Kreis Segeberg

Kreis Segeberg
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Kreises Segeberg Deutschlandkarte, Position des Kreises Segeberg hervorgehoben
53.9210.14
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Verwaltungssitz: Bad Segeberg
Fläche: 1.344,39 km²
Einwohner:

259.200 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 193 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: SE
Kreisschlüssel: 01 0 60
Kreisgliederung: 95 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Hamburger Straße 30
23795 Bad Segeberg
Webpräsenz: www.kreis-segeberg.de
Landrat: Jutta Hartwieg (SPD)
Lage des Kreises Segeberg in Schleswig-Holstein
Bremerhaven (zu Freie Hansestadt Bremen) Niedersachsen Freie und Hansestadt Hamburg Freie und Hansestadt Hamburg Mecklenburg-Vorpommern Helgoland (zu Kreis Pinneberg) Königreich Dänemark Kreis Nordfriesland Flensburg Kiel Neumünster Lübeck Kreis Herzogtum Lauenburg Kreis Stormarn Kreis Segeberg Kreis Ostholstein Kreis Pinneberg Kreis Steinburg Kreis Dithmarschen Kreis Schleswig-Flensburg Kreis Plön Kreis Rendsburg-EckernfördeKarte
Über dieses Bild

Der Kreis Segeberg ist ein Kreis im Land Schleswig-Holstein. Er gehört zur Metropolregion Hamburg.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Kreis Segeberg grenzt im Norden an den Kreis Rendsburg-Eckernförde, an die kreisfreie Stadt Neumünster und an den Kreis Plön, im Osten an den Kreis Ostholstein, im Südosten an den Kreis Stormarn und an die Freie und Hansestadt Hamburg und im Westen an die Kreise Pinneberg und Steinburg.

Wirtschaft

Schwerpunkte der Wirtschaft der Kreisstadt liegen im Tourismus (insbesondere Luftkurort und Karl-May-Festspiele). Der Wirtschaftsschwerpunkt des Kreises liegt jedoch an der A 7, der Achse Norderstedt - Henstedt-Ulzburg - Kaltenkirchen.

Verkehr

Durch das Kreisgebiet verläuft im westlichen Teil die A 7 mit den Anschlussstellen Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen, Bad Bramstedt und Großenaspe. Im Osten durchquert die A 21 den Kreis, die allerdings noch sehr lückenhaft ausgebaut ist. In Planung als neue Ost-West-Verbindung ist die Verlängerung der A 20 von Lübeck quer durch den Kreis Segeberg bis zu einer Kreuzung mit der A 7 bei Bad Bramstedt und weiter durch den Kreis Steinburg zu einer neuen Elbquerung.

Die Schiene erschließt den Kreis mit mehreren Bahnlinien:

  • die Bahnstrecke Neumünster - Bad Segeberg - Bad Oldesloe (nordbahn) verläuft im Nordostteil des Kreises
  • die Linie Neumünster - Hamburg (AKN) erschließt den Westteil und verläuft etwa parallel zur Autobahn A7

Von der AKN-Strecke zweigen die "Alsternordbahn" Ulzburg Süd - Norderstedt Mitte und die Bahnstrecke Henstedt-Ulzburg - Elmshorn ab, die weitere Haltepunkte im Kreisgebiet bieten.

Zwischen Norderstedt Mitte und Garstedt hat die Hamburger U-Bahnlinie U1 drei Haltestellen im Kreis Segeberg.

Der ÖPNV im gesamten Kreisgebiet wurde 2003 in den HVV eingegliedert. Zuvor gehörte lediglich der Südteil des Kreises Segeberg (unter anderem mit Norderstedt und Henstedt-Ulzburg) zum Verkehrsverbund.

