Carl Schneider (Theologe)

Carl Schneider (Theologe)

Carl Schneider (* 19. Dezember 1900 in Zwickau; † 16. Mai 1977 in Speyer) war ein deutscher Theologe. Er wirkte als Kulturreferent der Stadt Speyer.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Schneider studierte Evangelische Theologie. Sein Fachgebiet wurde das Neue Testament, in dem er 1925 promoviert wurde. Anschließend ging er als Assistant Professor an das Concordia-Seminar nach Springfield (Ohio).

1930 habilitierte er sich in Leipzig mit der Arbeit Die Erlebnisechtheit der Apokalypse des Johannes. Im Jahre 1935 wurde er als Außerordentlicher Professor für Neues Testament und hellenistische Religionsgeschichte an die Universität Königsberg berufen; dort erhielt er zwei Jahre später einen Lehrstuhl. Seit 1939 war er Mitarbeiter des Instituts zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben[1], das durch Protagonisten der Deutschen Christen ins Leben gerufen worden war.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Schneider Kulturreferent der Stadt Speyer und Leiter der Evangelischen Akademie in Enkenbach.

Werke

  • Bei den deutschen Lutherianern in Australien. Evangelischer Verein der Gustav Adolf-Stiftung, Leipzig 1929.
  • Einführung in die Neutestamentliche Zeitgeschichte mit Bildern. Deichertsche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1934.
  • Gregorovius als Ostpreuße. in AltprF 19, 1942, S. 79
  • Die Unterschiede zwischen dem frühen Christentum im Osten und Westen des antiken Raumes. o.O., o.J.
  • Evgl. Jugenddienst. Handreichungen für Gemeinde-und Jugendarbeit. Nr. 13 bis 15, 17 (Hrsg. Th. Voß; hektographierte Broschüren), Nr. 15 Um des Glaubens willen. Königsberg o.J.
  • Dionysos in Speyer? in Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz. Nr. 63, 1965, S. 92–95.
  • Geistesgeschichte des antiken Christentums. Zwei Bände. Beck, München 1954.
    • Geistesgeschichte der christlichen Antike. Gekürzte Ausgabe, Beck: München 1970 (Beck'sche Sonderausgaben).
    • Geistesgeschichte der christlichen Antike. [Taschenbuchausgabe] dtv: München, 1978.
  • Kulturgeschichte des Hellenismus. 2 Bände. Beck, München 1967.
  • Praktische Bibelkunde. Die Rufer, Buch- und Schriftenverlag Rolf Kühne 1967.
  • Die Welt des Hellenismus. Lebensformen der spätgriechischen Antike. Beck, München, 1975.
  • mit Hans-Georg Pflaum, Berthold Rubin et al. Rom. Die römische Welt. Propyläen Weltgeschichte. Vierter Band, 2.Halbband. Ullstein Verlag, Frankfurt am Main 1976.
  • Schriftenreihe: Speyer - Europäische Geschichte als Schicksal einer Stadt. Band 1. o.J.

Literatur

  • Annette Merz: Philhellenism and Antisemitism: Two Sides of One Coin in the Academic Writings of Carl Schneider. In: Kirchliche Zeitgeschichte, Heft 17,2 (2004), S. 314–330.
  • Anette Merz: Carl Schneiders exegese van de Openbaring van Johannes en de invloed van het nationaal-socialisme. In: Geert van Oyen (Hrsg.): Een tip van de sluier. Vier wegen naar het boek Openbaring (Utrechtse Theologische Reeks 52, Utrecht 2005), S. 35–50.
  • Roland Deines: Die Pharisäer: ihr Verständnis im Spiegel der christlichen und jüdischen Forschung seit Wellhausen und Graetz. (WUNT I/101). Mohr Siebeck, Tübingen 1997, S. 469ff.

Einzelnachweise

  1. Hans Prolingheuer: Wir sind in die Irre gegangen, Köln 1987

Weblinks


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