Heidegger und der Nationalsozialismus

Heidegger und der Nationalsozialismus

Wie Martin Heideggers Verhältnis zum Nationalsozialismus zu beurteilen ist, wird bis heute kontrovers diskutiert. Hier wird ein Überblick über den Stand der Forschungskontroverse und einschlägige Aussagen Heideggers sowie einiger Zeitgenossen gegeben. Zu den historischen Geschehnissen siehe die Biographie Heideggers.

Inhaltsverzeichnis

Einschätzungen

Heideggers Verhalten in der Zeit des Nationalsozialismus ist Gegenstand einer breiten Forschungskontroverse, in deren Zentrum steht das Verhältnis der drei Momente Person, Werk, nationalsozialistische Ideologie und Politik. Hierbei werden vor allem zwei Aspekte untersucht:

  • Die Frage nach der Eigenständigkeit des philosophischen Werks, d.h. ob Heideggers Philosophie unabhängig von seiner Person und dem Engagement für den Nationalsozialismus gesehen werden kann.
  • Inwieweit Heidegger als Person Nationalsozialist war. Diese Frage muss zunächst klären, was Bestandteil des nationalsozialistischen Gedankenguts ist und anschließend darlegen, welche dieser Ansichten Heidegger vertrat. Die Genauigkeit einer Antwort hierauf wird dabei dadurch eingeschränkt, dass der Nationalsozialismus eine Ideologie ist, welche sich aus verschiedenen und teils widersprüchlichen Anteilen zusammensetzt.

Werk

In äußerst grober Darstellung lassen sich, Dieter Thomä folgend, acht verschiedene Positionen so zusammenfassen:[1]

  1. Die erste Position vollzieht eine strikte Trennung von Person und Werk: Heideggers philosophisches Werk und seine Unterstützung des Nationalsozialismus werden unabhängig voneinander betrachtet. (Rorty[2], Arendt[3], Lyotard[4])
  2. Heidegger wird als Vertreter der deutschen Intelligenz gesehen, der aufgrund der soziologischen und historischen Umstände dem Nationalsozialismus zugeneigt war (Palmier[5], Sluga[6]).
  3. Heideggers Philosophie war zu jeder Zeit mit dem Nationalsozialismus unverträglich, da er einen „Privatnationalsozialismus“ vertreten habe, bzw. steht in direktem Gegensatz zur NS-Ideologie. Es gibt allenfalls äußere Ähnlichkeiten, wie Gegnerschaft zu Sozialismus und Liberalismus. (Young[7], Pöggeler[8], Fédier[9]).
  4. Es existiert eine Nähe zwischen Heideggers Denken und dem Nationalsozialismus, jedoch muss diese in Abwägung der Zeit um 1933 und danach untersucht werden. Hierbei wird das Problem der Heterogenität von Heideggers Werk betont. Heideggers Werk ist somit 'Steinbruch': einiges davon ist produktiv und kann aufgegriffen werden (Steiner[10], Schwan[11]).
  5. Das NS-Engagement Heideggers ist einer bestimmten Phase seines Denkens zuzuordnen, die der in „Sein und Zeit“ noch nicht gänzlich überwundenen Philosophie des Subjekts geschuldet ist. (Derrida[12] Köchler[13]) Eine Überwindung wird erst im Spätwerk geleistet. Von hier aus lesend, lässt sich Heideggers Philosophie als exklusiver Beitrag zur Analyse des Nationalsozialismus nutzen: von Bedeutung sind dabei Heideggers Brief über den »Humanismus« und der Vortrag „Die Frage nach der Technik“ (Lacoue-Labarthe[14]).
  6. Nach dieser Lesart kann Heideggers „Sein und Zeit“ gegen die NS-Ideologie gewendet werden, seine späten Texte seien hingegen an seine Äußerungen in der Zeit des Nationalsozialismus angelehnt (Franzen[15], Habermas[16]). Die Abwendung vom Subjekt im Spätwerk wird kritisch beurteilt, da Heidegger nunmehr eine blinde Hingabe an „Geschick“ mit einer Abkehr vom Wahrheitsbezug verbindet (Tugendhat[17]).
  7. Es besteht ein starker Bezug von „Sein und Zeit“ und auch der späten Schriften zum NS-Engagement. Das Nachdenken über Heidegger als Philosoph muss die Analyse seines NS-Engagements einbeziehen (Rockmore[18]). Ebenso in diesem Zusammenhang wird Heidegger als Grundmotiv „Hass auf die Moderne“ unterstellt (Ferry/Renaut[19]).
  8. Schließlich äußerst zugespitzt: Heideggers Philosophie ist „bis in ihre innersten Zellen faschistisch“ (Adorno[20]) und lässt sich nur von der NS-Verstrickung her verstehen (Farias[21]), (Faye[22]), dabei ist Heidegger stets Philosoph und Nazi (Lévy[23]).

Person

Fehleinschätzung

Rainer Thurnher resümiert in seinem Artikel über Heidegger: „Die dokumentierten Appelle und Reden – darunter auch die vieldiskutierte Rektoratsrede – zeigen Heidegger auf einem Niveau, das tief unter dem seiner denkerischen Bemühungen – der vorangegangenen wie der nachfolgenden – liegt.“[24] Den Grund für Heideggers begeistertes Engagement sieht er in einer „Fehleinschätzung“ des politischen Geschehens.

