Fernheizkraftwerk Neudorf-Werndorf

Fernheizkraftwerk Neudorf-Werndorf

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Fernheizkraftwerk Neudorf-Werndorf
FHKW Neudorf-Werndorf
FHKW Neudorf-Werndorf
Lage
Fernheizkraftwerk Neudorf-Werndorf (Steiermark)
Fernheizkraftwerk Neudorf-Werndorf
Lage in SteiermarkSteiermark Steiermark
Koordinaten 46° 54′ 29,3″ N, 15° 29′ 2,3″ O46.90814815.483985Koordinaten: 46° 54′ 29,3″ N, 15° 29′ 2,3″ O
Land OsterreichÖsterreich Österreich
Daten
Primärenergie Fossile Energie
Brennstoff Heizöl schwer, Erdgas
Leistung 164 Megawatt
Typ Heizkraftwerk
Eigentümer Verbund ATP
Betriebsaufnahme 1968
Schornsteinhöhe 175 m

Das Fernheizkraftwerk Neudorf-Werndorf nahe dem Ort Werndorf ist ein Heizkraftwerk mit zwei Blöcken, Block 1 wurde 1968 mit einer Leistung von 110 MW in Betrieb genommen, Block 2 folgte 1975 mit einer Leistung von 164 MW. Block 1 ist seit 2003 außer Betrieb. Als Brennstoff wird überwiegend Heizöl Schwer eingesetzt, alternativ ist die Feuerung von Erdgas möglich. Das Kraftwerk Neudorf-Werndorf verwendet einen abgespannten Kamin von 175 m Höhe.
Das Kraftwerk war bis 2002 im Besitz der STEWEAG (heute STEWEAG-STEG) und ging im Zuge der Südpol-Vereinbarung in das Eigentum der Verbund ATP über.

Inhaltsverzeichnis

Standort

Das Kraftwerk befindet sich im Großraum Graz und wurde von der damaligen STEWEAG (Steiermärkische Wasserkraft und Elektrizitäts AG) als potentielle Stromversorgung der Region errichtet, hauptsächlich zur Deckung der Last in den Wintermonaten wegen des geringeren Ertrages der Wasserkraftwerke.[1] Bis dahin musste im Winter eine große Menge Energie vom Verbundkonzern teuer zugekauft werden.

Im Hinblick auf die geplante Raffinerie in Lannach und die dadurch geringen Transportwege bzw. Kosten und Lagerkapazität hat man sich für den Brennstoff Heizöl Schwer entschieden. Aufgrund der langen Verzögerungen beim Bau der Raffinerie, der letztendlich nicht zustande kam, musste ein großes Tanklager mit einer Kapazität von 100.000 Tonnen errichtet werden, welches dem Verbrauch einer Periode (Oktober bis April) entsprach. Die Belieferung mit dem Brennstoff wird hauptsächlich über die Schiene abgewickelt (90 %), der Rest wird mit LKWs angeliefert.[2]

Block 1

Errichtet wurde Block 1 in den Jahren 1966–68 mit einer elektrischen Leistung (Engpassleistung) von 110 MW. Im Jahr 1992 wurde die Anlage um eine Fernwärmeauskopplung mit einer Leistung von 176 MW erweitert.

Brennstoffeinsatz

  • 1968-1978: Betrieb mit Heizöl Schwer
  • 1978-1989: Nach Anschluss an das Erdgasnetz kombinierter Öl-/Gasbetrieb
  • 1989-2003: Durch Umbau der Brenner und Kesselanlage reiner Gasbetrieb und Notbrennstoff Heizöl Extra leicht
  • 2003-heute: Konserviert

Umweltmaßnahmen

Dieser Block verfügte bis zum Ende seines Einsatzes über keinerlei Anlagen zur Rauchgasreinigung. Um die Emissionen dennoch zu senken, wurde vermehrt Erdgas als Brennstoff eingesetzt (primäre Maßnahme), ab 1989 wurde auf Heizöl Schwer gänzlich verzichtet.

Block 2

Aufgrund der rasch steigenden Nachfrage an elektrischer Energie wurde kurz nach Inbetriebnahme von Block 1 schon mit Planungen eines zweiten Blocks begonnen. Auch hier entschied man sich für den Brennstoff Heizöl schwer und erweiterte im Zuge des Ausbaus auch das Tanklager um weitere 100.000 Tonnen. Die Brenner wurden schon im Hinblick auf die Versorgung mit Erdgas entsprechend gewählt. Die Anlage nahm im Herbst 1975 ihren Betrieb mit einer elektrischen Leistung von 164 MW auf.

Brennstoffeinsatz

  • 1975-1976: Heizöl Schwer
  • 1976-1988: Nach Anschluss an das Erdgasnetz kombinierter Öl- Gasbetrieb
  • 1988-1995: Konserviert
  • 1995-1997: Umbau: Einbau von Rauchgasreinigungsanlagen zur Senkung der Emissionen
  • 1997-heute: kombinierter Öl-/Gasbetrieb

Umweltmaßnahmen

In den Jahren 1995 bis 1997 wurde ein Sanierungsverfahren für eine bessere Umweltverträglichkeit vollzogen. Es wurden Entstickungsanlage, Nass-Elektrofilter und Rauchgasentschwefelungsanlage mit einem Kostenaufwand von etwa 80 Mio. Euro eingebaut. Die hierbei entstehenden Abfälle wie Gips und ARA-Kuchen können als Wertstoffe zur Gänze in der Baustoffindustrie verwertet werden. Weiters wurde auch eine Fernwärmeauskopplung realisiert.[3]

Einzelnachweise

  1. Umwelterklärung 2002, Seite 26
  2. Umwelterklärung 2008, Seite 16
  3. Umwelterklärung 2002, Seite 26

Weblinks


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