Gyula Feledy

Gyula Feledy
Eingang zum Feledy-Haus in Miskolc

Gyula Feledy (* 13. Mai 1928 in Sajószentpéter; † 3. Juli 2010 in Miskolc) war ein ungarischer Grafiker und Künstler. Er lebte und arbeitete seit 1955 in Miskolc. Neben nationalen und internationalen Auszeichnungen erhielt er 1978 den Kossuth-Preis, die höchste ungarische staatliche Auszeichnung, wurde 1984 Ehrenbürger der Stadt Miskolc, erhielt 1989 die Auszeichnung zum „Großen Künstler“ und 1994 den Orden der Republik Ungarn.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Feledy wurde als Sohn einer Bergarbeiterfamilie in der Stadt Sajószentpéter im Komitat Borsod-Abaúj-Zemplén geboren. Sein Vater starb früh. Er ging auf die Volksschule in Miskolc. Ab 1948 besuchte er die Ungarische Akademie der Bildenden Künste in Budapest und studierte ab 1953 an der Krakauer Akademie der Schönen Künste in Polen. Dort lernte er seine polnische Frau Szabina kennen. Im Anschluss an seine umfangreiche Ausbildung feierte er große internationale Erfolge. 1955 zog er nach Miskolc und erhielt 1958 das Derkovits-Stipendium des ungarischen Kultusministeriums. Die Stadt Miskolc widmete ihm 1988, zum 60. Geburtstag, eine ständige Ausstellung im Haus Rákóczi, einem restaurierten und denkmalgeschütztem Anwesen aus dem 17. Jahrhundert in dem rund 200 Gemälde und Grafiken des Künstlers ausgestellt sind. Dort findet auch die von Feledy initiierte Nationale Grafik-Biennale statt. Feledy wurde in Miskolc auf dem Öffentlichen Friedhof am Stadttor St. Peter in einem Ehrengrab beigesetzt.

Werk

Feledy setzt sich zunächst mit dem grafischen Werk historischer Persönlichkeiten auseinander und studierte die Techniken französischer Künstler des 18. und 19. Jahrhunderts. Nach seinem Studium wurde er ab den späten 1950er Jahren zum Führer einer neuen Generation von Grafikern in Osteuropa. Nach einer ersten Phase, in der er sich einem strengen klassizistischem Stil widmete, wurden seine Arbeiten immer abstrakter. Er äußerte sich später, dass die Abstraktion seine Weg durch den Kommunismus gewesen sei. Nach der Wende entstanden wieder verstärkt Werke, die sich deutlich am Realismus orientierten, doch stets Platz für die Fiktion und geistigen Freiraum ließen. Der Einfluss Picassos lässt sich in etlichen Arbeiten erkennen, doch fand Feledy sein Sujet unter anderem in der Umsetzung von christlichen und ungarischen Stoffen sowie aus der eigenen Biographie. Neben selbständigen Werken illustrierte der Künstler auch Bücher. Noch 2009 stellte er in Deutschland aus.[1]

Werkausstellung

Neben den Werken im Feledy-Haus besitzen einige Sammlungen Arbeiten des Künstlers. Darunter die Städtische Galerie und das Otto-Herman-Museum in Miskolc, die Ungarische Nationalgalerie in Budapest und das Munkácsy-Mihály Museum in Békéscsaba.

Wichtige Ausstellungen

Weitere Auszeichnungen

Buchillustrationen

  • Klára Fehér: Oxygenien. Corvina Kiadó, Budapest 1974
  • István Demján: Kemény úton. (Gedichtband) Edelény 1992

Literatur

  • Sándor Láncz: Feledy Gyula. Képzőművészeti Kiado. Budapest 1983. ISBN 9633362660
  • István Dobrik: A humánum ereje – Feledy Gyula 80 éves. Miskolc, Könyvheti újság, II. Rákóczi Ferenc Megyei Könyvtár. S. 20. (27. September 2008)
  • István Varga: Grafikus ikonizáció – költői szó Feledy-rajzokon. Miskolc, Miskolci Keresztény Szemle, Nr. 1/5, S. 44–46. (24. Mai 2006)

Einzelnachweise

  1. Ausstellung in Aschaffenburg 2009

Weblinks

 Commons: Gyula Feledy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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