Antisemitismus

Rüdiger Safranski beschreibt Heideggers Haltung zu Juden mit einem Begriff Sebastian Haffners als „Konkurrenzantisemitismus“. Diese damals in akademischen Kreisen weit verbreitete Form des Antisemitismus sieht in den Juden eine besondere Gruppe, die im akademischen Bereich eine führende, ihrem proportionalen Anteil an der Gesamtbevölkerung nicht entsprechende Rolle einnimmt.[25] In diesem Zusammenhang steht auch Heideggers Warnung vor der „Verjudung“ der Wissenschaft. Heidegger hat andererseits auch jüdische Kollegen in Schutz genommen und antisemitische Protestaktionen von Studenten verhindert. Trotz allem ist er zu jüdischen Kollegen auf Distanz gegangen. Safranski betont jedoch, dass bei Heideggers Haltung nicht von einem rassischen Antisemitismus gesprochen werden kann. Heidegger kam es mehr auf die Entscheidungen an, die ein Mensch traf, nicht auf seine Abstammung. In Heideggers Worten: der Entwurf war ihm wichtiger als die Geworfenheit. Was Heideggers damalige Begeisterung für den Nationalsozialismus betrifft, so kommt Safranski zu dem Urteil, Heidegger habe seine frühe Philosophie auf den Nationalsozialismus projiziert. Später hat Heidegger, so Safranski, sein Verhältnis zum Nationalsozialismus grundlegend geändert und in diesem nicht mehr einen möglichen Widerstand zur Moderne entdeckt, sondern ihn als deren konsequentesten Ausdruck gesehen: technische Raserei, Herrschaft und Organisation, totale Mobilisierung. Heidegger hat ebenso die Bedrohung betonen wollen, die vom Rassismus ausgeht, und den real existierenden Nationalsozialismus als Verrat an der Revolution – die eine metaphysische, keine politische sein sollte – verstanden.[26]

Auch Dieter Thomä urteilt, dass nicht von einem biologischen Rassismus Heideggers gesprochen werden kann – schon weil dies mit Heideggers Philosophie im Widerspruch steht. Zwar treten einzelne antisemitische Äußerungen auf, z. B. die Warnung vor der „Verjudung“ und „Gefährlichen internationalen Verbindungen der Juden“. Insgesamt stößt man jedoch auf sich durchkreuzende Diskurse für und gegen den Antisemitismus.[27] Heideggers Begriff des Volkes, der nun ab 1933 verstärkt auftrat, ist dabei nicht durch ein biologisches Privileg ausgezeichnet, sondern durch die Hingabe an ein „Geschick“ (Schicksal). Hierin erfüllte sich für Heidegger die Aufgabe, dass das deutsche Volk „sein eigenes Wesen behalte und rette“, so Heidegger am 10. November 1933.[28] Dabei spielt das Prinzip der Führerschaft eine wesentliche Rolle: „Das Wesen der nationalsozialistischen Revolution“, so erläuterte Heidegger am 15. August 1934, „besteht darin, daß Adolf Hitler jenen neuen Geist der Gemeinschaft zur gestaltenden Macht einer neuen Ordnung des Volkes erhöht und durchgesetzt hat.“[29] „Der Führer selbst und allein ist die heutige und künftige deutsche Wirklichkeit und ihr Gesetz.“ (Oktober 1933)[30]

Bruno Altmann, der 1943 als ausgebürgerter Deutscher jüdischer Herkunft in KZ Majdanek ermordet wurde, schrieb 1938 im französischen Exil:

„Über Heideggers Entwicklung sind viele Witze gerissen worden: den schlechtesten hat er selbst gemacht, als er nach allem Nazionalsozialist wurde.“[31]

Ausbleibende Distanzierung vom Nationalsozialismus

Dass er sich nach dem Krieg kaum über seine Beziehung zum Nationalsozialismus äußerte, erklärte Heidegger selbst damit, dass er sein Denken vor billigen Einwänden ad personam schützen wolle. Hierdurch wolle er Ersatzhandlungen vorbeugen, die statt das Denken den Denkenden angreifen. Ob eine solche Trennung von Person und Denken jedoch möglich ist, ist – zumindest für die Zeit um 1933 – umstritten.[32] Heidegger selbst sah sich für die Gräuel des Nationalsozialismus in keiner Form in Verantwortung, da er Kernthesen der nationalsozialistischen Ideologie nie akzeptiert habe, urteilt der Heidegger-Forscher Otto Pöggeler:

„Als 1945 die Tore der Konzentrations- und Vernichtungslager geöffnet wurden, konnte Heidegger sich sagen, daß er mit den Urhebern der Unmenschlichkeit dort nichts gemeinsam gehabt habe. In der Tat hatte er nie akzeptiert, was sich doch als Kern des Nationalsozialismus herauskristallisiert hatte: den Rassengedanken, den Kampf um die Weltherrschaft von einem totalitären System aus. So schrumpfte für Heidegger die eigene Beteiligung an der nationalsozialistischen Bewegung auf einen kurzen Irrtum zusammen.“[33]

Pöggeler betont, dass sich Heidegger mit seiner Nietzsche-Vorlesung vom Nationalsozialismus absetzt, wenn dort die rationalitas der nationalsozialistischen „totalen Mobilmachung“ aus dem animal rationale laut Heidegger bloß noch in die brutalitas führt. Auch mit seiner Vorlesung „Hölderlins Hymne »Der Ister«“ habe Heidegger für die damalige Zeit verhältnismäßig deutliche Worte in der Öffentlichkeit geäußert, die seine Abkehr vom nationalsozialistischen Gedankengut deutlich machen. So lehnt Heidegger hier vor allem die Idee einer geschlossenen Weltanschauung ab, die für ihn Erstarrung bedeutet und das Ende alles Fragens. Der Politisierung aller Lebensbereiche im Nationalsozialismus hält er die antike Polis entgegen. Trotz allem bleibt Heidegger nach Pöggeler in alten Denkmustern, die für Deutschland eine geschichtliche Sonderposition zwischen »amerikanischem System« und »Bolschewismus« darstellt. Die Idee vom »Land der Dichter und Denker« für das eine Sonderrolle als »Kulturnation« gesehen wurde, bestimme auch noch Heideggers Denken.[34]