Geschichte

Der Kreis Segeberg hat seinen historischen Vorläufer in der Vogtei Segeberg, einem Militär- und Verwaltungsbezirk, der sich um die 1134 errichtete Siegesburg bildete. Nach der Umwandlung der Vogtei in das „Amt Segeberg“ im 15. Jahrhundert kristallisierte sich eine administrative Zweiteilung des Territoriums in ein dem Amtmann unterstelltes mittleres und westliches und ein von adligen Gutsherrn verwaltetes östliches Gebiet heraus. Erst nach der Eingliederung Schleswig-Holsteins in die preußische Monarchie wurde mit der Verordnung vom 22. September 1867 „betreffend die Organisation der Kreis- und Distriktsbehörden im Bezirk Holstein“ auch der Kreis Segeberg gebildet. Der Sitz des Landrats als obersten Verwaltungsbeamten des Kreises ist seitdem Segeberg. Als Schöpfer der Segeberger Kreisverwaltung gilt Freiherr von Willemoes-Suhm (1877-1892), der auch das bis heute genutzte Kreishaus, Hamburger Straße 30, errichten ließ.

Nach der ersten schleswig-holsteinischen Gebietsreform im Jahre 1932 mit der Auflösung des Kreises Bordesholm fiel der Raum Gadeland, Boostedt, Großenaspe und Heidmühlen an den Kreis Segeberg. Neben der Beibehaltung des Titels „Landrat“ wurde 1950 zugleich das Amt des „Kreispräsidenten“ als Vorsitz und Sitzungsleitung des Kreistages geschaffen.

In der am 1. Januar 1970 durchgeführten Gebietsreform gewann der Kreis die neu gebildete Stadt Norderstedt, entstanden aus vier Gemeinden der Kreise Pinneberg und Stormarn, hinzu. Dafür trat er am 26. April 1970 Gadeland an die Stadt Neumünster ab.

Am 1. Januar 2006 schlossen sich die Ämter Segeberg-Land und Wensin zum Amt Trave-Land zusammen. Zum 1. Januar 2008 trat die Gemeinde Boostedt dem Amt Rickling bei, das sich in Amt Boostedt-Rickling umbenannte, und die Gemeinde Trappenkamp schloss sich dem Amt Bornhöved an.

Wissenschaft

Die größte wissenschaftliche Einrichtung im Kreis Segeberg ist das international anerkannte Forschungszentrum Borstel.

Politik

Kreistag

Der Kreistag des Kreises Segeberg ist ein Organ der kommunalen Selbstverwaltung und legt die Ziele und Grundsätze für die Arbeit der Kreisverwaltung fest[2]. Der Kreistag wird von den wahlberechtigten Bürgern des Kreises Segeberg alle fünf Jahre zusammen mit den Kommunalvertretungen auf Gemeindeebene gewählt. Die letzte Wahl fand am 25. Mai 2008 statt. Die nächste Wahl wird im Frühjahr 2013 stattfinden.

Das Wahlergebnis der letzten Kreistagswahl gibt die folgende Tabelle wieder[3]:

Partei Stimmenanteil 2008 Sitze im Stadtrat
CDU 42,1 27 *)
SPD 26,3 17
Die Linke 7,4 4
Bündnis 90/Die Grünen 11,4 7
FDP 11,8 7
Die Unabhängigen 1,0 2 *)
  • ) Der unabhängige Kandidat Joachim Dose wurde mit 1,0% der Stimmen als Direktkandidat für den Wahlkreis Alveslohe/Ellerau in den Kreistag gewählt und hatte sich zunächst der FDP-Fraktion angeschlossen. Nach Differenzen mit der FDP und nach dem Austritt von Renee Böttcher aus der CDU Fraktion, schlossen sich beide zur neuen Fraktion "Die Unabhängigen" zusammen, deswegen ist in der Tabelle bei der CDU ein Sitz weniger und bei den Unabhängigen ein Sitz mehr verzeichnet.[4]

Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 213.637, davon haben 102.356 (47,9%) ihr Wahlrecht wahrgenommen.

