen konnte. Sie nahm eine falsche Identität an und schloss sich dem bewaffneten polnischen Widerstand an. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs studierte sie in Krakau und arbeitete anschließend für das polnische Außenhandelsministerium, welches sie u.a. nach Kambodscha, Laos und Vietnam schickte. 1966 promovierte sie in Warschau und verließ 1967 mit ihrer fünfjährigen Tochter Maja (* 1962) und ihrer Mutter Polen. In den USA erhielt sie eine Stelle als Senior Fellow am Radcliffe College der Harvard University. Ab 1975 lehrte Ettinger bis zu ihrer Emeritierung im Jahr 1996 als „Thomas Meloy Professor of Rhetoric and Literature“ am Massachusetts Institute of Technology Rhetorik, Schreiben und Literaturwissenschaften.

Ettingers biografische Arbeiten über die Beziehung zwischen Hannah Arendt und Martin Heidegger und über Rosa Luxemburg wurden in mehrere Sprachen übersetzt, während von ihren zwei autobiografischen Romanen über das Warschauer Ghetto und über die ersten Jahre des Kommunistischen Regimes in Polen bisher nur einer ins Französische übertragen wurde. Ihr wissenschaftlicher und literarischer Nachlass liegt in der Schlesinger Library[1] in Harvard.

Literatur

  • S. Lillian Kremer: Holocaust Literature. An Encyclopedia of writers and their Work. Vol. 1: Agosín to Lentin, Routledge, New York 2003, ISBN 0-415-92983-0, S. 318−321.

Schriften

  • Hannah Arendt, Martin Heidegger : eine Geschichte, Aus dem Amerikan. von Brigitte Stein, München ; Zürich : Piper 1995, ISBN 3-492-11904-2
  • Rosa Luxemburg : ein Leben. Aus dem Amerikan. von Barbara Bortfeldt, Bonn : Dietz 1990, ISBN 3-8012-0148-1
  • Hrsg. und Übersetzung: Comrade and lover : Rosa Luxemburg's Letters to Leo Jogiches, Cambridge, Mass. : MIT Press, 1979 ISBN 9780262050210 (aus dem Polnischen: Listy do Leona Jogichesa-Tyszki)
  • Kindergarten. London : Constable 1971 ISBN 9780094576506
    • Les enfants de Varsovie, Paris, Éditions Bernard Grasset, 1971
  • Quicksand, London : Pandora, 1989 ISBN 9780044403548

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Schlesinger Library ist gestiftet vom Vater Arthur M. Schlesinger Sr. des Historikers Arthur M. Schlesinger , siehe englische Wikipedia en:Schlesinger Library

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ettinger — ist der Familienname folgender Personen: Amber Lee Ettinger (*1983) US amerikanische Schauspielerin Bracha Ettinger (* 1948), israelische Künstlerin, Malerin, Fotografin, Theoretikerin und Psychoanalytikerin Carl Wilhelm Ettinger (1741−1804),… …   Deutsch Wikipedia

  • Martin Heidegger — For other uses, see Heidegger (disambiguation). Martin Heidegger Full name Martin Heidegger Born September 26, 1889 Meßkirch, Baden, Germany Died 26 May 1976 …   Wikipedia

  • Hannah Arendt — Infobox Philosopher region = Western Philosophers era = 20th century philosophy color = #B0C4DE image caption = German stamp issued in 1988 in the Women in German history series name = Hannah arendt birth = October 14, 1906 (Hanover (Linden),… …   Wikipedia

  • Rosa Luxemburg — ( pl. Róża Luksemburg; 5 March 1870 or 1871ndash 15 January 1919) was a Polish born Jewish German Marxist theorist, socialist philosopher, and revolutionary for the Social Democracy of the Kingdom of Poland and Lithuania, the German SPD, the… …   Wikipedia

  • Heidegger und der Nationalsozialismus — Wie Martin Heideggers Verhältnis zum Nationalsozialismus zu beurteilen ist, wird bis heute kontrovers diskutiert. Hier wird ein Überblick über den Stand der Forschungskontroverse und einschlägige Aussagen Heideggers sowie einiger Zeitgenossen… …   Deutsch Wikipedia

  • Luxemburgismus — Rosa Luxemburg Rosa Luxemburg (* 5. März 1871 als Rozalia Luksenburg in Zamość, Kongresspolen; † 15. Januar 1919 in Berlin) war eine bedeutende Vertreterin der europäischen Arbeiterbewegung und des proletarischen Internationalismus. Sie wirkte… …   Deutsch Wikipedia

  • Rosa Luxemburg — Rosa Luxemburgs Dissertation …   Deutsch Wikipedia

  • Rosalia Luxemburg — Rosa Luxemburg Rosa Luxemburg (* 5. März 1871 als Rozalia Luksenburg in Zamość, Kongresspolen; † 15. Januar 1919 in Berlin) war eine bedeutende Vertreterin der europäischen Arbeiterbewegung und des proletarischen Internationalismus. Sie wirkte… …   Deutsch Wikipedia

  • Luxemburg, Rosa — born March 5, 1871, Zamość, Pol., Russian Empire died Jan. 15, 1919, Berlin, Ger. Polish born German political radical, intellectual, and author. As a Jew in Russian controlled Poland, she was drawn early into underground political activism. In… …   Universalium

  • Liste von Persönlichkeiten der Stadt Warschau — Die folgende Liste enthält die in Warschau geborenen sowie zeitweise lebenden Persönlichkeiten, chronologisch aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Inhaltsverzeichnis 1 In Warschau geborene… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”