Heideggers Mitgliedschaft in der NSDAP und seine Weigerung, zum Holocaust Stellung zu nehmen, belastete seine Freundschaften unter anderem mit Karl Jaspers, Karl Löwith, Hans Jonas, Paul Celan und Hannah Arendt. Arendt nahm 1950 wieder brieflichen und persönlichen Kontakt auf, der – nach erneuten Unterbrechungen – erst mit ihrem Tod endete. In dem zuerst 1969 veröffentlichten Text „Martin Heidegger ist achtzig Jahre alt“ preist Arendt die Qualität von Heideggers Denken, unter der Hommage ist jedoch der Hinweis auf Heideggers Kompromittierung durch seinen Versuch, sich auf die Politik einzulassen, kaum versteckt.[35][36] Arendt liegt jedoch nichts ferner, als dies aus dem spezifischen Denken Heideggers zu erklären. Vielmehr vergleicht sie Heidegger und Platon, die beide "ihre Zuflucht zu Tyrannen und Führern nahmen." Hierbei handelt es sich um eine "déformation professionelle" großer Denker.[37] Ihre Achtung vor Heidegger beruhe darauf, dass er aus seinem Fehler gelernt und sich fortan auf die Domäne des Denkens beschränkt habe.[38] Neben Jaspers hielt Arendt Heidegger für den größten zeitgenössischen Philosophen, attestierte ihm jedoch 1949 in einem Brief an Jaspers Charakterlosigkeit, in dem Sinne, „daß er buchstäblich keinen hat, bestimmt auch keinen besonders schlechten.“ Sie setzte jedoch hinzu: „Dabei lebt er doch in einer Tiefe und mit einer Leidenschaftlichkeit, die man nicht vergessen kann.“[39] Und sie meinte: „Heidegger selbst korrigierte seinen eigenen 'Irrtum' schneller und radikaler als viele derjenigen, die später zu Gericht über ihn saßen.“[40]

Jean-Michel Palmier berichtet, wie er einmal mit Ernst Jünger über Heideggers Schweigen zum Rektorat gesprochen habe. Jünger habe damals die boshafte Auskunft gegeben: Heidegger habe sich für seinen politischen Irrtum deshalb nicht entschuldigen wollen, weil er von seinem Standpunkt aus eher hätte erwarten müssen, dass Hitler wiederauferstünde und um Verzeihung bäte, ihn, Heidegger, irregeführt zu haben.[41]

Neuere Debatte

1987 flammte mit der Veröffentlichung des Buches „Heidegger et le nazisme“ von Victor Farías eine neue, bis heute nicht abgeschlossene Diskussion auf. Farías veröffentlichte Mitschriften von Vorlesungen, die eindeutig nationalsozialistisches Gedankengut enthalten. Dabei ist zu bedenken, dass es sich nicht um autorisierte Veröffentlichungen handelt. Das Buch erfuhr jedoch scharfe Kritik, wobei vor allem die mangelnde philosophische Kompetenz des Autors gerügt wird. Dies wirkt sich wiederum disqualifizierend auf die von Farías angestrebte Verknüpfung von Biographie und Philosophie aus.[42]. Der bedeutendste Heidegger-Schüler Hans-Georg Gadamer urteilte entsprechend: „Es ist zu bedauern, daß das Buch von Farías (…) auch seinen Informationen nach gänzlich äußerlich und längst überholt ist und daß es dort, wo es Philosophisches berührt, von grotesker Oberflächlichkeit ist und von Unkenntnis geradezu strotzt.“[43] 1988 erschien das Buch „Heidegger – anatomie d'un scandale“ von François Fédier, der den Untersuchungen von Victor Farías am deutlichsten widersprach. 2005 und 2006 entbrannte dieselbe Diskussion in Frankreich nochmals, diesmal zwischen Emmanuel Faye und François Fédier, die in diesem Zusammenhang auch in einer TV-Diskussion Februar 2007 beim Sender PublicSénat auftraten.[44] Besonders Faye hatte sich mit Vehemenz dafür eingesetzt, zwischen Heidegger und dem Nationalsozialismus eine tiefgreifende und ungebrochene Verbindung herzustellen. Dafür hatte sich Faye auch auf Materialien und Schriften Heideggers berufen, die noch nicht veröffentlicht waren und nur ihm vorlagen. Nach der Veröffentlichung erwiesen sich viele Aussagen von Faye als bewusste Verstellung und ihm wurde „polemische Verschleierung“, Unwahrheit und Unwissenschaftlichkeit vorgeworfen.[45]

Jürgen Habermas sieht im Werk vor 1933 eher Potentiale für antifaschistischen Widerstand. Derrida hielt hingegen die Schriften nach 1945 aufgrund ihrer radikalen Lösung von der traditionellen Metaphysik für antifaschistisch. Trotz allem kritisierte er Heidegger harsch, nicht ohne die Notwendigkeit zu betonen, ihn zu lesen. Medard Boss bezeichnet ihn in seinem Vorwort des Buches „Zollikoner Seminare“ der Gesamtausgabe als den Menschen, der am gründlichsten verleumdet wurde.