Alle Kreistagsmitglieder sind im Transparenzportal abgeordnetenwatch.de vertreten. Dort kann jeder Bürger den gewählten Kommunalpolitikern öffentlich Fragen stellen.[5]

Wappen

Blasonierung: „In Silber ein aus vier spitzbedachten roten Ziegeltürmen bestehendes Kreuz, bewinkelt von vier grünen Seerosenblättern und in seiner ausgebrochenen Kreuzungsstelle belegt mit dem holsteinischen Wappenschild: in Rot ein silbernes Nesselblatt.“[6]

Flagge

Die Kreisflagge zeigt inmitten eines weißen, oben und unten von einem roten Streifen begrenzten Tuches das Kreiswappen ohne Schild, etwas zur Stange hin verschoben.[6]

Landräte

  • 1868–1870: Cay Lorenz von Brockdorff (seit 1866 als Amtmann)
  • 1870–1877: Heinrich Carl Anton Freiherr von Gayl
  • 1877–1892: Peter Friedrich von Willemoes-Suhm
  • 1892–1901: Carl Graf von Platen-Hallermund
  • 1901–1928: Gustav Ludwig L. Otto Ilsemann
  • 1928–1932: Otto G. Adolf G. K. Graf zu Rantzau
  • 1932–1945: Waldemar von Mohl
  • 1945–1946: Christian Laurup Jensen
  • 1946–1950: Paul Pagel
  • 1950–1959: Walter Alnor
  • 1959–1966: Joachim Dorenburg
  • 1966–1990: Anton Graf Schwerin von Krosigk
  • 1. August 1990 – 31. Juli 2008: Georg Gorrissen
  • 1. August 2008 – 31. August 2008: Claus-Peter Dieck (kommissarisch)
  • ab 1. September 2008: Jutta Hartwieg

Städte und Gemeinden

(Einwohner am 31. Dezember 2010[7])

Amtsfreie Gemeinden/Städte

Ämter mit amtsangehörigen Gemeinden/Städten (* = Sitz der Amtsverwaltung)

  1. Armstedt (403)
  2. Bimöhlen (953)
  3. Borstel (123)
  4. Föhrden-Barl (291)
  5. Fuhlendorf (382)
  6. Großenaspe (2777)
  7. Hagen (412)
  8. Hardebek (466)
  9. Hasenkrug (355)
  10. Heidmoor (319)
  11. Hitzhusen (1315)
  12. Mönkloh (249)
  13. Weddelbrook (1020)
  14. Wiemersdorf (1568)
  1. Boostedt (4633)
  2. Daldorf (649)
  3. Groß Kummerfeld (1990)
  4. Heidmühlen (713)
  5. Latendorf (571)
  6. Rickling (3244)
  1. Bornhöved (3420)
  2. Damsdorf (244)
  3. Gönnebek (476)
  4. Schmalensee (466)
  5. Stocksee (427)
  6. Tarbek (158)
  7. Tensfeld (706)
  8. Trappenkamp (4974)
  1. Itzstedt (2264)
  2. Kayhude (1116)
  3. Nahe (2422)
  4. Oering (1306)
  5. Seth (1908)
  6. Sülfeld (3385)
  1. Alveslohe (2543)
  2. Hartenholm (1774)
  3. Hasenmoor (700)
  4. Lentföhrden (2312)
  5. Nützen (1187)
  6. Schmalfeld (1892)
  1. Hüttblek (374)
  2. Kattendorf (838)
  3. Kisdorf (3681)
  4. Oersdorf (867)
  5. Sievershütten (1174)
  6. Struvenhütten (1099)
  7. Stuvenborn (888)
  8. Wakendorf II (1401)
  9. Winsen (399)
  1. Bark (1003)
  2. Bebensee (608)
  3. Fredesdorf (385)
  4. Groß Niendorf (673)
  5. Högersdorf (405)
  6. Kükels (436)
  7. Leezen (1700)
  8. Mözen (461)
  9. Neversdorf (744)
  10. Schwissel (254)
  11. Todesfelde (1020)
  12. Wittenborn (827)
  13. Buchholz (Forstgutsbezirk), gemeindefreies Gebiet (unbewohnt)
  1. Bahrenhof (201)
  2. Blunk (602)
  3. Bühnsdorf (349)
  4. Dreggers (57)
  5. Fahrenkrug (1629)
  6. Geschendorf (547)
  7. Glasau (921)
  8. Groß Rönnau (605)
  9. Klein Gladebrügge (574)
  10. Klein Rönnau (1493)
  11. Krems II (430)
  12. Negernbötel (1083)
  13. Nehms (568)
  14. Neuengörs (785)
  15. Pronstorf (1671)
  16. Rohlstorf (1215)
  17. Schackendorf (817)
  18. Schieren (279)
  19. Seedorf (2224)
  20. Stipsdorf (209)
  21. Strukdorf (252)
  22. Travenhorst (204)
  23. Traventhal (501)
  24. Wakendorf I (430)
  25. Weede (1027)
  26. Wensin (823)
  27. Westerrade (474)

