Filialkirche St. Ruprecht (Villach)

Filialkirche St. Ruprecht (Villach)
St. Ruprecht

Die römisch-katholische Filialkirche St. Ruprecht im Villacher Ortsteil Sankt Ruprecht ist dem heiligen Ruprecht geweiht.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

St. Ruprecht wurde 860 erstmals urkundlich erwähnt, als König Ludwig der Deutsche dem Salzburger Erzbischof Adalwin hier Höfe schenkte. 1195 wird ein Pfarrer Ulrich genannt. Die heutige Kirche wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut. Die gedrückte Haube mit Laterne wurde dem Turm im 19. Jahrhundert aufgesetzt. 1956 wurde der Pfarrsitz von Sankt Ruprecht nach Maria Landskron verlegt.

Architektur und Ausstattung

St. Ruprecht ist eine im Kern romanische Chorturmkirche. Das romanische rundbogige Zwillingsfenster im Osten des dritten Turmgeschosses, dem romanischen Glockengeschoss, ist zugemauert. Im fünften Geschoss ist die Turmuhr angebracht. Die Glocke wurde 1743 von Andreas Simon Röter gegossen. 1975 wurden drei kleine frühgotische Spitzbogenfenster an der Langghaussüdseite aufgedeckt. Das flachbogige Westportal wird von einem hölzernen Giebelvordach geschützt.

Das Langhaus wird in drei Jochen von einem spätgotischen Sternrippengewölbe aus dem 15. Jahrhundert überspannt, das auf eingezogenen Pfeilern mit Rundstäben ruht. Das westliche Joch mit Tonnengewölbe und Gurtbogen wurde Ende des 18. Jahrhunderts angebaut. Darunter befindet sich eine dreiachsige gemauerte Empore. Ein spitzbogiger Triumphbogen verbindet das Langhaus mit dem quadratischen Chor im Turmerdgeschoss, das von einem später eingezogenen gotischen Sterngewölbe bedeckt wird. An der Chornordwand führt ein spitzbogiges Portal in die Sakristei. Rechts davon befindet sich eine gotische Sakramentsnische mit Gitter.

Die Fresken im Chor aus der Nachfolge des Meisters Friedrich von Villach entstanden um 1460, sie wurden 1929 teilweise erneuert und zeigen an der Chorschlusswand das Jüngste Gericht und im Chorgewölbe das Lamm Gottes, Evangelistensymbole und Rankenmalereien. Die beiden neugotischen Seitenaltäre, links der Marien- und rechts der Josefsaltar, sowie die Kanzel ohne figuralen Schmuck wurden 1887 von Johann Zernatto gefertigt. Die Orgel stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ein um 1515 datiertes Relief mit der Geburt Christi wird im Diözesanmuseum aufbewahrt.

Am ehemaligen Friedhof steht ein lebensgroßes romanisches Kruzifix. An der Westmauer befindet sich der Grabstein der 1842 gestorbenen Marja Preseren, der Mutter des slowenischen Dichters France Preseren.

Quellen

Literatur

  • Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 818 f.

Weblinks

 Commons: Filialkirche St. Ruprecht (Villach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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