Nach der Niederlegung des Rektorats lassen sich, so Silvio Vietta, zahlreiche Passagen seiner noch zu NS-Zeiten gehaltenen Vorlesungen als implizite Kritik am Nationalsozialismus erkennen.[46]

Briefe und Dokumente

In einem Brief an seine spätere Frau Elfriede schrieb Heidegger 1916:

„Die Verjudung unserer Kultur u. Universitäten ist allerdings schreckerregend u. ich meine die deutsche Rasse sollte noch soviel innere Kraft aufbringen um in die Höhe zu kommen.“[47]

In einem Brief an Hannah Arendt, datiert 1932/33 , wehrte sich Heidegger gegen Gerüchte über seine Einstellung zu Juden:

„Die Gerüchte, die dich beunruhigen, sind Verleumdungen […] und üble Nachrede […]“

Er zählte Juden auf, die bei ihm promovierten und sich habilitierten, und fuhr ironisch fort:

„Im Übrigen bin ich heute in Universitätsfragen genauso Antisemit wie vor 10 Jahren und in Marburg, wo ich für den Antisemitismus sogar die Unterstützung von Jacobstal und Friedländer fand. Das hat mit persönlichen Beziehungen zu Juden, (z. B. Husserl, Misch, Cassirer und anderen) nichts zu tun. Und erst recht kann es nicht das Verhältnis zu Dir berühren.“[48]

Wenige Monate später trat er in die NSDAP ein. In seiner Antrittsrede vom 27. Mai 1933 heißt es:

„...die geistige Welt eines Volkes ... ist die Macht der tiefsten Bewahrung seiner erd- und bluthaften Kräfte als Macht der innersten Erregung und weitesten Erschütterung seines Daseins.[49]

Zahlreiche Kommentatoren, beispielsweise Wolfgang Röd[50] oder Tom Rockmore[51], haben hier Anklänge an die nationalsozialistische Blut und Boden-Rhetorik gesehen. Ähnlich[52] auch in folgender Passage einer Freiburger Vorlesung dieser Zeit:

„Blut und Boden sind zwar mächtig und notwendig, aber nicht hinreichende Bedingung für das Dasein eines Volkes.[53]

Heidegger selbst hat in einer späteren Rechtfertigung zur Rektoratsrede die Rede von "erd- und bluthaften Kräften" unterschlagen und beansprucht, eine zur Ideologie Alfred Rosenbergs gegenteilige Position vertreten zu haben.[54]

In einem Brief an Heidegger vom 23. September 1933 schrieb Jaspers, der sich für den Erhalt der authentischen Fassung der Rektoratsrede bedankte:

„… Mein Vertrauen zu Ihrem Philosophieren, das ich seit dem Frühjahr und unseren damaligen Gesprächen in neuer Stärke habe, wird nicht gestört durch Eigenschaften dieser Rede, die zeitgemäß sind, durch etwas darin, was mich ein wenig forciert anmutet und durch Sätze, die mir auch wohl einen hohlen Klang zu haben scheinen. Alles in allem bin ich nur froh, dass jemand so sprechen kann, dass er an die echten Grenzen und Ursprünge rührt.“[55]

Kurz danach brach der Kontakt zwischen den beiden Philosophen ab, bis zum Ende der nationalsozialistischen Herrschaft.

Heidegger wirkte bei dem Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat, das am 11. November 1933 bei einem Festakt in Leipzig abgelegt wurde, an führender Stelle mit; er war Mitglied des Präsidiums und hielt (nach der Begrüßung durch den örtlichen Rektor) die Eröffnungsrede: Keiner kann fernbleiben am Tage der Bekundung dieses Willens,...Heil Hitler. Für die Übersetzung des Machwerks, das er als "Markstein" bezeichnet, in mehrere Sprachen und für den Druck sammelte er als Rektor Geld bei den Freiburger Dekanen; sein Schreiben dazu vom 13. Dezember 1933 endet mit: Es bedarf keines besonderen Hinweises, dass Nichtarier auf dem Unterschriftenblatt nicht erscheinen sollen. Dieses Blatt sollte Faksimiles der Unterschriften aller Bekennenden abbilden.[56]

Heidegger äußerte sich nie ausführlich oder eindeutig über seine Parteimitgliedschaft während des Dritten Reichs. In einem Brief an Karl Jaspers Anfang 1950 drückte er seine Scham darüber aus, dass er die Beziehungen während der Zeit des Nationalsozialismus abgebrochen habe.[57]

Widersprüchliche Aussagen gibt es bezüglich Heideggers Verhalten gegenüber Husserl in den 1930er Jahren; Heidegger selbst sprach hier von rein philosophisch-sachlichen Streitigkeiten, die nichts mit 1933 zu tun haben:

„Die Differenzen in sachlicher Hinsicht verschärften sich. Husserl hat anfangs der dreißiger Jahre eine öffentliche Abrechnung mit Max Scheler und mir gehalten deren Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig ließ.“[58]

Wegen seines Nichterscheinens bei Husserls Krankenbett und dessen Beisetzung gestand er gegenüber Husserls Ehefrau Malvine Husserl „menschliches Versagen“ ein und bat um Entschuldigung. Als Heideggers Hauptwerk: „Sein und Zeit“ 1941 in der 5. Auflage neu aufgelegt wurde, fehlte die Widmung für Edmund Husserl auf Vorschlag und Wunsch des Verlegers Hermann Niemeyer, hingegen blieb die Fußnote auf Seite 38 bestehen, wo Heidegger seinem Lehrer Husserl seinen Dank aussprach. Ein möglicher Grund für die Entfernung auf der ersten Seite ist, dass es wohl mit der Widmung an den Juden Edmund Husserl im nationalsozialistischen Deutschland nicht erneut aufgelegt hätte werden können. In der 4. Auflage 1935 sowie in der 6. Auflage 1949 waren die Widmungen vollständig. Dass Heidegger Husserl den Zutritt zu Bibliothek verwehrt habe, ist ein Gerücht. Heidegger selbst wies es scharf als Verleumdung zurück.[59]

Noch 1953 ließ Heidegger über den Nationalsozialismus die Phrase von der „inneren Wahrheit und Größe dieser Bewegung“ drucken.[60] In einem Brief vom 18. März 1968 an Herrn S. Zernach in Jerusalem schrieb er hierzu:

„… Aus der 1935 gehaltenen und 1953 wörtlich genau veröffentlichen Vorlesung 'Einführung in die Metaphysik' wird immer wieder der eine Satz S. 152 herausgegriffen und das Ganze der Vorlesung übergangen, aus dem hervorgeht, dass meine Stellung zum Nationalsozialismus in jener Zeit bereits eindeutig gegnerisch war. Die verständigen Hörer dieser Vorlesung haben daher auch begriffen, wie der Satz zu verstehen sei. Nur die Spitzel der Partei, die – wie ich wusste – in meiner Vorlesung saßen, verstanden den Satz anders, sollten es auch. Man musste diesen Leuten hie und da einen Brocken zuwerfen, um sich die Freiheit der Lehre und Rede zu bewahren. … Schließlich möchte ich auf meine Nietzsche-Vorlesung verweisen von 1936 bis 1940, die jeder Hörer eindeutig als grundsätzliche kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus verstanden hat.“

Heidegger erklärte nachträglich im September 1966 im Interview mit dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel:

„Ich sah damals keine Alternative. Bei der allgemeinen Verwirrung der Meinungen und der politischen Tendenzen von 32 Parteien galt es, zu einer nationalen und vor allem sozialen Einstellung zu finden, etwa im Sinne des Versuchs von Friedrich Naumann.“[61]

In dem viel beachteten Interview, das auf Heideggers Wunsch erst nach seinem Tod im Mai 1976 veröffentlicht wurde, sagte er im Zusammenhang mit der Deutung der Technik:

„Ich sehe gerade die Aufgabe des Denkens darin, in seinen Grenzen mitzuhelfen, dass der Mensch überhaupt erst ein zureichendes Verhältnis zum Wesen der Technik erlangt. Der Nationalsozialismus ist zwar in die Richtung gegangen; diese Leute aber waren viel zu unbedarft im Denken, um ein wirklich explizites Verhältnis zu dem zu gewinnen, was heute geschieht und seit drei Jahrhunderten unterwegs ist.“

Heideggers erste öffentliche Äußerung nach dem Krieg erfolgte 1949 in einer Vortragsreihe in Bremen (Manuskripte in GA 79). Hier findet sich sein einziger Satz zum Holocaust, in dem er die Juden aber nicht erwähnt. Ackerbau sei jetzt motorisierte Ernährungsindustrie, „im Wesen dasselbe“ wie die Fabrikation von Leichen in Gaskammern und Vernichtungslagern, dasselbe wie die Blockade und Aushungerung von Ländern, dasselbe wie die Fabrikation von Wasserstoffbomben.[62] Der Vortrag wurde von Heidegger später in stark umgearbeiteter Form noch einmal gehalten, diesmal unter dem Titel „Die Frage nach der Technik“ (GA 7). Hier findet sich nur noch der Satz „Ackerbau ist jetzt motorisierte Ernährungsindustrie.“

An Jaspers schrieb er am 8. April 1950, dass „von Jahr zu Jahr, je mehr das Bösartige herauskam, auch die Scham wuchs, jemals hier unmittelbar und mittelbar mitgewirkt zu haben.“[63]

Viele von Heideggers ehemaligen Schülern bedrückte sein Schweigen nach 1945. In einem Brief bat Herbert Marcuse, der ursprünglich bei Heidegger habilitieren wollte, diesen 1947 darum, Stellung zu beziehen und sich öffentlich vom Nationalsozialismus zu distanzieren. Marcuse hatte sich bereits 1934 im Exil mit Heideggers Rektoratsrede auseinandergesetzt.[64] Heidegger antwortete hierauf:

„… Wenn ich Ihrem Brief entnehme, daß es Ihnen ernst ist mit einer richtigen Beurteilung meiner Arbeit und meiner Person, so zeigt mir gerade Ihr Schreiben, wie schwer ein Gespräch mit Menschen ist, die seit 1933 nicht mehr in Deutschland waren und die den Beginn der nationalsozialistischen Bewegung von ihrem Ende aus beurteilen. Zu den Hauptpunkten Ihres Briefes möchte ich folgendes sagen.

1. Zu 1933: ich erwartete vom Nationalsozialismus eine geistige Erneuerung des ganzen Lebens, eine Aussöhnung sozialer Gegensätze und eine Rettung des abendländischen Daseins vor den Gefahren des Kommunismus. Diese Gedanken wurden ausgesprochen in meiner Rektoratsrede (haben Sie diese ganz gelesen?), in einem Vortrag über 'Das Wesen der Wissenschaft' und in zwei Ansprachen an die Dozenten und Studenten der hiesigen Universität. Dazu kam noch ein Wahlaufruf von ca. 25/30 Zeilen, veröffentlicht in der hiesigen Studentenzeitung. Einige Sätze darin sehe ich heute als Entgleisung an. Das ist alles.

2. 1934 erkannte ich meinen politischen Irrtum, legte unter Protest gegenüber Staat u. Partei mein Rektorat nieder. Daß man n. 1. propagandistisch im In- u. Ausland ausnutzte, n. 2. aber ebenso propagandistisch verschwieg, kam mir nicht zur Kenntnis u. kann mir nicht zur Last gelegt werden.

3. Sie haben völlig recht, daß ein öffentliches, allen verständliches Gegenbekenntnis von mir fehlt; es hätte mich ans Messer geliefert und die Familie mit. Jaspers sagte dazu: Daß wir leben, ist unsere Schuld.

4. Ich habe in meinen Vorlesungen und Übungen von 1934/44 einen so eindeutigen Standpunkt eingenommen, daß von denen, die meine Schüler waren, keiner der Naziideologie verfiel. Meine Arbeiten aus dieser Zeit werden, wenn sie einmal erscheinen, dafür zeugen.

