Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden

Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden
Logo der EAK

Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) ist der Dach- und Fachverband derjenigen der evangelischen Landeskirchen und Freikirchen, die für Fragen der Kriegsdienstverweigerung (KDV) und Friedensarbeit zuständig sind. Darüber hinaus sind auch Organisationen der Jugend-, Friedens- und Versöhnungsarbeit im Raum der EKD Mitglied der EAK. Bundesvorsitzender ist seit 2006 Landessuperintendent im Ruhestand Walter Herrenbrück.

Inhaltsverzeichnis

Selbstverständnis

Die EAK ist eine Arbeitsgemeinschaft innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Sie ist Teil der kirchlichen Friedensarbeit und beschäftigt sich somit auch mit Fragen der Friedensethik, Friedensentwicklung, Friedenspolitik und Friedenspädagogik.

Geschichte

Die EAK gründete sich 1956 als „Evangelische Arbeitsgemeinschaft zur Betreuung der Kriegsdienstverweigerer“.[1] Anlass war die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in Deutschland 1956 und die damit notwendig gewordene Unterstützung für Kriegsdienstverweigerer. Bis zur Aussetzung der allgemeinen Wehrpflicht war das Hauptbetätigungsfeld der EAK die Betreuung und Beratung von Kriegsdienstverweigerern. Auch nach der Aussetzung der allgemeinen Wehrpflicht 2011 berät die EAK Soldatinnen und Soldaten, die den Kriegsdienst verweigern und aus der Bundeswehr aussteigen wollen. Darüber hinaus engagiert sich die EAK auch in anderen Bereichen der evangelischen Friedensarbeit. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, wurde die EAK im Jahr 2011 in „Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden“ umbenannt.

Arbeitsfelder

Neben der nach wie vor wichtigen Beratung von Kriegsdienstverweigerern engagiert sich die EAK auch in anderen Bereichen der evangelischen Friedensarbeit. Sie fördert den zivilen Friedensdienst und setzt sich für eine Politik des Friedens ein. Die Frage nach Gewissensbildung und Gewissensentscheidung ist für die EAK von grundlegender Bedeutung und so setzt sich die EAK unter anderem dafür ein, dass Friedensbildung in Schulen und Gemeinden einen Raum bekommt. Die EAK unterstützt und begleitet kritisch das, was in der EKD und in der Ökumenischen Kirche in der Friedensarbeit geschieht und bringt ihre Sicht in die Debatten ein. Die EAK bezieht sich dabei auf die Friedensdenkschrift des Rates der EKD „Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen“. [2]

Mitglieder der EAK

Mitglieder der EAK sind unter anderem:

Kooperationen

Die EAK ist in ihrer Arbeit vernetzt mit anderen kirchlichen und nicht-kirchlichen Organisationen, die für Frieden und Gewaltfreiheit eintreten. Sie ist außerdem Mitglied in nationalen und internationalen Organisationen.

Mitglied ist die EAK zum Beispiel:

Darüber hinaus arbeitet sie unter anderem eng mit den folgenden Institutionen und Organisationen zusammen:

Friedrich Siegmund-Schultze Förderpreis

Friedrich Siegmund-Schultze (1885-1969) war ein deutscher Theologe und einer der Pioniere der Friedensbewegung in Deutschland. Nach ihm ist der Friedrich Siegmund-Schultze Förderpreis benannt, den bereits mehrere Organisationen erhalten haben. Dieser Preis für gewaltfreies Handeln wird seit 1994 in unregelmäßigen Zeitabständen von der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) verliehen.

Preisträger waren:

Literatur

Evangelische Arbeitsgemeinschaft zur Betreuung der Kriegsdienstverweigerer (Hrsg.): NEIN zu Krieg und Militär- JA zu Friedensdiensten. 50 Jahre evangelische Arbeit für Kriegsdienstverweigerer, Bremen 2007.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Evangelische Arbeitsgemeinschaft zur Betreuung der Kriegsdienstverweigerer (Hg.): NEIN zu Krieg und Militär- JA zu Friedensdiensten. 50 Jahre evangelische Arbeit für Kriegsdienstverweigerer, Bremen 2007., S.39
  2. Friedensdenkschrift der EKD

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