Ernst-Wilhelm Springer

Ernst-Wilhelm Springer

Ernst-Wilhelm Springer (* 8. Mai 1925 in Alveslohe, Kreis Segeberg) ist ein deutscher Politiker (SRP) und ehemaliges Mitglied des Niedersächsischen Landtages.

Leben

Nach Ende der Schule absolvierte Ernst-Wilhelm Springer ein Praktikum im Maschinenbau. Er meldete sich als Kriegsfreiwilliger im Zweiten Weltkrieg und geriet in Kriegsgefangenschaft. Nach Kriegsende und seiner Freilassung gründete er in Curau, Ostholstein eine Maschinenfabrik. Er trat der SRP im Jahr 1950 bei und wurde zunächst Vorsitzender des Soltauer Kreisverbandes, dann ab Januar 1951 Bezirksleiter in Osnabrück (Bezirk V).

Vom 6. Mai 1951 bis 23. Oktober 1952 war er Mitglied des Niedersächsischen Landtages (2. Wahlperiode), dabei wirkte er vom 30. Mai 1951 bis 9. Oktober 1952 auch als Schriftführer des Niedersächsischen Landtages. Im Zeitraum 15. Juli 1952 bis 23. Oktober 1952 trat er als Mitglied der Fraktion der Abgg. Dr. Schrieber und Gen. auf. Nach dem Verbot der SRP durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 23. Oktober 1952 erlosch sein Mandat wie das aller anderen SRP-Fraktionsmitglieder (BVerfGE 2, 1).[1]

Nach 1952 floh er zusammen mit Otto Ernst Remer nach Syrien, wo beide im Umfeld ehemaliger Nationalsozialisten für die Orient Trading Company (OTRACO) arbeiteten.[2][3]

Im Januar 1962 wurde in Bad Segeberg unter Springers Fahrzeug von Unbekannten eine Plastikbombe angebracht; aufgrund einer anonymen Warnung schaltete er die Polizei ein. In den darauffolgenden Ermittlungen wurden seine geschäftlichen Aktivitäten eingehender untersucht, und er wurde wegen Verstößen gegen das Sprengstoff- und Waffengesetz und wegen illegaler Kriegswaffenausfuhr angeklagt.[4][5][6]

Literatur

  • Barbara Simon: Abgeordnete in Niedersachsen 1946–1994: Biographisches Handbuch, 1996, Seite 364

Einzelnachweise

  1. Urteil des BVerfG auf der Website des Instituts für öffentliches Recht an der Universität Bern
  2. Bernhard Brunner: Der Frankreich-Komplex: die nationalsozialistischen Verbrechen in Frankreich und die Justiz der Bundesrepublik Deutschland. Moderne Zeit, Band 6, Wallstein Verlag, 2004. ISBN 3892446938. Seite 152
  3. Oliver Schröm und Andrea Röpke: Stille Hilfe für braune Kameraden: das geheime Netzwerk der Alt- und Neonazis. Ch. Links Verlag, 2002, ISBN 3861532662, Seite 55
  4. Waffenhandel: Bombe in der Blütenstraße. In: Der Spiegel. Nr. 44, 1960, S. 47 (26. Oktober 1960, online).
  5. Prozess: Schrott in Kisten. In: Der Spiegel. Nr. 52, 1963, S. 22 (25. Dezember 1963, online).
  6. Ein Mann mit Namen Seidenschnur. Die Zeit, 1. Oktober 1965, Nr. 40 Online

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