5. Ein Bekenntnis nach 1945 war mir unmöglich, weil die Nazianhänger in der widerlichsten Weise ihren Gesinnungswechsel bekundeten, ich aber mit ihnen nichts gemein hatte.

6. Zu den schweren berechtigten Vorwürfen, die Sie aussprechen 'über ein Regime, das Millionen von Juden umgebracht hat, das den Terror zum Normalzustand gemacht hat und alles, was ja wirklich mit dem Begriff Geist und Freiheit u. Wahrheit verbunden war, in sein Gegenteil verkehrt hat', kann ich nur hinzufügen, daß statt 'Juden' 'Ostdeutsche' zu stehen hat und dann genauso gilt für einen der Alliierten, mit dem Unterschied, daß alles, was seit 1945 geschieht, der Weltöffentlichkeit bekannt ist, während der blutige Terror der Nazis vor dem deutschen Volk tatsächlich geheimgehalten worden ist.“[65]

Siehe auch

Literatur

  • Theodor W. Adorno: Jargon der Eigentlichkeit. In: Gesammelte Schriften. Bd. 6, Suhrkamp Verlag, Frankfurt a. M. 2003.
  • Jürg Altwegg (Hrsg.): Die Heidegger Kontroverse. Athenäum, Frankfurt a. M. 1988. ISBN 3-610-04714-3. (Eine Sammlung kritischer Stellungnahmen zum Farias-Buch)
  • Günther Anders: Über Heidegger. Hrsg. von Gerhard Oberschlick in Verbindung mit Werner Reimann als Übersetzer, mit einem Nachwort von Dieter Thomä. C.H.Beck, München 2001. ISBN 3-406-48259-7.
  • Critical Inquiry Ausgabe 15, Nr. 2, The University of Chicago Press 1989, dort: Symposium on Heidegger and Nazism
  • Alfred Denker, Holger Zaborowski (Hrsg.): Heidegger und der Nationalsozialismus I. Dokumente. Heidegger-Jahrbuch Band 4. Alber, Freiburg / München 2009. ISBN 978-3-495-45704-7.
  • Alfred Denker, Holger Zaborowski (Hrsg.): Heidegger und der Nationalsozialismus II. Interpretationen. Heidegger-Jahrbuch Band 5. Alber, Freiburg / München 2009. ISBN 978-3-495-45705-4.
  • Victor Farias: Heidegger und der Nationalsozialismus. Mit einem Vorwort von Jürgen Habermas. S. Fischer, Frankfurt/M. 1989 (Ed. Verdier, Lagrasse 1987). ISBN 3-10-020402-6.
  • Emmanuel Faye: Heidegger. Die Einführung des Nationalsozialismus in die Philosophie, Matthes & Seitz Berlin 2009 (Albin Michel, 2005; Le Livre de Poche, 2007), ISBN 978-3-88221-025-5.
  • Johannes Fritsche: Historical Destiny and National Socialism in Heidegger's Being and Time. University of California Press, Berkeley 1999.
  • Hassan Givsan: Heidegger – Das Denken der Inhumanität. Eine ontologische Auseinandersetzung mit Heideggers Denken. Königshausen & Neumann, Würzburg 2001, ISBN 3-8260-1388-3.
  • George Leaman: Heidegger im Kontext. Gesamtüberblick zum NS-Engagement der Universitätsphilosophen. Aus dem Amerikanischen von Rainer Alisch und Thomas Laugstien. Argument (Sonderband AS 205), Hamburg und Berlin 1993, ISBN 3-88619-205-9.
  • George Leaman: Die Universitätsphilosophen der „Ostmark“. In: FORVM 481–484, April 1994, Seite 25–31.
  • Bernd Martin: Heidegger und das dritte Reich. WBG, Darmstadt 1998, ISBN 3-534-10929-5.
  • Ernst Nolte: Martin Heidegger: Politik und Geschichte im Leben und Denken. Propyläen, Berlin / Frankfurt/M. 1992, ISBN 3-549-07241-4.
  • Otto Pöggeler: Philosophie und Politik bei Heidegger. Alber, Freiburg / München 1972, 2., um ein Nachwort erweiterte Auflage 1974, ISBN 3-495-47261-4.
  • Tom Rockmore: On Heidegger's Nazism and Philosophy, University of California Press and Harvester Wheatsheaf, Berkeley 19921, 2. Ausgabe mit einem neuen Vorwort 1997 (direkter Link).
  • Rüdiger Safranski: Ein Meister aus Deutschland. S. Fischer, Frankfurt/M. 1999.
  • Alexander Schwan: Politische Philosophie im Denken Heideggers. 1989, ISBN 978-3-531-12036-2
  • Bernhard H. F. Taureck (Hrsg.): Politische Unschuld? In Sachen Martin Heidegger. Wilhelm Fink, München 2007, ISBN 978-3-7705-4537-7
  • Dieter Thomä (Hrsg.): Heidegger-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Metzler, Stuttgart 2003.
  • Silvio Vietta: Heideggers Kritik am Nationalsozialismus und der Technik. Max Niemeyer, Tübingen 1989.
  • Hugo Ott: Martin Heidegger. Unterwegs zu seiner Biographie. Campus, Frankfurt/M. 1988, ISBN 978-3-593-34633-5
  • Holger Zaborowski: Eine Frage von Irre und Schuld?. S. Fischer, Frankfurt/M. 2009, ISBN 978-3-596-18017-2

