Emil Philippi

Emil Philippi

Emil Philippi (* 4. Dezember 1871 in Breslau; † 27. Februar 1910 in Helwan, Ägypten) war ein deutscher Geologe und Hochschullehrer in Jena.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Philippi studierte Geographie und beschreibende Naturwissenschaften an der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität und an der Kaiser-Wilhelm-Universität Straßburg. 1890 wurde er Mitglied des Corps Borussia Breslau.[1] 1895 promovierte er in Straßburg. Von 1897 bis 1900 war er Assistent am geologisch-paläontologischen Museum der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Dort habilitierte er sich als Privatdozent.

Durch stratigrafische und tektonische Forschungen in O. des Comer Sees und paläontologische Arbeiten war Philippi früh zu fachlichem Ansehen gekommen. Als Geologe der Deutschen Südpolarexpedition unter der Leitung von Erich von Drygalski widmete er sich in den Jahren 1901 bis 1903 besonders chemisch-geologischen Untersuchungen. Bis auf eine wichtige Arbeit über die Schichtung der Meeressedimente konnte er sie nicht abschließen. Er schrieb über glaziale Erscheinungen der Antarktis und über das permische Glazial in Südafrika. Mit John Murray bearbeitete er die von der Deutschen Tiefsee-Expedition[2] gesammelten gesammelten Sedimentproben. Seine letzte Arbeit befasste sich mit den klimatischen Verhältnissen der Vorzeit. Im Sommer 1906 nahm er am Internationalen Geologenkongress in Mexiko teil. Im herbst des gleichen Jahres wurde er außerordentlicher Professor für Geologie und Paläontologie an der Universität Jena. Er las besonders über die Geologie der deutschen Mittelgebirge und Versteinerungskunde. Gemeinsam mit Professor Linck leitete er stratigraphische und paläontologische Übungen.

Mit nur 38 Jahren starb er bei Kairo, wo er sich nach einer schweren Erkrankung zu einem Genesungsaufenthalt aufhielt, an einer Vergiftung.

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1930, 18, 636
  2. Carl Chun: Aus den Tiefen des Weltmeeres. Schilderungen von der deutschen Tiefsee-Expedition. Gustav Fischer, Jena 1900

Literatur

  • Academische Monatshefte 27 (1910/11), S. 34

Weblinks


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