Gemeindekarte

Großer Plöner See Wardersee Hamburg Kreis Herzogtum Lauenburg Kreis Ostholstein Kreis Pinneberg Kreis Plön Kreis Rendsburg-Eckernförde Kreis Steinburg Tangstedt Kreis Stormarn Lübeck Neumünster Alveslohe Armstedt Bad Bramstedt Bad Segeberg Bahrenhof Bark (bei Bad Segeberg) Bebensee Bimöhlen Blunk Boostedt Bornhöved Borstel (Holstein) Buchholz (Forstgutsbezirk) Bühnsdorf Daldorf Damsdorf Dreggers Ellerau Föhrden-Barl Fredesdorf Fahrenkrug Fuhlendorf (Holstein) Geschendorf Glasau Gönnebek Groß Kummerfeld Groß Niendorf (Holstein) Groß Rönnau Großenaspe Hagen (Holstein) Hardebek Hartenholm Hasenkrug Hasenmoor Heidmoor Heidmühlen Henstedt-Ulzburg Hitzhusen Högersdorf Hüttblek Itzstedt Kaltenkirchen Kattendorf Kayhude Kisdorf Klein Gladebrügge Klein Rönnau Krems II Kükels Latendorf Leezen (Holstein) Lentföhrden Mönkloh Mözen Nahe (Holstein) Negernbötel Nehms Neuengörs Neversdorf Norderstedt Nützen Oering Oersdorf Pronstorf Rickling Rohlstorf Schackendorf Schieren (Kreis Segeberg) Schmalensee Schmalfeld Schwissel Seedorf (Kreis Segeberg) Seth (Holstein) Sievershütten Stipsdorf Stocksee Strukdorf Struvenhütten Stuvenborn Sülfeld Tarbek Tensfeld Todesfelde Trappenkamp Travenhorst Traventhal Wahlstedt Wakendorf I Wakendorf II Weddelbrook Weede Wensin Westerrade Wiemersdorf Winsen (Holstein) WittenbornMunicipalities in SE.svg
Über dieses Bild

Literatur

  • Gerhard Hoch, Die Amtszeit des Segeberger Landrats Waldemar von Mohl 1932 - 1945. Hamburg 2001, ISBN: 3-933374-92-8
  • Hans-Peter Sparr: 1867–1992. 125 Jahre Kreis Segeberg. Eine Fotoreise … durch die Zeiten. Kalkberg-Verlag, Bad Segeberg 1993, ISBN 3-928928-02-3.

Weblinks

 Commons: Kreis Segeberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
  2. Kreis Segeberg: der Kreistag
  3. Kreis Segeberg: Wahlergebnis der Kreistagswahl vom 25. Mai 2008, abgerufen am 29. Juni 2011, PDF, 23 KB
  4. Wolfgang Glombik: Allianz der "CDU-Geschädigten". In: Hamburger Abendblatt. 23. Oktober 2008, abgerufen am 29. Juni 2011 (deutsch).
  5. abgeordnetenwatch.de: Kreistag Segeberg
  6. a b Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  7. Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB)

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