Filmische Rezeption

  • Jeffrey Van Davis: Only a God Can Save Us. Dokumentation. D/USA/F 2009. 120 min.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vgl. Dieter Thomä: Heidegger und der Nationalsozialismus. in: Dieter Thomä (Hrsg.): Heidegger Handbuch, Stuttgart 2003, S. 159.
  2. Richard Rorty: Contingency, irony, and solidarity, Cambridge u. a., 1989; Ders.: Eine andere mögliche Welt., in: Christoph Jamme / Karsten Harries (Hrsg.): Martin Heidegger. Kunst – Politik – Technik., München, 1992, S. 135–142.
  3. Hannah Arendt: Martin Heidegger ist achtzig Jahre alt, in: dies.: Menschen in finsteren Zeiten., München/Zürich 1989, S. 172–184.
  4. Jean-François Lyotard: Heidegger und „die Juden“. (Hg. Peter Engelmann), Wien 2005.
  5. Jean-Michel Palmier: Heidegger et le national-socialisme. In: Michel Haar (Hrsg.): Heidegger, Paris, 1983, S. 333–353.
  6. Hans Sluga: Heidegger's Crisis. Philosophy and Politics in Nazi Germany, Cambridge / London, 1993, S. 30–35.
  7. Julian Young: Heidegger, philosophy, Nazism, Cambridge u. a., 1997.
  8. Otto Pöggeler: Der Denkweg Martin Heideggers, Pfullingen, 1983; ders.: Philosophie und Politik bei Heidegger, Freiburg/München, 1972; ders.: Den Führer führen? Heidegger und kein Ende, in: Philosophische Rundschau 32, 1985, S. 26–67.
  9. Francios Fédier: La question politique, in: Magazin littéraire 235, 1988, S. 51–52.
  10. George Steiner: Martin Heidegger, New York, 1978.
  11. Alexander Schwan: Politische Philosophie im Denken Heideggers, Opladen, 1989; Ders.: Zeitkritik und Politik in Heideggers Spätphilosophie, in: Annemarie Gethmann-Siefert / Otto Pöggeler (Hrsg.): Heidegger und die praktische Philosophie, Frankfurt a. M., 1988, S. 93–107.
  12. Jacques Derrida: De l'esprit. Heidegger et la question., Paris, 1987, (dt. Übers.: Vom Geist, Frankfurt a. M., 1992); Ders.: Die Hölle der Philosophie. Ein Gespräch mit Jacques Derrida., in: Jürg Altwegg (Hrsg.): Die Heidegger Kontroverse, Frankfurt a. M., 1988, S. 83–93.
  13. Hans Köchler: "Ist Heideggers Fundamentalontologie gesellschaftsfähig? Zur Frage der systematischen Wertung seines nationalsozialistischen Engagements", in: Politik und Theologie bei Heidegger. Politischer Aktionismus und theologische Mystik nach "Sein und Zeit". Innsbruck: Arbeitsgemeinschaft für Wissenschaft und Politik, 1991, S. 7-27.
  14. Philippe Lacoue-Labarthe: La fiction du politique, Paris, 1987 (dt. Übers.: Die Fiktion des Politischen, Stuttgart, 1990.
  15. Winfried Franzen: Von der Existenzialontologie zur Seinsgeschichte, Meisenheim 1975, S. 80f.
  16. Jürgen Habermas: Heidegger – Werk und Weltanschauung, in: V. Farias: Heidegger und der Nationalsozialismus, Frankfurt a. M., 1989, S. 11–37.
  17. Ernst Tugendhat: Der Wahrheitsbegriff bei Husserl und Heidegger, Berlin, 1967.
  18. Tom Rockmore: On Heidegger's Nazism and Philosophy, Berkeley u. a., 1997.
  19. Luc Ferry / Alain Renaut: Heidegger et les Modernes, Paris, 1988.
  20. Theodor W. Adorno: Gesammelte Schriften, Bd. 19, Frankfurt a. M., 1976, S. 637ff.
  21. Victor Farias: Heidegger et le nazisme, Lagrasse, 1987.
  22. Emmanuel Faye: Heidegger. Die Einführung des Nationalsozialismus in die Philosophie. Berlin 2009.
  23. Bernard-Henri Lévy: Sartre. Der Philosoph des 20. Jahrhunderts, München/Wien, 2002.
  24. Rainer Thurnher: Martin Heidegger. in: Heinrich Schmidinger, Wolfgang Röd, Rainer Thurnher: Geschichte der Philosophie. Band XIII, München 2002, S. 199.
  25. Vgl. Rüdiger Safranski: Ein Meister aus Deutschland. Frankfurt a. M. 2001, S. 289.
  26. Rüdiger Safranski: Ein Meister aus Deutschland. Frankfurt a. M. 2001, S. 326–329.
  27. Vgl. Dieter Thomä: Heidegger und der Nationalsozialismus. in Dieter Thomä (Hrsg.): Heidegger Handbuch. Stuttgart 2003, S. 148f.
  28. Reden und andere Zeugnisse eines Lebensweges (GA 16), S. 188.
  29. Reden und andere Zeugnisse eines Lebensweges (GA 16), S. 302.
  30. Reden und andere Zeugnisse eines Lebensweges (GA 16), S. 184.
  31. Heidegger und der Nationalsozialismus I, Heidegger Jahrbuch 4, Herausgeber: Alfred Denker und Holger Zaborowski. Verlag Karl Aber, Freiburg/München, 2009.
  32. Vgl. Dieter Thomä: Heidegger und der Nationalsozialismus. in Dieter Thomä (Hrsg.): Heidegger Handbuch. Stuttgart 2003, S. 156f.
  33. Otto Pöggeler: Der Denkweg Martin Heideggers. Günther Neske, Stuttgart 1994, S. 386.
