- Carl Wilhelm Schoenborn
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Carl Wilhelm Schoenborn (* 8. Mai 1840 in Breslau; † 10. Dezember 1906 in Würzburg) war ein deutscher Chirurg und Hochschullehrer.
Werdegang
Schoenborns Vater war Gymnasialdirektor in Breslau. Nach dem Abitur am Maria-Magdalenen-Gymnasium in Breslau studierte Schoenborn Medizin in Breslau, dann in Heidelberg, Göttingen und schließlich Berlin, wo er 1863 promovierte und 1864 das Universitätsexamen bestand. 1863 war er Assistent von Robert Friedrich Wilms am Krankenhaus Bethanien. Von 1864 bis 1971 war er an der II. Chirurgischen Universitätsklinik unter Bernhard von Langenbeck tätig, den er 1870 wegen dessen kriegsbedingter Abwesenheit als Leiter der Universitätsklinik, des Kaiserin-Augusta-Hospitals und des jüdischen Krankenhauses vertrat. Nach Kriegsende (1871) wurde er auf Wunsch der Kaiserin Augusta, deren Hospital er ausgezeichnet geführt hatte, gegen den Vorschlag der Fakultät auf den chirurgischen Lehrstuhl nach Königsberg berufen, obwohl er nicht habilitiert war.
1886 erhielt Schönborn einen Ruf nach Würzburg. 1892 war er Rektor der dortigen Universität. Mehrfach war er Dekan der Fakultät. Er starb mit 66 Jahren an einer Lungenentzündung.
Leistungen
Schoenborn hatte einen herausragenden Ruf als Operateur und Kliniker, Organisator und Lehrer. 1890 wurde unter ihm ein neuer Hör- und Operationssaal errichtet. Er erweiterte das Gebiet der Chirurgie auf Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, die Urologie und die Orthopädie.
Quellen
- L. Burkhardt: Carl Schoenborn †, in Münchener Medizinische Wochenschrift, 8/1930, S. 374-376
- Chirurg. Klinik Univ. Würzburg: Geschichte der Chirurgie, 19. Jahrhundert
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