  34. Otto Pöggeler: Der Denkweg Martin Heideggers. Günther Neske, Stuttgart 1994, S. 384f.
  35. Hannah Arendt: Martin Heidegger ist achtzig Jahre alt. in Günther Neske und Emil Kettering (Hg.): Antwort – Martin Heidegger im Gespräch. Tübingen 1988.
  36. vgl. hierzu: Julia Kristeva: Hannah Arendt, 2001, S. 46
  37. Hannah Arendt: Martin Heidegger ist achtzig Jahre alt. in Günther Neske und Emil Kettering (Hg.): Antwort – Martin Heidegger im Gespräch. Tübingen 1988, S. 244
  38. Günter Magiera: Die Rehabilitierung der Meinung. Arendts Auseinandersetzung mit Platon und Heidegger, 2004, S. 51
  39. Arendt / Jaspers: Briefwechsel 1926–1969. München 2001, Brief vom 29. September 1949.
  40. Vgl. Elzbieta Ettinger: Hannah Arendt – Martin Heidegger. Eine Geschichte. übers. von Brigitte Stein, München 1995, S. 15.
  41. Vgl. Der Spiegel 18. August 1986, S. 167.
  42. Vgl. Oliver Jahrhaus: Martin Heidegger. Ein Einführung. Stuttgart 2004, S. 35.
  43. Hans-Georg Gadamer: Zurück von Syrakus?. in: Jürg Altwegg (Hrsg.): Die Heidegger Kontroverse. Frankfurt a. M. 1988, s. Anm. 20, S. 179.
  44. Video in der Bibliothèque Médicis
  45. Vgl. Alexander Kissler: Alleingehenkönnen, Süddeutsche Zeitung, Nr. 101, 2010, S. 14.
  46. Vgl. Silvio Vietta: Heideggers Kritik am Nationalsozialismus und der Technik, Max Niemeyer Verlag, Tübingen 1989.
  47. Martin Heidegger: Mein liebes Seelchen!. Briefe Martin Heideggers an seine Frau Elfriede 1915-1970, hrsg. und kommentiert von Gertrud Heidegger, München 2005, 51
  48. Arendt / Heidegger: Briefe 1925 bis 1975 und andere Zeugnisse. Frankfurt a. M. 2002, S. 68.
  49. Die Selbstbehauptung der deutschen Universität. Gehalten bei der feierlichen Übernahme des Rektorats der Universität Freiburg am 27. 5. 1933 [Hervorheb. von MH.], in: GA 16 Teil 1: Veröffentlichte Schriften 1910 - 1976. Reden ISBN 3-465-03040-0 S. 112, online lesbar. Auch als Einzeldruck, zuerst "Durchgesehene Neuauflage des Drucks" Korn, Breslau 1933; identisch mit Ausg. Klostermann, Frankfurt/M. 1983, ISBN 3-465-01596-7;1990, ISBN 3-465-02243-2; davon Reprint 2010/11 (angekündigt).
  50. Der Weg der Philosophie, Bd. 2. Von den Anfängen bis ins 20. Jahrhundert, C.H.Beck, München 2. A. 2009, ISBN 3-406-58581-7, S. 460 (online einsehbar).
  51. On Heidegger's Nazism and philosophy, University of California Press, Berkeley - Los Angeles 1992, ISBN 0-520-07711-3, S. 64 (online einsehbar).
  52. Auf diese Stelle verweist beispielsweise Daniel Morat: Von der Tat zur Gelassenheit. Konservatives Denken bei Martin Heidegger, Ernst Jünger und Friedrich Georg Jünger, 1920-1960. Veröffentlichungen des Zeitgeschichtlichen Arbeitskreises Niedersachsen 24, Wallstein Verlag, Göttingen 2007, ISBN 3-8353-0140-3, S. 136 (online einsehbar).
  53. Sein und Wahrheit, GA II/36/37, Freiburger Vorlesungen Sommersemester 1933 und Wintersemester 1933-34, Klostermann, Frankfurt/M. 2001, S. 263 (online einsehbar)
  54. Antrag auf die Wiedereinstellung in die Lehrtätigkeit (Reintegrierung), Brief vom 4. November 1945, Nr. 182 in GA I/16, Veröffentlichte Schriften 1910-1976. Reden und andere Zeugnisse seines Lebensweges, Klostermann, Frankfurt/M. 2000, S. 397-404, hier S. 398f. Darauf nimmt beispielsweise - mit Bestreitung der Plausibilität dieser Einlassungen Heideggers - Bezug: Günther Anders (hg. G. Oberschlick): Über Heidegger, C. H. Beck, München 2001, S. 361 (online einsehbar).
  55. Martin Heidegger / Karl Jaspers: Briefwechsel 1920–1963. Hrsg. W. Biemel u. H. Saner. Frankfurt a. M. 1990, Brief vom 23. September 1933.
  56. GA 16, S. 216.
  57. Martin Heidegger / Karl Jaspers: Briefwechsel 1920–1963. Hrsg. W. Biemel u. H. Saner. Frankfurt 1990, Brief 141.
  58. Spiegel-Interview in Reden und Zeugnisse (GA 16), S. 660.
  59. Spiegel-Interview in Reden und Zeugnisse (GA 16), S. 661.
  60. Einführung in die Metaphysik eine 1935 gehaltenen Vorlesung GA 40, S. 152.
  61. Spiegel-Interview in Reden und Zeugnisse (GA 16), S. 655.
  62. Bremer und Freiburger Vorträge (GA 79), S. 27.
  63. Martin Heidegger / Karl Jaspers: Briefwechsel 1920–1963. Hrsg. W. Biemel u. H. Saner. Frankfurt a. M. 1990, S. 201.
  64. Herbert Marcuse: Der Kampf gegen den Liberalismus in der totalitären Staatsauffassung. In: Zeitschrift für Sozialforschung 3, 1934, Heft 2.
  65. GA 16, S. 430f.

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